Nur aus einem gesunden Milchzahngebiss entwickeln Kinder gesunde bleibende Zähne. Was sich in Nordrhein-Westfalen deshalb rasch ändern muss.
Vermutlich wissen es viele Eltern noch nicht einmal: Dass sie ihr Baby zum Zahnarztbesuch mitbringen dürfen, dass die gesetzlichen Krankenkassen Vorsorge-Untersuchungen fürs Kind bereits ab dem sechsten Lebensmonat zahlen. Warum, fragen sich vielleicht andere, sollten wir Sohn und Tochter das antun, wenn noch nicht einmal alle Milchzähne durchgebrochen sind?
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Doch schon der allererste, bestaunte, gefeierte Zahn, der da ist – kann Schaden nehmen, etwa weil er nicht richtig gepflegt wird. Und die Folgen von Karies werden im bleibenden Gebiss zu sehen sein, kümmert man sich nicht darum.
Im Übrigen: tun Eltern dem Nachwuchs keineswegs etwas an, sondern Gutes, wenn sie den Zahnarzt mal in dessen Mund blicken lassen. Der öffnet sich nämlich leichter, wenn’s nur zum Gucken und nicht zum Bohren ist.
Prävention erspart dem Einzelnen Leid und der Gemeinschaft Kosten
Festzuhalten bleibt aber auch, dass die Zähne der Deutschen heute gesünder sind als früher. Die der meisten. Interessanterweise sind sie es laut Barmer-Zahnreport in den fünf ostdeutschen Bundesländern übrigens mehr als im Westen. In vier der fünf Länder im Osten sahen aber auch 74 Prozent aller Menschen mindestens einmal im Jahr ihren Zahnarzt. In Sachsen waren es sogar 75 – und in NRW 68,1.
Für Prävention zu werben, ist deshalb insbesondere in NRW wichtig. Sie erspart dem einzelnen oft viel Leid – und der Versichertengemeinschaft enorme Kosten. Und ganz gewiss dürfen gesunde Zähne keine Frage des sozialen Status oder des Bildungsstands sein. Noch ist das so, zeigt die repräsentative Datenerhebung der Barmer. Deshalb ist richtig, was die Krankenkasse fordert: Mehr Aufklärung, mehr Prophylaxe, und das zuallererst in „kariösen Problemschulen“.