Köln. Die Suche nach einem Nachfolger für Kölns OB Fritz Schramma (CDU) ist offenbar beendet. Laut einem Medienbericht soll der Berliner Ex-Finanzsenator Peter Kurth den gestrauchelten Parteikollegen beerben. Schramma war wegen seinem Krisenmanagement beim Stadtarchiv-Einsturz unter Druck geraten.
Die Kölner CDU hat ihren Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters gekürt: Der Berliner Ex-Finanzsenator Peter Kurth soll einem Bericht des «Kölner Stadt-Anzeigers» zufolge bei der Kommunalwahl am 30. August für die Partei antreten. Die Zeitung berief sich auf hochrangige politische Kreise. Die Kölner Parteispitze war am Montag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Wochenlange Suche
Amtsinhaber Fritz Schramma (CDU) hatte Ende März wegen der wachsenden Kritik an seinem Krisenmanagement nach dem Einsturz des Stadtarchivs angekündigt, nicht erneut zur Wahl anzutreten. Er sehe in diesem Schritt die einzige Möglichkeit, das Unglück aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Danach hatte sich die CDU mit der Suche nach einem Nachfolger wochenlang Zeit gelassen.
Der aus Siegburg stammende Jurist Peter Kurth ist dem Zeitungsbericht zufolge seit 1977 Mitglied der CDU und war von 1999 bis 2001 Finanzsenator in Berlin. Seine Amtszeit endete demnach nach dem Bruch der Großen Koalition am 16. Juni 2001 mit dem erfolgreichen Misstrauensvotum gegen den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen. Seit November 2001 sei Kurth im vierköpfigen Vorstand des Berliner Entsorgungsunternehmens Alba AG für Finanzen verantwortlich. Seit 2008 sei er zusätzlich Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft.