Mülheim. Auch in Deutschland ist es für den Mülheimer Patrick Marx normal, dass er zum Beten erst an Security vorbei muss. „Der Terror muss aufhören.“

Patrick Marx beobachtet die jüngsten Angriffe auf Israel mit großer Sorge. Der jüdische Apotheker aus Mülheim appelliert auch an die muslimische Community in Deutschland, „den Terror zu verurteilen“.

„Raketen-Alarm ist in Israel Routine. Das gehört zur Lebenswirklichkeit der Menschen dazu. Diese Heftigkeit hat es allerdings so noch nicht gegeben. Das Ausmaß ist erschreckend, die Bilder verstörend. Seit dem Morgen des Angriffs, hänge ich an den Nachrichtentickern, bin oft am Handy und spreche mit meiner Familie, die in Tel Aviv lebt. Der Terrorismus muss endlich ein Ende haben.

„In Israel gehen Reservistinnen im Cocktailkleid und mit Maschinengewehr aus“

Ich erinnere mich noch gut an meinen Israel-Urlaub im Mai. Meine Frau und ich lagen gerade am Strand, als plötzlich die Durchsage kam, dass wir sofort den Strand verlassen- und uns unterstellen müssen. Ein Raketenangriff der Hamas nahte. Erst haben nur ein paar Menschen auf die Warnung gehört. Nach der zweiten Durchsage war der Strand schließlich leer, die Geschäfte geschlossen. Ein Israeli hat neben uns Schutz gesucht mit den Worten ‘Welcome to Israel’.

Lesen Sie hier das Protokoll einer jüdischen Studentin, die gegen das Gefühl der Ohnmacht kämpft

An jeder Straßenecke sind Betonpfeiler, die verhindern sollen, dass Autos in Menschenmengen fahren. Und wenn man freitagabends unterwegs ist, sieht man Frauen in Cocktailkleidern auf den Straßen, die über der einen Schulter ihre Handtasche- und über der anderen ein Maschinengewehr tragen. Als Reservistinnen gehen sie in Dienstbereitschaft feiern. Aber auch hier in Deutschland ist die Sicherheit von uns Juden bedroht.