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Im Fall Mirco setzt die Polizei nochmal auf die Hilfe der Bürger. Sie könnten die Suche nach dem Täterfahrzeug abkürzen.

Von dem Auto gibt es Hunderttausende, doch nur in einem sitzt der Täter. Auf der Suche nach dem Mann, der den zehnjährigen Mirco verschwinden ließ und dabei wahrscheinlich einen dunklen VW Passat-Kombi fuhr, ist die Polizei dabei, Listen abzuarbeiten und Namen zu streichen. Name für Name für Name für Name . . .

„Einige hundert“ von 2500 solcher Autos aus der Grefrather Gegend habe sie inzwischen überprüft, so Polizeisprecher Willy Theveßen; vier der Halter hätten es dabei abgelehnt, sich eine Speichelprobe abnehmen zu lassen. Aber daraus habe sich „kein weiterer Verdacht ergeben“.

Auf der Internet-Seite der Soko Mirco läuft die Zeit mit seit dem Verschwinden des Kindes, da steht „Tag 067“; nun hat die Soko ein „bundesweites Mitfahndungsersuchen“ herausgegeben. Die Logik ist: Vielleicht helfen Hinweise schneller weiter, als die komplette Liste des Kraftfahrtbundesamtes abzuarbeiten. Sie verzeichnet alle Halter in ganz Deutschland der fraglichen Passat-Kombis aus den Baujahren 2005 bis 2010.

Und so fragt die Polizei etwa nach Hinweisen auf Autos dieser Baureihe, die „plötzlich unter einem Vorwand (Motorschaden, Unfall oder Ähnliches) nicht mehr bewegt werden“. Auch sollten „Unternehmen, Behörden und Institutionen“ sich melden, die „über Dienstwagen dieses Typs verfügen und einen regionalen Bezug zum linken Niederrhein (Kreis Viersen/Grefrath besitzen“. Schließlich bittet die Polizei auch alle Bürger, „Hinweise auf Passat-Kombis zu geben, von denen ihnen bekannt ist, dass sie regelmäßig im Bereich linker Niederrhein unterwegs sind“. Nur wenn alle Fahrzeuge dieses Typs ermittelt werden, die im Raum Grefrath gefahren wurden, „können wir sicherstellen, dass das Täterfahrzeug eines Tages vor uns steht“, sagt der Leiter der Soko Mirco, Ingo Thiel.

Daneben werde man die komplette Liste natürlich „nach und nach angehen“, so Theveßen. Insgesamt gebe es bisher 5900 Hinweise in Zusammenhang mit Mirco.