Düsseldorf. .

Die Alten werden jünger, die Behinderten beweglicher, und die Technik wird einfacher. Auf der Messe Rehacare in Düsseldorf kann man das derzeit beobachten: Man kann die alten Dinge neu erfinden. Und je simpler, desto besser helfen sie im Alltag.

Zum Beispiel dieser neue Rollator... Gibt es einen Gegenstand, der uns das Alter mehr fürchten lässt? Und dann kommt die holländische Marke „Rollz“ und bewirbt ihre orangequietschigen (!) Modelle mit Fotos von Dandys und Monroe-Modells aus den 60ern. Klar, die Trendsetter von damals sind die Rollator-Generation von heute. Und warum sollte man ausgerechnet bei seinem letzten Cabrio auf Design verzichten? Zumal: Clever ist es auch noch. Der 9,6 Kilo schwere „Rollz Motion“ (549 Euro) lässt sich mit dem Zusatzpaket (169 Euro) und zwei Handgriffen in einen Rollstuhl verwandeln . Falls man mal eine Pause im Park machen will – oder an der Promenade von Saint Tropez.

Das gängige Rollatorkonzept einfach umgedreht hat die Firma „ergo Agil“: Der Bogen ihres im Februar erscheinenden Modells (ca. 980 Euro) verläuft hinterm Körper. Der Griff nach vorne zum Schrank oder zur Tür ist also frei, gleichzeitig verkleinert sich der Wendekreis und man kann sich ohne Verrenkungen hinsetzen. Hinterrücks! Aber funktioniert.

Der intelligente Teppich

Man läuft, schiebt oder rollt also über die Messe und sieht: Fußmatten, die Hilfe rufen, wenn man stürzt (SensFloor Mat von Future-Shape). Das Rollstuhl-Zuggerät „Speedy“. Einen Rollstuhl der immer die Balance hält (Quantum TruBalance) und einen, mit dem man aufstehen kann (Levo). Schließlich den Treppenlift „Flow“ von ThyssenKrupp, der noch die engste Wendel meistert und nicht zu Unrecht für den nächsten Designpreis der BRD nominiert ist. Und dann ist da noch ein Schlafzimmer, das mit seinen Sensoren immer den Überblick behält und etwa bei nassen Betten den Pflegedienst alarmieren kann. Ein Forschungsprojekt des Fraunhofer-inHaus-Zentrums Duisburg.

Neben den Wohnkonzepten und der Mobilität sind Hirnverletzungen und Berufsberatung die großen Schwerpunkte der Messe. Aber spannend bleiben die kleinen Dinge: Wer einmal seine Großmutter im Rolli durch den herbstlichen Park geschoben hat, hätte auch auf die Idee von Darko Sulentic aus Ratingen kommen können: Eine Decke mit Ärmeln und Handschuhen. Die verrutscht einfach nicht! Auch für Babys und Kinder. Der 27-jährige Ingenieur hat sich „Doojo“ (20-30 Euro) vor fünf Jahren patentieren lassen. Simpel, aber ein echter Alltagshelfer.