Essen. Dicker Kopf nach toller Party. Was Sie wissen sollten, damit es nicht ganz so schlimm wird am ersten Morgen des neuen Jahres.
Schön war der Silvesterabend, aber am Neujahrsmorgen geht es einem schlecht. Es brummt der Schädel, es grummelt der Magen und die Zunge klebt am Gaumen. Was man tun kann, damit die Katerstimmung nicht ganz so lange anhält.
Wie entsteht ein Kater überhaupt?
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Warum das Kopfbrummen einsetzt, wenn der Alkohol aus dem Blut verschwunden ist, ist nicht restlos geklärt. Durch Dehydrierung – also Wassermangel im Körper – und durch die giftigen Abbauprodukte, die aus Alkohol im Körper entstehen, sagen viele Mediziner. Alkohol entziehe dem Körper Wasser und Mineralstoffe. Das Gehirn werde schlechter durchblutet, es komme zu Kopfschmerzen. Mancher Experte vermutet auch, dass der „Schädel“ durch „eine Verschiebung von Elektrolyten an den Zellen“ ausgelöst wird.
Hilft es, wenn man vor dem ersten Glas Alkohol etwas isst?
Na ja, bei leerem Magen gelangt der Alkohol schneller ins Blut, bestätigt Astrid Donalies, Diplom-Ökotrophologin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Wenn die Magenschleimhaut durch wasserabweisende Substanzen wie Fett und Öl bedeckt ist, verlangsamt sich die Zeit, in der Alkohol vom Körper aufgenommen wird. Man wird also nicht weniger betrunken, nur weniger schnell. Vor allzu fettigen Speisen rät Donalies dennoch ab. „Eine gute Grundlage für die Party ist eine leichte Mahlzeit aus ballaststoffreichem Gemüse und Rohkost mit Kartoffeln, Getreide, Reis oder Nudeln.“ Der Döner oder die Pizza nach dem Feiern nachts um 4 Uhr haben übrigens keinen Effekt mehr.
Ist Schnaps nach dem Essen wirklich gut für die Verdauung?
Mit dem Alkohol hat das nichts zu tun, im Gegenteil. Dieser kann sich eher nachteilig auf die Entleerung des Magens Richtung Darm auswirken. Es sind eher die Bitterstoffe von sogenannten Verdauungsschnäpsen, die eine gewisse Wirkung haben. Sie regen spezielle Zellen in der Magenschleimhaut dazu an, Säure freizusetzen. Diese kann anschließend die Verdauung der Speisen im Magen vereinfachen. Viel besser, sagen Ärzte, würde Kräutertee helfen. Wirklich ausgelassen wird die Feier dann aber wahrscheinlich nicht.
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Verstärkt „durcheinander trinken“ den Kater?
„Nein“, heißt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Für den alten Spruch „Bier auf Wein, das lass’ sein“ steht ein wissenschaftlicher Beweis jedenfalls noch aus. Richtig ist allerdings, dass Getränke, die sogenannte Fuselalkohole enthalten, den Kater verstärken können. Spitzenreiter ist Weizenbier, das bis zu 160 Milligramm Fuselalkohol pro Liter enthalten kann, während Wodka so gut wie keinen Fuselalkohol enthält.
Nutzt es, immer mal ein Wasser zwischendurch zu trinken?
Ja. Alkohol wirkt harntreibend. „Mit dem Wasser entzieht er dem Körper jedoch auch lebenswichtige Mineralien. So bringt er das Flüssigkeits- und Mineraliengleichgewicht aus dem Lot und stört den Stoffwechsel insgesamt“, erklärt Donalies. „Das lässt sich verhindern, wenn man zwischendurch immer mal wieder ein Glas Mineralwasser oder Apfelschorle trinkt. Damit wird gleichzeitig der Alkoholkonsum begrenzt.“
Killt ein Konterbier am Morgen danach den Kater?
Nein, es betäubt ihn höchstens für eine Weile. Wird er dann wieder wach, ist er meist stärker als zuvor, warnen Wissenschaftler.
Was ist mit dem oft genannten Rollmops als Katerfrühstück?
Wenn er Ihnen schmeckt. Sie werden danach wahrscheinlich automatisch mehr (hoffentlich nicht alkoholische Getränke) trinken, weil der Mops sehr salzig ist. Das sind andere Speisen jedoch auch. Deshalb könne man etwa auch zu geräuchertem Lachs oder Essiggurken greifen, sagt eine Sprecherin der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung. Gesundes wie Obst, Joghurt und Honig sollen ebenfalls helfen. Den Kater direkt bekämpfen lässt sich mit alldem aber nicht.
Lässt sich der Alkoholabbau durch kalte Duschen oder starken Kaffee beschleunigen?
Weder noch. Das Tempo, in dem unser Körper Alkohol abbaut, lässt sich nicht beschleunigen, egal ob Sie schlafen oder 100 Liegestütz machen. Pro Stunde baut der menschliche Körper je nach Geschlecht und Gewicht im Schnitt 0,1 bis 0,2 Promille ab.
Bekommt eigentlich jeder Mensch einen Kater?
Nein. Studien haben vor schon mehreren Jahren gezeigt, dass 23 Prozent der Menschen selbst nach ausgiebigen Trinkgelagen keinen Kater bekommen. Leider wissen die Forscher aber bis heute nicht, woran genau das liegt. Falls Sie nicht zu diesen 23 Prozent gehören, hilft also nur eins: nicht trinken.
Weitere Infos u.a. gibt es im Internet auf www.kenn-dein-limit.info .