Essen.

Unsichtbare Plagegeister unterm Dach: „So etwas kommt häufig vor“, sagt Markus Ruge. Der 38-Jährige bekämpft Schädlinge beruflich, macht quasi seine Mäuse mit Mäusen.

Ruge ist Geschäftsführer der Bochumer Firma Preventa und im ganzen Ruhrgebiet auf der Jagd nach Ungeziefer und vierbeinigen Störenfrieden unterwegs. „Gerade im besonders kalten Winter suchen Mäuse, Ratten, Marder und selten auch mal Siebenschläfer ein warmes Plätzchen. Ich bekomme täglich Anrufe von Hilfesuchenden, die von den Geräuschen der Tiere genervt sind“, erklärt Ruge. Die Nager bauten aus Isolierwolle Nester, könnten aber in der Regel mit der Hilfe eines Schädlingsbekämpfers wieder vertrieben werden.

„Wir streuen Gift in Form von fetthaltigen Ködern, Puder oder Gel aus. Das Gift bewirkt, dass die Mäuse innerlich verbluten.“ Die Tiere gelangten durch die Isolierung der Außenfassade, Versorgungsschächte oder durch den Keller und dann über Treppen ins Haus. „Wo man einen Bleistift reinstecken kann, da passt auch eine Maus durch“, weiß Ruge.

In hartnäckigen Fällen müsse auch der Außenbereich mit Gift ausgelegt werden, damit die hungrigen Tiere bei der Futtersuche gar nicht umhin können, als die vergifteten Köder zu fressen. Denn: Nahrung aufnehmen müssten Maus und Co. auf jeden Fall: „Von Glaswolle und Dachbalken können sie nicht leben.“

Wer als Mieter von Getier genervt wird, hat gute Karten: „Das ist mietrechtlich ganz simpel, der Vermieter muss den Mangel beseitigen“, sagt Ulrich Ropertz, Pressesprecher des Deutschen Mieterbundes in Berlin. Ropertz rät Mietern, besser nicht selbst aktiv zu werden: „Wer den Nachbarn sagt, ‘ich jage den Marder’, der läuft schnell Gefahr, in die Klapse zu kommen.“