Düsseldorf. Meistens geraten trinkende Jugendliche ins Visier von Politik und Medien. Doch in NRW werden auch immer mehr Ältere wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus eingeliefert. Mit dem Alter wächst das Risiko für Depressionen, zudem vertragen Menschen mit zunehmendem Alter die Droge schlechter

Die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen Alkoholmissbrauchs von 50- bis 60-Jährigen ist in Nordrhein-Westfalen offenbar deutlich gestiegen. Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) registrierte zwischen 2004 und 2008 einen Zuwachs von 17,6 Prozent. «Im Vergleich zu anderen Altersgruppen waren die Steigerungsraten hier am höchsten», sagte DAK-Landeschef Hans-Werner Veen am Dienstag in Düsseldorf.

Ältere vertragen Alkohol schlechter

Mit zunehmendem Alter steigt den Angaben zufolge das Risiko für Depressionen und Alkoholmissbrauch. In nordrhein-westfälischen Krankenhäusern landeten der DAK-Statistik zufolge im vergangenen Jahr 1327 Menschen, die aufgrund von Alkoholmissbrauchs aufgenommen wurden, 2004 waren es noch 1101.

Ursachen für übermäßigen Alkoholkonsum seien Stress, Krankheiten oder das drohende Ende der Berufstätigkeit. «Deshalb ist es um so wichtiger, dass die Generation 50plus in ihrem privaten oder beruflichen Umfeld Halt findet», betonte Veen.

Anders als oft propagiert sei das «Gläschen in Ehren» für viele ältere Menschen gefährlicher als für junge: «Durch den geringeren Flüssigkeitsgehalt im Körper vertragen Menschen mit zunehmendem Alter weniger Alkohol», sagte Veen. (ddp)