Düsseldorf. Ein Professor der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen soll Studenten sexuell belästigt haben. Die NRW-SPD fordert Aufklärung vom Land.
Die Vorkommnisse an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen erreichen nun auch den politischen Raum. Wie die WAZ berichtete, werfen Studenten einem Professor vor, seine Macht missbraucht und sie teils sexuell belästigt zu haben. Die SPD kritisierte am Dienstag die Zurückhaltung der Landesregierung in Bezug auf die Vorwürfe und forderte eine schnelle Prüfung solcher Fälle.
Zuvor hatte NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) in einem von der SPD-Landesfraktion geforderten Bericht erklärt, die Verantwortung liege zunächst bei der Hochschule selbst, den Fall „eigenverantwortlich und umfänglich“ aufzuklären. Auch Maßnahmen gegen Machtmissbrauch sei Sache der Hochschulen.
Dabei stehe das Land den Hochschulen unterstützend zur Seite. „Der Opferschutz sowie die Gewährleistung von transparenten und zügiger disziplinarrechtlicher Verfahren an den Hochschulen sind der Landesregierung ein besonderes Anliegen“, erklärte Brandes. Hierzu sei man mit den Hochschulen im engen Austausch.
Gender-Report befasst sich mit Machtmissbrauch
Bastian Hartmann, wissenschaftspolitischer Sprecher der NRW-SPD, kritisierte, die Meldungen über Machtmissbrauch in der Wissenschaft dürften nicht „einfach so“ abgetan werden. „Die Landesregierung ist hier in der Verantwortung zu prüfen, ob es sich dabei um ein strukturelles Problem von Machtmissbrauch an unseren Hochschulen handelt“, forderte Hartmann. Das Thema sexualisierte Gewalt an Universitäten müsse auf die Tagesordnung gesetzt werden.
Ministerin Brandes verwies in ihrem Bericht auf den jährlichen Gender-Report des Landes, der sich mit Themen rund um Machtmissbrauch und sexualisierte Belästigung befasst. Danach haben die Hochschulen in NRW schon zahlreiche Maßnahmen in dem Bereich eingeleitet. Zudem fördere das Land Programme zur Gleichstellung an Hochschulen.