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Ein Weg mit vielen Zielen: Beim Fahrradsommer der Industriekultur 2010 gibt es Strecken für Hingucker, Sonntagsfahrer und Extrem-Strampler. Die kürzeste Tour zählt 13, die längste 56 Kilometer.

Radelnd das Revier entdecken, strampeln und staunen, notfalls auch mal schieben. Und dann – Hände am Lenker, Füße am Pedal, Wind im Haar – die Strecke genießen, einen Weg mit vielen Zielen. Der Fahrradsommer der Industriekultur 2010 ist eröffnet: 290 Kilometer, acht Strecken, viel zu sehen. Ulrich Heckmann, Projektplaner Fahrradregion beim Regionalverband Ruhr (RVR) hat sie alle erfahren – hier seine Lieblingstouren für alle Hingucker, Sonntagsfahrer und Extrem-Strampler.

Die „Kultour“

Das wäre ein passender Name für die schönste Route von allen – kurze Strecke, viel dahinter: „Tour eins unseres Fahrradsommers ist zwar lediglich 28 Kilometer lang, bietet aber eine Menge hochkarätiger Attraktionen“, verspricht Ulrich Heckmann – ein dichtes Kulturerlebnis eben zwischen stählerner Jahrhunderthalle und luftigem Tetraeder. Über ehemalige Zechentrassen geht es vorbei an der dörflichen Siedlung Dahlhauser Heide, dem Weltkulturerbe Zollverein und durch den Gelsenkirchener Nordsternpark. Und dann erst die Aussicht: Von der Schurenbachhalde sollten Radler in jedem Falle einen Blick riskieren oder aber an der Halde Rheinelbe vom Sattel runter und die kunstvolle „Himmelsleiter“ raufklettern. Da ist schnell ein ganzer Tag verradelt und verguckt, irgendwo zwischen Rad und Rast in rostigem Industrie-Ambiente.

Die endliche „Weite“

Wie, das war’s schon? Gerade erst Tritt gegeben, Fahrt gekriegt, losgesprintet – und schon ist Ende? Aus, vorbei, angekommen? „Tour vier ist in vielen Teilen mit unserem ersten Vorschlag identisch, doch es geht noch weiter“, erklärt Heckmann. Da wird einfach die Strecke gestreckt – und rund geht’s, immer dem Muskelkater nach: von der Jahrhunderthalle bis zur Jahrhunderthalle. Da wird am Nordsternpark die Biege gemacht und weiter gefahren durch ursprüngliches Waldgebiet über die Grimbergbrücke gen Zeche Ewald und Halde Hoppenbruch und dann via Erzbahn zurück. Macht 49 Kilometer mit viel Natur, Kultur, viel bergauf und bergab – und jeder Menge zu entdecken.

Die „Kurzstrecke“

Es muss nicht gleich die Riesen-Ruhr-Tour sein, nicht in die Ferne geschweift, das Weite gesucht werden. „Unsere Tour zwei ist eine recht einfache Strecke: 13 Kilometer entlang an Kanälen, über den Grünen Pfad und ehemalige Bahntrassen – gut geeignet für Familien“, glaubt Heckmann. Denn auch kleine Trampler sind zwischen Bottroper Hauptbahnhof und Duisburger Landschaftspark kaum zu bremsen, soviel zu entdecken auf kurzer Strecke. Da warten die „Sternstunden“ im Gasometer, da wird Papas Portemonnaie im Centro geplündert, da bietet der Landschaftspark nebst Hochofen das perfekte Klettergerüst und viel Platz fürs Picknick. Der perfekte Abschluss für diese „kurze Stippvisite auf der Route der Industriekultur“, die Lust auf mehr Erfahrung machen soll.

Kartenmaterial zu den vorgestellten Routen und weitere Touren des diesjährigen Fahrradsommers gibt es im Internet unter der Adresse www.route-industriekultur.de oder im Reiseführer „Route der Industriekultur per Rad“, der im Buchhandel erhältlich ist.