Ruhrgebiet. .

Der kalte Winter hat auf zahlreichen Straßen Schaden angerichtet. 30 bis 40 Prozent aller deutscher Straßen sind stark beschädigt, sagen die Experten des TÜV Rheinland. Straßen.NRW hat bereits zwei Millionen Euro in Sofortmaßnahmen investiert - soviel wie im gesamten Winter des vergangenen Jahres.

Schnee und Eis haben in den vergangenen Wochen Autofahrern schwer zugesetzt. Doch mit den wärmeren Temperaturen ist der Ärger auf den Straßen nicht vorbei. Denn Schnee und Kälte sind auch Verursacher von Schlaglöchern und Rissen: „Eintretendes Wasser ist der Feind aller Straßen und Wege“, sagt TÜV-Experte Dieter Straußberger. „Bereits durch kleinste, kaum sichtbare Risse dringt Wasser an den vorgeschädigten Stellen ein und weicht den Untergrund auf.“

Zwei Millionen investiert

In Verbindung mit frostigen Temperaturen sprenge das Wasser dann den Asphalt regelrecht auf. Nutzen viele Fahrzeuge und vor allem Lkw die Strecke, werde dieser Effekt noch verstärkt.

30 bis 40 Prozent aller Straßen in Deutschland sind stark beschädigt, schätzen die Bautechnikexperten des TÜV Rheinland. Sie kontrollieren jährlich rund 50 000 Straßenkilometer. Im Revier sind vor allem die A 2 bei Recklinghausen-Ost in Richtung Oberhausen, die A 42 bei Castrop-Rauxel und die A 52 bei Marl in Richtung Essen betroffen.

Noch sei das genaue Ausmaß der Schäden jedoch nicht absehbar, heißt es bei Straßen.NRW. Erst wenn der Frost komplett aus dem Boden verschwunden sei, werde deutlich, in welchem Umfang saniert werden müsse.

Bislang hat Straßen.NRW zwei Millionen Euro in Sofortmaßnahmen investiert. Soviel hatte die Sanierung im vergangenen Jahr für den gesamten Winter gekostet.

Alte Fahrbahnbeläge

„Das könnte dieses Jahr noch teuer werden“, sagt Bernd A. Löchter vom Landesbetrieb Straßenbau NRW. „Landstraßen sind in der Regel mehr in Mitleidenschaft gezogen als Autobahnen oder Bundesstraßen“, so der Experte, „trotzdem haben die Autobahnen auch gelitten, obwohl die einen dickeren Unterbau haben.“ Der Grund „Die Fahrbahnbeläge sind 25, 30 Jahre alt. Frostschäden entstehen da, wo schon kleinere Schäden sind.“

Der TÜV rät Autofahrern und Fußgängern, gravierende Schäden den Kommunen zu melden, damit diese gefährliche Stellen sichern können.