Oberhausen. In Oberhausen öffnet das weltweit einzige „House of Magic“ der Ehrlich Brothers. Was man dort erleben kann.

Hinten hämmern, sägen und schrauben sie noch, vorne aber ist Andreas Sucker sich sicher: „Wir werden pünktlich fertig.“ Pünktlich heißt in diesem Fall der 17. November. Dann soll es öffnen, das „House of Magic“, das Haus der Magie am Centro in Oberhausen, gestaltet nach den Ideen der Ehrlich Brothers, dem in Deutschland bekanntesten und erfolgreichsten Zauberduo.

Sechs Monate sind sie nun bei der Arbeit, „aber die Planung läuft schon seit Jahren“, sagt Geschäftsführer Stefan Schornstein. Er hat die Idee für eine „magische Erlebniswelt“ gehabt, die erst ein Escape Room werden sollte, nun aber auf 3000 Quadratmetern ein ganzes Haus mit 19 Räumen füllt. Und – wichtiger noch – er hat die Ehrlich Brothers für seine Idee begeistert. Dass Schornstein auch Tourmanager der Magie-Brüder ist, hat die Sache ein wenig erleichtert.

Plötzlich verschwindet der Besucher in einer Mauer

Schattenspiele mit den Ehrlich Brothers: Auch das gibt es im magischen Haus
Schattenspiele mit den Ehrlich Brothers: Auch das gibt es im magischen Haus © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Erst wollten sie das magische Haus in Duisburg eröffnen, fanden aber kein Gebäude, dass sich hätte umbauen lassen. So sind in der Expo-Halle in Oberhausen gelandet, wo bis vor kurzem die Schlümpfe in einer Ausstellung zu Hause waren.

Nun ist Schlumpfhausen verschwunden und eine magische Welt entstanden. „Kommen Sie, sagt Sucker, „es gibt schon was zu sehen.“ Es beginnt ähnlich wie der Rundgang im Geisterhaus eines Disney-Parks beginnt. Oder wie bei Batman im Movie Park von Bottrop. Mit einem Video – in diesem Fall erwartungsgemäß von den Ehrlich Brothers - und der Illusion, man sei in einem Fahrstuhl. Dann geht man durch ein Zimmer, in dem man plötzlich in einer Mauer verschwindet, wird irgendwann ganz klein wenig später ganz groß.

Besuch in einem überdimensionalen Aktenkoffer

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Man streift durch einen überdimensionalen Aktenkoffer, blickt in Zauberspiegel, die einen jung, alt oder gar nicht zeigen. Es gibt einen Teleporter, der dem Besucher geschickt vorgaukelt, er sei binnen Sekunden von einem zum anderen Ende „teleportiert“ worden und irgendwann darf man dann sogar die Zauberbesen der Ehrlich Brothers testen und mittels eine Virtual-Reality-Brille fliegen. Zwischendurch gibt es 150 Requisiten aus den Shows der prominenten Zauberpaten zu sehen – vom Bühnen-Outfit bis zum Monstertruck in Originalgröße.

Man sieht alles,nur nicht sich selbst: Ein Zauberspiegel im House Of Magic
Man sieht alles,nur nicht sich selbst: Ein Zauberspiegel im House Of Magic © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Zugegeben, manches hat man so ähnlich schon mal erlebt, meistens aber nicht in der Qualität, in der es im „House of Magic“ geboten wird. Einige Illusionen kann man sich als optische Täuschung erklären, anderes bleibt rätselhaft. So wie Chris und Andreas Ehrlich, die an diesem Mittwoch gegen Ende des Rundgangs zu den Teilnehmern des Rundgangs stoßen, es mögen. „Man muss die Menschen zum Staunen bringen“, sagt Andreas. Am besten, ergänzt Bruder Chris, „ist es, wenn sie Tage später noch über die Illusionen diskutieren.

Ein Rundgang dauert zwei bis zweieinhalb Stunden

Staunen funktioniert im House of Magic, sofern das Haus dann ab kommender Woche funktioniert. Ob das reicht, um es mindestens fünf, lieber noch zehn Jahre geöffnet zu halten, ist eine andere Frage. Gut 300.000 Besucher im Jahr müssen kommen, damit sich der Zauber lohnt. Schornstein ist angesichts der rund 23 Millionen Menschen, die jährlich das Centro besuchen, optimistisch. „Die Lage ist einmalig für so ein Projekt.“

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Ganz billig ist die Magie allerdings nicht. Geöffnet ist jeden Tag, Erwachsene zahlen von montags bis donnerstags 31,95 Euro, Kinder bis zwölf Jahre 25,95 Euro. Samstags und sonntags sind es 35,95 bzw. 29,95 Euro. Eine vierköpfige Familie muss da schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Dafür ist sie aber auch gut und gerne zwei bis zweieinhalb Stunden mit dem Rundgang beschäftigt. Und andere, ähnlich gemachte Shows sind teurer, wie jeder bestätigen wird, der einmal auf die Harry Potter Studio Tour gegangen ist und dafür mehr als 50 Euro gezahlt hat.

Rabattaktionen für Familien geplant

Zudem, kündigt Schornstein an, werde es regelmäßig Rabattaktionen und Familientage geben. Grundsätzlich die Preise zu senken, sei angesichts der in allen Bereichen gestiegenen Kosten leider nicht möglich. Da man für den Eintritt nur Zeitfenster buchen kann, empfiehlt es sich, seine Tickets vorab online unter www.houseofmagic.de zu erwerben.

„Für Kurzentschlossene“ sagt Schornstein, „versuchen wir aber immer ein kleines Kontingent an Tageskarten vorrätig zu haben.“ Allerdings müssen Besucher dann mit Wartezeit rechnen, falls Slots bereits ausgebucht sind. Denn wenn es voll ist, ist es voll. Zaubern können Sie im „House of Magic“ in diesem Fall auch nicht.