Köln..
Die DITIB-Gemeinde in Köln-Ehrenfeld feierte am Mittwoch das Richtfest der umstrittenen Moschee in Ehrenfeld. Zuvor gab es lange politische Debatten und viel Gegenwind aus dem rechtspopulistischen Lager.
Nach rund 15 Monaten Bauzeit hat die Türkisch-Islamische Union (DITIB) das Richtfest ihrer umstrittenen Großmoschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld gefeiert. Bei der Feierstunde am Mittwoch nannte Kölns Oberbürgermeisters Jürgen Roters (SPD) den Bau von großen oder repräsentativen Moscheen in Deutschland ein Zeichen von Normalität. Dies stehe für die Hinwendung der Muslime zu ihrer neuen Heimat stehen.
Roters sagte: „Wer baut, der bleibt. Wer hier in Deutschland, in Köln, baut, hat ein neues Zuhause gefunden - ein Zuhause, in dem er wohnen, arbeiten und seiner Religion nachgehen möchte.“ Die Errichtung einer Moschee und eines islamischen Kulturzentrums sei deshalb alles andere als ein Symbol für Abgrenzung, sie bekunde vielmehr Integration.
Das Kölner Stadtoberhaupt erinnerte an die Debatten, die dem Bau voran gegangen waren und betonte: „Toleranz, gegenseitige Achtung, Integration ? sie bilden die Grundlage für den Zusammenhalt einer Gesellschaft und für das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Kulturen.“ Dafür stehe auch die neue Moschee.
Der Grundstein für das religiöse Bauwerk war nach jahrelangen Querelen am 7. November 2009 gelegt worden. Unter anderem hatte sich der Schriftsteller Ralph Giordano gegen das Bauvorhaben ausgesprochen. Ein von der rechtspopulistischen Bürgerbewegung „Pro Köln“ initiiertes Bürgerbegehren gegen den Moscheebau scheiterte.
Der Entwurf des Kölner Architekten Paul Böhm sieht ein mehrstöckiges Gebäude mit einer 35 Meter hohen Kuppel sowie zwei Minaretten von je 55 Metern Höhe vor. Der Bau soll 1.200 Gläubigen Platz bieten. Des weiteren sind auf dem Moscheegelände eine Bibliothek, Seminarräume sowie Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe vorgesehen. (dapd)