Recklinghausen/Essen. .
An drei Messstationen in NRW sind in diesem Jahr die Feinstaub-Grenzwerte überschritten worden - in Essen, in Krefeld und in Warstein. Allerdings könnten noch weitere hinzukommen. Denn in der Silvesternacht steigt die Belastung nochmal drastisch an.
In Nordrhein-Westfalen sind nach vorläufigen Ergebnissen in diesem Jahr an drei Messstationen mehr Überschreitungen der Feinstaub-Grenzwerte gezählt worden als erlaubt. Wie ein Sprecher des Landesumweltamtes am Montag in Recklinghausen mitteilte, wurden in Krefeld (Hafen) an 48 Tagen zu hohe Werte gemessen, an der Gladbecker Straße in Essen an 40 Tagen und in Warstein an 38 Tagen.
Nach einer EU-Richtlinie darf der Grenzwert lediglich an 35 Tagen pro Jahr überschritten werden. Verstoßen Kommunen gegen den EU-Grenzwert, müssen Maßnahmen zur Reduzierung der Feinstaub-Belastung in die Wege geleitet werden. In den vergangenen Jahren traten deshalb in zahlreichen Städten Luftreinhaltepläne in Kraft, die auch Umweltzonen vorsehen. Dort dürfen nur Fahrzeuge mit einer Schadstoffplakette verkehren
Für eine endgültige Bilanz sei es jedoch noch zu früh, sagte der Sprecher. Hierfür müssten erst noch die Laborwerte abgewartet werden, die frühestens im Laufe des Januars vorliegen. Die höchste Feinstaubbelastung gebe es beim Zünden von Feuerwerkskörpern in der Silvesternacht und am Neujahrstag.
Umweltzonen in Bonn und Münster
Unterdessen werden zum 1. Januar 2010 auch in Bonn und Münster Umweltzonen in den Innenstädten eingerichtet. Damit gibt es nach Angaben des Umweltministeriums schon 14 Umweltzonen in nordrhein-westfälischen Kommunen.
In Duisburg, Oberhausen, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Mülheim an der Ruhr, Dortmund und Recklinghausen waren bereits am 1. Oktober 2008 Umweltzonen in Kraft getreten. Um sie befahren zu dürfen, benötigen Autobesitzer für ihr Fahrzeug eine grüne, gelbe oder rote Plakette. Die Einteilung orientiert sich an der europäischen Abgasnorm.
Anfang 2008 hatte Köln als erste nordrhein-westfälische Kommune eine Umweltzone eingerichtet. In Düsseldorf und Wuppertal gibt es seit dem 15. Februar 2009 Umweltzonen. Ab dem 15. Februar 2010 sollen stark umweltbelastende Pkw auch aus der Neusser Innenstadt verbannt werden.
Umweltzonen sind Teil der Luftreinhaltepläne, mit denen die Luftqualität gerade in den innerstädtischen Bereichen verbessert werden soll. Autofahrer müssen mit 40 Euro Bußgeld und einem Punkt im Flensburger Bundeszentralregister rechnen, wenn ihre Fahrzeuge ohne zugelassene Plakette oder Ausnahmegenehmigung in einer Umweltzone angetroffen werden. (ddp)