Essen.

Schneefall und spiegelglatte Straßen haben vielerorts in Deutschland wieder zu Verkehrschaos und Unfällen geführt. In Nordrhein-Westfalen kam ein Mensch ums Leben.

Allein die Polizei in Nordrhein-Westfalen protokollierte seit Montagmittag zu 1784 witterungsbedingte Unfälle. Große Ruhrgebietsstädte wie Dortmund oder Essen wurden mit jeweils über 100 Unfällen eiskalt erwischt. Bei einem Unfall im Kreis Düren kam eine Person ums Leben, 20 wurden schwer und 87 leicht verletzt. Der Sachschaden wird auf 3,8 Millionen Euro beziffert.

Die Störungen im Flugverkehr halten sich in engen Grenzen. Die Airports in Düsseldorf, Köln, Dortmund und Paderborn melden nur wenige Verspätungen oder komplette Ausfälle.

StraßenNRW, der Landesbetrieb Straßenbau, mobilisierte einen Großteil seiner 2000 Straßenwärter in den 84 Straßenmeistereien, um die 20.000 Kilometer Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen weitgehend schnee- und eisfrei zu halten. Auch die Winterdienstzentralen haben ihren Dienst im 24-Stunden-Rhythmus aufgenommen. 260 Glättemeldeanlagen, die an strategischen Orten installiert sind, liefern die erforderlichen Daten, um den Einsatz vorzubereiten und zu koordinieren. Rund 700 Streufahrzeuge stehen zur Verfügung.

Nach dem vergangenen Rekordwinter, der StraßenNRW Kosten in Höhe von 59 Millionen Euro für Salz sowie Personal- und Geräteinsatz „bescherte“, rüstete der Betrieb auf. Schon vor Wochen wurden 135.000 Tonnen Salz in 210 Standorten eingelagert - zehn Prozent mehr als im vergangenen Winter. Mit dem Vorrat soll ein fünftägiger Dauereinsatz sichergestellt sowie eine Zeitverzögerung beim Nachschub überbrückt werden.

Wegen des Winterwetters verschiebt StraßenNRW die geplante Sperrung auf der Autobahn 2 bei Kamen. Auf Grund der Witterung können die Bauarbeiten in dem Bereich derzeit nicht durchgeführt werden. Deshalb wird die in der Nacht zum Donnerstag (2. Dezember) vorgesehene Sperrung zwischen der Anschlussstelle Bönen und dem Autobahnkreuz Kamen in Richtung Oberhausen um eine Woche verschoben.

Unter Druck kommen auch die Bauarbeiten am A40-Westkreuz bei Stahlhausen. Eigentlich sollten in diesen Tagen 1400 Kubimeter Beton für die neue Brücke angeliefert werden, doch daraus wird erst einmal nichts: Temperaturen von einigen Graden unter Null sind einfach zu niedrig. Eine Herausforderung , denn es gilt, einen eng gesteckten Terminplan einzuhalten.

Schneebedeckte Scheiben verraten angetrunkenen Autofahrer

Die weiße Pracht brachte die Polizei in Hilden auf die Spur eines angetrunkenen Autofahrers. Den Beamten fiel ein brauner Opel Astra auf, bei dem bis auf die Windschutzscheibe alle Scheiben schneebedeckt waren. Deshalb stoppten sie den „unsichtbaren“ Fahrer. Bei der Kontrolle schlug ihnen eine heftige Alkoholfahne entgegen, die anschließende Blutprobe ergab einen Wert von mehr als 1,2 Promille. Quittung: Sicherstellung des Führerscheins und ein Strafverfahren.

Höhenlagen waren am stärksten betroffen

In Unterfranken ereigneten sich 90 witterungsbedingte Unfälle. Zehn Personen wurden verletzt. Der spektakulärste Unfall ereignete sich auf der Autobahn 7 bei Estenfeld, als ein mit Schweinen beladener Lkw samt Anhänger umstürzte. Der Fahrer wurde schwer verletzt, die Autobahn war stundenlang gesperrt.

Kleinlaster überschlug sich

Glimpflich kamen die Beteiligten an zwei Unfällen auf der Autobahn 3 davon. Vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit auf schneebedeckter Fahrbahn hatte sich der Kleintransporter eines 43-Jährigen im Bereich einer Baustelle überschlagen. Der Fahrer blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Ins Schleudern geriet auch der PKW einer 23-Jährigen, die in Richtung Köln unterwegs war. Ihr Wagen prallte gegen die Leitplanke und blieb schließlich auf der linken Spur liegen. In beiden Fällen entstand Sachschaden.

Auf der Autobahn 65 stürzte auf glatter Fahrbahn ein mit Zuckerrüben beladener Laster um. Die Ladung verteilte sich auf beiden Spuren, die Autobahn musste gesperrt werden.