Düsseldorf. Der Klau von Katalysatoren hat sich in Nordrhein-Westfalen rasant zu einem Massenphänomen entwickelt. Worauf die Diebe es abgesehen haben.

Und plötzlich macht das Auto einen Höllenlärm: Der Klau von Katalysatoren hat sich in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren rasant zu einem Massenphänomen entwickelt. Verschwanden im Jahr 2019 nur wenige Dutzend der Abgasreiniger, waren es im vergangenen Jahr mehrere Tausend Katalysatoren. Exakte Zahlen lägen leider nicht vor, teilte das Landeskriminalamt NRW auf Anfrage mit. 2022 sei aber eine „mittlere vierstellige Zahl“ Katalysatoren-Diebstähle registriert worden.

Damit habe sich der seit 2019 registrierte Anstieg fortgesetzt, wenn auch nicht mehr so rasant wie in den Vorjahren. Katalysatoren seien als Diebesgut so beliebt, weil in ihnen die Edelmetalle Platin, Palladium und Rhodium stecken, deren Wert in den letzten Jahren stark angestiegen sei.

Die Täter bevorzugten ältere Autos, weil bei diesen der Katalysator besser erreichbar ist. Das Auto werde mit einem Wagenheber „aufgebockt“ und der Katalysator mit Flex, Elektrosäge, oder Auspuffabschneider aus der Abgasanlage herausgeschnitten.

Auf Überwachungsvideos konnten Polizisten die Zeit stoppen: Geübte Kat-Diebe benötigen zwei bis drei Minuten für eine Tat. Die Polizei rät, sein Auto nachts möglichst in Garagen oder gut beleuchteten, belebten und nicht abseits gelegenen Straßen zu parken. Alarmanlagen mit Neigungssensoren lösen Alarm aus, wenn das Auto angehoben wird.

Der Düsseldorfer Polizei war es Ende vergangenen Jahres gelungen, eine osteuropäische Bande zu zerschlagen, die sich auf den Diebstahl der Katalysatoren spezialisiert haben soll. Vier mutmaßliche Mitglieder müssen sich derzeit in Düsseldorf vor Gericht verantworten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bringt ein gestohlener Katalysator beim Hehler zwischen 100 und 1000 Euro ein. (dpa)