Ruhrgebiet. Viele Jahre war die „Extraschicht“ fest verheiratet mit dem letzten Samstag im Juni. 2024 wird es anders sein. Das sind die Gründe.
Industriekultur einmal anders: Wenn das Ruhrgebiet die Extraschicht 2024 feiert, gibt es nicht nur monumentale Architektur und himmelstrebende Stahlkonstruktionen zu besuchen, sondern auch einen sehr speziellen neuen Teilnehmer. Er besteht aus Häuschen mit Gärtchen an Gässchen, aber Industriekultur ist es doch.
Dieser neue Teilnehmer ist die Margarethenhöhe in Essen, eine Siedlung für die Arbeiter von Krupp, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand. Sie steht stellvertretend für all die Arbeiter- und Bergbeamtensiedlungen, die zum Ruhrgebiet gehören, und das auf höchstem Niveau. Die Margarethenhöhe werde an jenem Abend, sagt Marcia Stapleton von „Essen Marketing“, „in ein besonderes Licht gerückt“. Aber das gilt ja auch für alle Spielorte und überhaupt das ganze Ruhrgebiet zu seiner Extraschicht.
„Exklusive Chance auf einen Blick hinter die Kulissen“
Sie wird in diesem Jahr vier Wochen früher stattfinden, nämlich am 1./2. Juni von 18 bis 2 Uhr. Der Grund: An diesem Wochenende stehen auch die Feierlichkeiten zum Thema „25 Jahre Route der Industriekultur“ auf dem Programm, und die ist natürlich ein thematisches Geschwisterkind der großen Nacht der Industriekultur.
Der zweite neue Spielort in diesem Jahr wird das historische „Heizkraftwerk 1“ der Energieversorgung Oberhausen (EVO) sein. Es gebe „die exklusive Chance auf einen Blick hinter die Kulissen“ eines arbeitenden Kraftwerks, heißt es am Freitag. Das knüpft an die ersten Extraschichten der frühen nuller Jahre an, als teilnehmende Orte sich oft nur einmal im Jahr öffneten und ansonsten malochten. Heute werden viele von ihnen ständig bespielt, und die Extraschicht ist die Chance, weitere Aufmerksamkeit dafür zu gewinnen.
Frühbucher und Vorverkauf sind billiger als die Abendkasse
Ansonsten haben die Veranstalter am Freitag wieder die Materialschlacht angekündigt, die die Grundlage des Spektakels darstellt: 2000 Künstler und Künstlerinnen, 500 Ereignisse an 35 Spielorten; und wie üblich pendeln die Extrabusse zwischen diesen Orten und transportieren Besucher von B wie Bochum nach W wie Witten. Dazwischen weitere 17 Städte, zumindest alphabetisch.
Viele alte Bekannte dabei, wie der Gasometer, Zollverein, der Landschaftspark Duisburg-Nord, das Schiffshebewerk Henrichenburg oder Zeche Zollern in Dortmund. Aber auch die Fiege-Brauerei, die Flottmann-Hallen, der Nordsternpark. Wieder dabei ist auch der Berne-Park in Bottrop. Sie kennen den nicht? Der Berne-Park ist eine ehemalige Kläranlage. Womit die Geschichte des Ruhrgebiets der letzten 25 Jahre eigentlich auserzählt wäre.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Aktion für Frühbucher. Wer von sofort an bis zum 18 April ein Einzelticket kauft, zahlt dafür 14 Euro. Vom 19. April an wird das Ticket 20 Euro kosten und an der Abendkasse 24 Euro. Weitere Informationen unter extraschicht.de.