Essen. . Bei einer Gasexplosion in einem Haus in Meckenheim ist der Familienvater ums Leben gekommen. Seine Frau und sein Sohn überlebten das Unglück schwer verletzt. Die Ursache der Explosion ist noch unklar.
Man kann ja gar nicht anders und muss an Brühl denken: Genau zwei Monate ist es her, dass dort ein Wohnhaus explodierte. Unter den Trümmern des Gebäudes starben zwei Erwachsene und ein Kind, ein zwölfjähriger Junge konnte gerettet werden. Und jetzt Meckenheim. Gerade 30 Kilometer entfernt, und wie sich die Bilder ähneln!
Ein gewaltiger Knall, berichten Nachbarn, hebt am Dienstagmorgen um kurz nach neun Uhr ein Reihenhaus aus der Verankerung. Ein schmuckes weiß getünchtes Gebäude mit rot gedeckter Gaube ist es gewesen, an der Adendorfer Straße, wo sie bald auf die Autobahn 565 nach Bonn trifft, gebaut erst 1997. Teile der Fassade fallen auf die Straße, aus den Fenstern im ersten Stock sieht man es qualmen, hinten hat die Wand tiefe Risse. Glasscherben fliegen meterweit. Was bleibt: der breite Carport vor der Tür, zerrissene Gardinen im Wind.
Leitungen abgeklemmt
Und der Gasgestank, den Nachbarn schon in der Frühe bemerkt haben wollen. „Als ich zur Mülltonne ging, fiel mir der intensive Geruch auf“, berichtet eine Frau. Sie habe die Feuerwehr anrufen wollen, doch da habe es bereits geknallt. Stunden braucht der örtliche Versorger, um die Leitungen abzuklemmen, es herrscht ja weiter Explosions- und auch Einsturzgefahr. Die Feuerwehrleute können den Unglücksort deshalb lange gar nicht betreten. Die angrenzenden Gebäude werden vorsorglich evakuiert. Die letzten Brandnester werden erst am späten Vormittag gelöscht.
Schlimmer aber als die Ruine: Die Explosion schleudert eine 57-jährige Hausbewohnerin offenbar in den Vorgarten; später heißt es, sie habe sich in der Küche aufgehalten. Die Frau ist so schwer verletzt, dass sie beatmet werden muss. Sie wird in eine Kölner Spezialklinik gebracht. Auch ihr 18-jähriger Sohn muss dort intensivmedizinisch behandelt werden. Ihn hat die Druckwelle hinter das Haus geworfen, er hat schwere Verbrennungen, allerdings ist er ansprechbar: Sein Vater sei im Heizungskeller, teilt er den Rettungskräften noch mit.
Den ebenfalls 57-Jährigen sucht die Feuerwehr, die mit über 200 Kräften aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis vor Ort ist, bis zum Mittag. Dann kommt die traurige Nachricht: Im Untergeschoss ist eine Leiche geborgen worden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei ihr um den vermissten Familienvater handelt.
Ursache unbekannt
Ob tatsächlich austretendes Gas die Ursache für das Unglück war, sollen nun Gutachter ermitteln. Warum am dritten Advent das Haus in Brühl explodierte, ist bis heute ungeklärt.