Ratingen.

Das Spitzenspiel der Fußball-Niederrheinliga zwischen Germania Ratingen und dem Tabellenführer KFC Uerdingen musste am Samstagabend nach heftiger Randale in der 73. Minute abgebrochen werden. Beim Stand von 2:1 für Ratingen zog Schiedsrichter Christian Bandurski die Reißleine, nachdem er das Spiel zuvor schon einmal für einige Minuten unterbrochen hatte.

Sicherheitskräfte stürmten Fanblock

Zuvor war es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Uerdinger Fans gekommen. Die Sicherheitskräfte hatten den Fanblock der Gäste gestürmt, nachdem zuvor aus dieser Richtung diverse Feuerwerkskörper und eine Rauchbombe auf das Spielfeld geschleudert worden waren.

Die Polizei setzte gegen die Randalierer, von denen einige der Fanszene des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf zugeordnet wurden, Pfefferspray ein. Wie die Uerdinger am Sonntag in einem Statement mitteilten, konnten nahezu alle Fans das Krankenhaus wieder verlassen und nach Hause zurückkehren.

Schiedsrichter brach die Partie ab

Auch Uerdingens Vorsitzender Lakis Kourkoudialos musste von einem Notarzt behandelt werden, nachdem er Pfefferspray ins Auge bekommen hatte. Der KFC-Boss hatte gemeinsam mit Ordnern versucht, die aufgebrachten Fans zu beruhigen. „Ich habe noch mit dem Beamten gesprochen und ihm gesagt, wer ich bin und dass er mich mit den Fans reden lassen soll. Dann hebt er ohne Vorwarnung die Flasche und sprüht mir mitten ins Gesicht“, sagte der Klubchef und kündigte an, eine Strafanzeige wegen Körperverletzung zu stellen.

Nachdem auf der Tribüne die Rauchbombe längere Zeit gequalmt hatte, ohne dass ein Ordner sie löschte, waren mehrere KFC-Anhänger zu den Werbebanden im Stadion gestürmt und hatten heftig gegen sie getreten. Darauf hatte der Unparteiische die Begegnung zunächst unterbrochen. Nach dem Einsatz der Polizei eskalierte die Situation, sodass der Referee keine andere Wahl hatte, als die Begegnung vorzeitig zu beenden.

Für den KFC Uerdingen könnte der Spielabbruch gravierende Folgen im Aufstiegskampf haben. Falls das Spiel für Ratingen gewertet wird, könnte Konkurrent TuRU Düsseldorf wieder vorbeiziehen. Die Spruchkammer des Fußball-Verbandes Niederrhein (FVN) könnte sich zudem zu drastischen Geldstrafen, einem Geisterspiel oder gar zu einem Punktabzug entscheiden. (mit sid)