Bochum. . EU-Kommissionspräsident Barroso und der frühere SPD-Außenpolitiker Egon Bahr zählen zu den Preisträgern des diesjährigen Steiger Awards. Beiden Politikern wird die Auszeichnung am 12. März in der Bochumer Jahrhunderthalle überreicht, wie die Veranstalter mitteilten.
Es scheint wohl rund zu laufen. Gut gelaunt gab Organisator Sascha Hellen am Dienstag (1. März) die Namen der letzten beiden Nominierten für den Steiger Award bekannt: Auch der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, und SPD-Urgestein Egon Bahr werden in diesem Jahr geehrt. Die beiden Politiker machen das Dutzend voll – damit ist die Liste der Preisträger komplett, die am 12. März in Bochum ausgezeichnet werden.
Europa – was sonst? – ist die Kategorie, für die Barroso steht: Sein Einsatz für das Zusammenwachsen Europas sei vorbildlich, so Hellen. Er setze sich dafür ein, dass „der Traum von einem gemeinsamen Europa nicht im Sande verläuft“. Bahr, der Weggefährte Willy Brandts, bekommt den Toleranz-Steiger für seinen herausragenden Beitrag zur Ostpolitik und den Moskauer Verträgen.
„Es ist ein bisschen wie ein Klassentreffen“
Bahr, inzwischen fast stolze 89 Jahre alt, und Barroso werden sich ihren Preis in der Jahrhunderthalle abholen, ebenso wie die anderen Nominierten: die Klitschko-Brüder, Reinhold Beckmann und Klaus Maria Brandauer, die Schauspieler Stefanie Powers und Richard Chamberlain, die Musiker Roger Daltrey und Mark Knopfler, Architekt Frank Gehry und Cherie Blair.
WDR-Stimme Gisela Steinhauer, im letzten Jahr noch Gast, diesmal Moderatorin, freut sich auf den Abend: „Es ist ein bisschen wie ein Klassentreffen.“ Festlich aber nicht so furchtbar steif: „So wohl habe ich mich selten auf einer Gala gefühlt.“
Stars fühlen sich wie zu Hause
Die Stars kommen, und sie kommen früh oder bleiben länger. „Viele bringen sogar ihre Familien mit“, erklärt Hellen. Mark Knopfler etwa, und auch Cherie Blair hofft sehr, dass ihr Mann Tony, der britische Ex-Premier, die Zeit findet. Ihre israelische „Amts-Kollegin“ Aliza Olmert, selbst Preisträgerin und diesmal Laudatorin, machte Hellen das größte Kompliment: „Es ist ein bisschen, wie nach Hause zu kommen.“
Auch für Roger Daltrey musste ein späterer Flieger als geplant gebucht werden: „Viel zu früh“, beschied sein Management. Schließlich sei der Mann Rock’n’Roller. (Für Treppen in seiner Suite, verrät Hellen, ist der wilde Kerl dann doch schon in einem zu gesetzten Alter.) Es könnte also eine lange Nacht werden, Laudator Klaus Meine, Frontmann der Scorpions, fliegt auch später zurück. Architekt Gehry will anschließend noch nach Düsseldorf: Im Hafen steht nämlich eines seiner Häuser.
Ein paar Zusagen fehlen noch
Ganz früh los muss dagegen Bestseller-Autor Frank Schätzing, der die Laudatio auf Reinhold Beckmann hält: Der Fernsehmann bat Schätzing zu kommen, und der verschob eine geplante Lesung in Köln einfach um satte zweieinhalb Stunden nach hinten.
Der EU-Kommissionspräsident hat sich Bundestagspräsident Norbert Lammert als Redner gewünscht. Für Stefanie Powers, die seit Jahren im Umweltschutz aktiv ist und auch dafür ausgezeichnet wird – und dafür aus Kenia von einem Naturschutzprojekt angereist kommt – wird, wenn alles klar geht, Kollege Hannes Jaenicke die Laudatio halten. „Hart aber herzlich“ dürften ihre Dankesworte ausfallen: Die gebürtige Polin will auf Deutsch antworten.
Ein paar Zusagen fehlen noch, dann steht der Rahmen für den siebten Steiger-Award. „Wir wollen auch diesmal weder dem Bambi noch der Goldenen Kamera Konkurrenz machen“, versichert Hellen. Dazu habe man weder Budget noch Lust: Bodenständig wolle man bleiben, unkapriziös. So wie damals, als Hape Kerkeling am frühen Morgen die Halle abschloss. Aber das dürfte diesmal ja wohl Roger Daltrey übernehmen.