Düsseldorf. Überraschender Schritt am Düsseldorfer Flughafen: Der Antrag auf Erlaubnis von mehr als 131.000 Flugbewegungen soll zurückgezogen werden.

Der Düsseldorfer Flughafen verabschiedet sich überraschend von seinem Plan, durch eine Ausweitung der gesetzlich erlaubten Starts und Landungen zu wachsen. Wie die Flughafengesellschaft am Freitagabend mitteilte, hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Freitag beschlossen, der Gesellschafterversammlung zu empfehlen, dass beim Landesverkehrsministerium ein Antrag auf Änderung des laufenden Planfeststellungsverfahrens (PFV) zur Kapazitätserweiterung gestellt werden soll.

Bei diesem vor acht Jahren gestellten Planfeststellungsantrag ging es um eine Kapazitätserweiterung, mit der der Flughafen seine „operative Flexibilität“ steigern wollte.

Die Anzahl der erlaubten Flugbewegungen pro Stunde sollte von maximal 47 auf bis zu 60 erhöht werden. Dagegen gibt es starke Proteste in der Region. Daher wären aus Sicht der Flughafengesellschaft im Gegenzug zu mehr Slots Einschränkungen anderer Art bei den Betriebsregelungen zu erwarten gewesen – und diese würden die Rahmenbedingungen für die am Standort ansässigen Airlines „weiter erschweren“, wie sie schrieb.

Flughafenchef: Corona-Pandemie hat Luftverkehr verändert

Flughafenchef Lars Redeligx begründete den Schritt am Freitag aber auch mit geänderten Rahmenbedingungen. „Seit der ursprünglichen Antragstellung im Jahr 2015, als DUS noch Air Berlin Hub war, hat sich die Welt stark verändert. Die Corona-Pandemie hat strukturelle Veränderungen im Luftverkehr mit sich gebracht, deren Auswirkungen sich erst heute verlässlich einordnen und bewerten lassen. Unter diesem Blickwinkel haben wir das laufende Planfeststellungsverfahren neu bewertet“, sagte der Vorsitzende der Flughafengeschäftsführung laut der Mitteilung vom Freitag. „Im Ergebnis haben wir uns dazu entschlossen, einen Änderungsentwurf zu unserem Antrag vorzulegen, der den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung trägt. Wir setzen darin auf ein smartes Wachstum innerhalb der bestehenden Kapazitätsgrenzen.“

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Der Flughafen wird dem Landesverkehrsministerium nun zunächst die beabsichtigte Antragsänderung ankündigen. Im zweiten Schritt erarbeitet der Airport in den nächsten Wochen den Entwurf für die Antragsänderung, der dann der Planfeststellungsbehörde vorgelegt wird.