Castrop-Rauxel. .

An der A 42 sollen rund 1000 Mammutbäume gepflanzt werden. Die Bürger haben es so gewollt. Doch Förster hegen Bedenken: Die Bäume werden schnell sehr groß und zum Sicherheitsrisiko. Nach zehn bis fünfzehn Jahren müssten sie gefällt werden.

Um einen schlechten Witz im Keim zu ersticken: Der Titel „Parkautobahn A 42” hat nichts mit parken, also Stau und Stillstand, zu tun, sondern mit einer bewegten Fahrt durch einen 70 Kilometer langen Landschaftspark. So sollen 1000 markante Mammutbäume die Fahrbahn säumen. Der erste wird am Dienstag von Lutz Lienenkämpers und Eckhard Uhlenbergs Ministerhänden gepflanzt. Indes, Fachleute wundert der „Leitbaum” der Kulturhauptstadt 2010. Etwa den zuständigen Revierförster Matthias Klar.

Die Idee, eine Autobahn durch besondere Pflanzen abwechslungsreich zu gestalten, ist gut. Darum möchte Klar kein Spielverderber sein. Nur, aus forstwissenschaftlicher Sicht, mache ihn die Gehölzsorte stutzig: „Der Urweltmammutbaum wird so schnell so groß, dass man die Bäume aus Sicherheitsgründen nach zehn, fünfzehn Jahren wieder fällen müsste.”

Der „Metasequoia glypto­stroboides” kann 35 Meter hoch werden, dazu breitet sich seine immergrüne Krone auf bis zu zehn Meter aus. Gerade die biete eine große Angriffsfläche für Wind, Sturm, Schnee. „Wenn so ein Nadelbaum umkippt, sind alle Fahrbahnen blockiert”, warnt Klar.

Interessanter als Zypresse oder Gingko

Eine Randbepflanzung sollte an Verkehrssicherheit und Pflegeaufwand orientiert sein. Eine Hecke etwa sei mit relativ geringem Aufwand zu schneiden und werfe kaum Schatten auf die Fahrbahn. Das ist wichtig, denn so können Schnee oder Eis gut abtauen. Deshalb vermied man es bisher, Autobahnsäumbäume höher als zehn Meter wachsen zu lassen.

Den Urweltmammutbaum hatten Bürger bei einer Abstimmung auf der Internetseite von Straßen.NRW auserwählt – ihn fanden sie als Landschaftsmarke interessanter als Zy­presse oder Gingko. In regelmäßigen Abständen sollen die Bäume zu beiden Seiten der A 42, zwischen Moers und Dortmund, gepflanzt werden. Das sind 1000 Stück auf 70 Kilometern; und weil ein frisch gepflanztes Bäumlein im Kulturhauptstadtjahr kaum auffallen würde, werden die Sprösslinge mit einem roten Pfahl garniert.

„Der Mammutbaum soll als Solitär die Autobahn schmücken. Es wurde extra diese Baumart ausgewählt”, erklärt Bernhard Meier, Sprecher von Straßen.nrw. „Um Wind und Wetter zu trotzen.“