Weeze. .
Ein 26-jähriger Mann hat am Freitag dafür gesorgt, dass der Flugbetrieb am Flughafen Niederrhein für Stunden gestört wurde. Ein Sicherheitsbedienster hatte gehört, als der Mann im Terminal in einem Handygespräch von einer Bombe sprach.
War es einfach nur eine dumme Bemerkung am falschen Ort? Am Freitagmittag wurde auf dem Flughafen Niederrhein in Weeze ein 26-Jähriger festgenommen. Der Mann führte in der Abflughalle ein Handygespräch, in dem er sich erkundigte, „ob die Bombe bereits gefunden“ sei. Ein Sicherheitsbeamter hatte Teile dieses Telefonats mitbekommen und sofort die Polizei eingeschaltet. Die nahm den 26-Jährigen fest und kontrollierte in Folge vier Passagiermaschinen mit Spürhunden nach Sprengstoff und führte verstärkte Kontrollen im Abflugbereich durch. Zusätzliches Polizeipersonal wurde angefordert und auch das Umfeld des Marokkaners wurde kontrolliert.
Bei der ersten Vernehmung des Marokkaners, der seine Familie zum Flughafen gebracht hatte, sagte der Mann, dass er nur eine „dumme Äußerung“ gemacht habe und die ganze Sache „Quatsch“ gewesen sei.
Strafverfahren eingeleitet
Die Polizei sah die Sache allerdings weniger lustig und leitete ein Strafverfahren gegen den jungen Mann ein. Die unbedachten Äußerungen können ihm als gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr, als Vortäuschung einer Straftat oder sogar als Androhung eines Verbrechens zur Last gelegt werden.
Aufgrund der verstärkten Sicherheitskontrollen kam es im Flugplan zu Verspätungen. Ludger Terhorst, Sprecher des Flughafens, teilte gestern mit, dass fünf Flüge mehrere Stunden Verspätung hatten. Darunter auch ein Flieger nach Fes in Marokko, der erst mit fünf Stunden Verspätung abheben konnte. In der Abflughalle blieb es ruhig, der Vorfall wurde unter den Urlaubsreisenden nicht publik gemacht, es wurde lediglich auf „Sicherheitsprobleme“ hingewiesen.
Sowohl die Polizei als auch der Flughafen Niederrhein denken über Regressansprüche nach. So könnte es sein, dass der 26-Jährige den Polizeieinsatz bezahlen muss. Von den Verspätungen waren die Fluggesellschaften Ryan Air und Hamburg International betroffen.