Bochum/Essen. . Das Ruhrgebiet will die „Grüne Hauptstadt Europas“ werden. Alle 53 Städte bewerben sich gemeinsam um den Titel. Doch der Etat ist verschwindend gering.

Das Ruhrgebiet strebt nach einem neuen Titel: Gerade war es noch die Kulturhauptstadt, nun will es im Jahr 2015 „Grüne Hauptstadt Europas“ werden. Diesen relativ neuen Titel hat zurzeit Hamburg inne, davor war Stockholm 2010 die erste „Green Capital“ überhaupt.

Alle 53 Ruhrgebietsstädte wollen gemeinsam auftreten – beim ersten Treffen im Bochumer Rathaus am gestrigen Freitag verbreiteten ihre Vertreter Optimismus. Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorstand Umwelt und Bauen in Essen: „Die EU sucht nicht die Champions League an Umweltniveau, sondern Re­gionen, die sich auf den Weg gemacht haben.“ Bochums Stadtbaurat Ernst Kratzsch ergänzt: „Das Ruhrgebiet hat Alleinstellungsmerkmale wie Schwerindustriestandorte, die sich zu Biotopen entwickelt haben, Zechenbrachen, die zu Freizeitstätten wurden.“

Bund statt Bannerträger

Anders als bei der Kulturhauptstadt aber soll es nun keinen Bannerträger bei der Be­werbung geben. „Wir wollen als regionaler Bund auftreten“, sagt Umweltdezernent Kratzsch. Bis Mai soll das Bewerbungspapier vorliegen, denn bereits 2012 wird in Brüssel der Titelträger für 2015 bekannt gegeben. Kratzsch: „Vor allem geht es um Zukunftsperspektiven, was bis 2015 erreicht werden kann.“ Logisch, dass die Bemühungen um „Innovation City“ einfließen sollen, Bottrop hatte vor kurzem diesen Wettbewerb des Initiativkreises Ruhr um die Klimastadt der Zukunft gewonnen. Auch der Umbau von Bahntrassen entlang der A 40 zum „Fahrrad-Highway“ und die Renaturierung des Emschersystems spielen eine Rolle.

Wichtig ist den Kommunen die Beteiligung der Hochschulen und der Wirtschaft, Denn das Budget für die Bewerbung ist winzig; Raskob: „Fünf Etagen unter der Kulturhauptstadt.“ Jeder Stadt stehen 2000 Euro zur Verfügung.