Ruhrgebiet. Die Baumarktkette Hornbach meldet verschwundene Buchstaben von ihren Außenfassaden. Dreiste Diebstähle oder Marketing-Kampagne?
Das Böse ist ja bekanntlich überall. Unbekannte haben in den vergangenen Tagen an einigen Filialen Buchstaben von der Fassade gestohlen. Sagt Hornbach. In Radiospots und in den sozialen Medien läuft die Fahndung auf Hochtouren. Bisher offenbar vergeblich. Vielleicht, weil es nur ein Marketing-Gag ist?
Begonnen hat der Raubzug der Buchstabendiebe in Österreich und der Schweiz. Mal fehlt ein O, mal ist ein A verschwunden. „Gestohlen“ behaupten Sprecher der Baumarktkette in den beiden Ländern, zeigen Beweisfotos mit den Lücken im Schriftzug und versichern, es handele sich nicht um eine PR-Aktion. „Wir versuchen aktuell intern Informationen zu sammeln, um den Verbleib der Buchstaben so schnell wie möglich aufzuklären.“
Polizei liegen keine Anzeigen vor
Mittlerweile arbeiten die Täter sich nach Hornbach-Angaben von Süden kommend auch durch Deutschland. In München und Binzen sollen sie laut Homepage des Unternehmens bereits zugeschlagen haben. Die Polizei hat die Baumarktkette offenbar nicht eingeschaltet. „Das hören wir zum ersten Mal“, sagt eine Sprecherin der Münchner Polizei und aus Binzen, nahe Freiburg, heißt es: „Uns liegt keine Anzeige vor.“
Stattdessen fahndet die Firma auf eigene Faust nach den „Dieben“ – vorsorglich auch im Ruhrgebiet. Ruft man etwa die Internetseite der Filiale Kamen auf, prangt auch dort die Frage. Und in Werbespots im Radio wird um sachdienliche Hinweise gebeten. „Wir wollen nur wiederhaben, was uns gehört.“
Schlemihl unter Verdacht
Im Netz wird bereits der Name eines Verdächtigen gehandelt. Schlemihl soll er heißen und in der Sesamstraße leben. Angeblich wurde er dabei beobachtet, wie er einem Mann namens „Earnie“ – „Pssst, schau mal hier“ – ein großes „A“ angeboten haben.
Möglicherweise ein falscher Verdacht. Ein Schweizer Internet-Nachrichtenportal hat nämlich bei einem Drohnenflug angeblich zwei der angeblich gestohlenen Buchstaben wiedergefunden. Sie lagen auf dem Dach des Baumarktes, so dass sie von unten nicht mehr zu sehen waren.