An Rhein und Ruhr. .

Bei Anruf: Fahrrad. Das neue Verleihsystem „Metroradruhr“ soll das Ausleihen im Revier einfacher machen. Ein Selbsttest in Mülheim.

Anrufen und Losfahren! Damit werben Städte, Betreiber und der Regionalverband Ruhr (RVR) bei ihrem neuen Fahrradleihsystem „Metroradruhr“. An bisher etwa 60 Stationen im Ruhrgebiet können Räder ausgeliehen werden. In Mülheim wollten wir in einem Selbsttest prüfen, wie gut das System schon funktioniert.

Da Metroradruhr noch nicht flächendeckend angeboten wird, beginnt die Fahrradtour erst einmal mit einem Besuch im Internet. Auf der offiziellen Seite www.metrorad-ruhr.de können die Stationen abgefragt werden. Insgesamt 13 davon sollte es derzeit in Mülheim geben. Als Startpunkt suche ich mir den Bahnhof Styrum aus. Von dort soll mich das Fahrrad bis zum Wasserbahnhof bringen. Also Helm eingepackt und mit der S-Bahn nach Styrum.

Kein Anschluss in Mülheim-Styrum

Nach drei Runden um den kleinen Bahnhof werde ich allerdings etwas misstrauisch, denn weit und breit sind keine Fahrräder zu sehen. Auch die netten Damen der DB-Radstation können mir nicht weiterhelfen. Da hilft nur ein Anruf beim Betreiber „next bike“. Der erste Mitarbeiter an der Hotline wirkt etwas verzweifelt, erst beim zweiten Versuch kann mir eine Dame erklären, dass die Station am Bahnhof Styrum in den kommenden zwei bis drei Wochen aufgebaut wird. Nur zu dumm, dass sie schon im Internet steht und ich somit vergeblich am falschen Bahnhof.

An einer Hotline erfährt man den Zahlencode fürs Fahrradschloss. Foto: Roy Glisson/WAZ-FotoPool
An einer Hotline erfährt man den Zahlencode fürs Fahrradschloss. Foto: Roy Glisson/WAZ-FotoPool © Waz FotoPool

Nach einer weiteren S-Bahnfahrt zum Hauptbahnhof in Mülheim werde ich dann fündig: Hier gibt es an jedem Ausgang schon eine Station – und auch Fahrräder. Ein Schild erklärt mir nun die genaue Vorgehensweise. Beim ersten Mal muss ich mich registrieren, also rufe ich erneut die – zum Glück kostenfreie – Hotline an. Schon kommt die zweite Hürde. Entweder habe ich gerade einen Computer zur Hand, der allerdings sehr unpraktisch beim Fahrradfahren ist, oder eine Kreditkarte. Eine Freischaltung per Bankeinzug ist auch möglich, aber die dauert dann drei Tage und damit wäre meine Fahrradtour schon vor Beginn ins Wasser gefallen. Zum Glück besitze ich eine Kreditkarte und somit klappt die Freischaltung innerhalb von fünf Minuten. Etwas mulmig ist mir dabei schon, denn neben Kreditkartennummer und Sicherheitszahl muss ich auch noch weitere persönliche Daten wie Adresse und Geburtsdatum angeben.

Technisch einwandfrei

Nach der Registrierung klappt dann alles sehr schnell und reibungslos. Jedes Fahrrad und jede Station haben eine Nummer, die ich an der Hotline angeben muss. Dann wird mir der Code für das Fahrradschloss genannt – funktioniert auf Anhieb. Die erneut nette Dame an der Hotline erläutert mir noch die Preise und wünscht viel Spaß.

Die Fahrt mit dem Leihfahrrad führt mich dann die kurze Strecke vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt an die Ruhr zum Wasserbahnhof. Das Fahrrad ist technisch einwandfrei und kann auch auf meine 1,90 Meter Körpergröße ohne Probleme eingestellt werden. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Rücktrittbremse, die ich seit meinem sechsten Lebensjahr nicht mehr benutzt habe. Die drei Gänge an der Schaltung reichen für die flache Strecke in Mülheim auch vollkommen aus. Bei bergigen Touren habe ich da meine Zweifel. Am Wassserbahnhof angekommen finde ich auch gleich die Station direkt an der Ruhr und bin erleichtert, dass die Station auch wirklich existiert.

Ein Videobeitrag vom Fahrradtest ist am Freitag ab 21 Uhr beim Wochenrückblick „Der Westen“ auf NRW.TV (über Kabel und im Internet www.nrw.tv) zu sehen. Zudem ist der Beitrag online auf DerWesten.de abrufbar.