Ruhrgebiet. Fast jeder zweite Beschäftigte hat im Ruhrgebiet in der ersten Jahreshälfte einen Krankenschein eingereicht. Eine Gruppe sticht heraus.
Die Zahl der Krankmeldungen im westlichen Ruhrgebiet und im Rheinland ist auf Rekordniveau: Im ersten Halbjahr 2022 fielen täglich fast sieben von 100 Beschäftigten aus, wie die AOK Rheinland/Hamburg ermittelt hat – die Zahlen liegen uns vorab vor. 6,67 Prozent, das sei ein Zehn-Jahreshoch, teilte die Krankenkasse mit. Im ersten Halbjahr 2021 lag der Krankenstand bei 5,44 Prozent.
Covid 19 auf Rang drei der Rangliste bei den Diagnosen
Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg analysierte die Arbeitsunfähigkeitsdaten von mehr als einer Million Versicherten. Dabei kam auch heraus, dass diese im Schnitt 12,08 Tage ausfielen. Ein Jahr zuvor waren es 9,84 Tage. Die AU-Quote lag im ersten Halbjahr bei 48 Prozent. Das bedeutet, dass fast jeder und jede zweite Beschäftigte zwischen Januar und Juni 2022 mindestens einen Krankenschein eingereicht hat.
Mehr als jeder und jede dritte Beschäftigte war wegen einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig ge-schrieben, fast jeder fünfte Beschäftigte aufgrund von Muskel- oder Skelett-Beschwerden. Covid-19 taucht auf Platz drei der Rangliste mit den genauen Diagnosen auf. Noch häufiger sind nur die Diagnosen Akute Infektionen der oberen Atemwege und Rückenschmerzen gestellt worden
Besonders hart trifft es Pflegebeschäftigte
Der mit Abstand höchste Krankenstand wurde mit 9,01 Prozent in der Pflege gemessen, in der Informations- und Kommunikationsbranche (3,71 Prozent) war er am geringsten. Der Einzelhandel (6,32 Prozent) und der Bereich Erziehung/Unterricht (6,27 Prozent) lagen in der Mitte dieses Vergleichs.