Düsseldorf. Drei Mitarbeiter am Flughafen zeigten im Internet einen islamistischen Gruß. Die Bundespolizei reagierte direkt. Dafür gibt es nun Lob.
Auf einem Bild posieren drei Mitarbeiter am Flughafen Düsseldorf mit nach oben gerecktem Zeigefinger. Eine Geste, die nach dem Gruß der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) aussieht. Die Polizei reagierte sofort - dafür gab es nun auch Lob.
„Die Behörden haben umgehend reagiert und da gab es auch keinen Toleranzspielraum“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft, Manuel Ostermann, am Freitag der dpa. Das sei ein völlig inakzeptabler Vorgang, egal ob das als ein schlechter Scherz gemeint gewesen sei oder ob extremistisches Bestrebungen dahinter stünden, betonte er.
So ein Vorfall führe zu Verunsicherung. „Selbstverständlich führt das zu Magenschmerzen bei den Reisenden, aber die deutschen Flughäfen sind sicher“, unterstrich Ostermann. Er verwies aber auch auf die angespannte Lage an den Flughäfen. Vor dem Hintergrund einer wachsenden extremistische Bedrohungslage müsse man stetig wachsam bleiben. Nach Ansicht von Ostermann ist deshalb wichtig, die Sicherheitsverfahren stetig zu betrachten und auf dem neuesten Stand zu halten. Das gelte auch für die Zuverlässigkeitsüberprüfung, die vor dem Beginn einer Tätigkeit im Airport-Sicherheitsbereich erfolge.
Flughafen bestätigt Vorfall
Nach dem Vorfall hatte sich die Bundespolizei direkt geäußert: „Anhand des vorhandenen Bildmaterials zu den Personen wurden alle drei als Mitarbeiter einer vom Flughafenbetreiber und Luftfahrtunternehmen beauftragten Firma identifiziert.“, teilt ein Sprecher mit. „Da auf Grund des Verhaltens dieser Personen, welches auf den Videos zu sehen ist, ein islamistischer Bezug nicht ausgeschlossen werden kann, wurden mit sofortiger Wirkung die Flughafenausweise gesperrt.“ So sei sichergestellt ist, dass jeglicher Zutritt zu Sicherheitsbereichen des Flughafens ausgeschlossen ist. Der Bundespolizei seien die Männer zuvor nicht bekannt gegeben. Nach der Gefahrenabwehr habe man den Fall an die Polizei Düsseldorf übergeben.
Der Flughafen Düsseldorf hatte den Vorfall auf NRZ-Anfrage ebenfalls bestätigt, betonte jedoch, dass es sich nicht um Angestellte des Flughafens selbst handele. Alle Beschäftigten, die im Sicherheitsbereich des Düsseldorfer Flughafens arbeiten, müssten sich als Voraussetzung zuvor ausnahmslos einer Zuverlässigkeitsüberprüfung unterziehen, die durch die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Luftsicherheitsbehörde durchgeführt werde.
Gefährderansprache bei zwei der Männer
Wie die Polizei Düsseldorf bestätigt, habe man bereits zwei der Männer in ihren Wohnungen aufgesucht und Gefährderansprachen durchgeführt. Der Dritte sei derzeit im Urlaub. Sie wird zum Beispiel bei Extremisten und Hooligans vorstellig. Damit wollen die Beamten signalisieren, dass man die Person auf dem Schirm habe und dass sie die Gedanken, die sie möglicherweise hat, bloß nicht in die Tat umsetzen solle. Die Gefährderansprache ist also eine präventive Maßnahme, um eine mögliche spätere Straftat zu verhindern.
Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf führt indes keine Ermittlungen in dem Fall, wie ein Sprecher der dpa am Freitag sagte. Das Zeigen des erhobenen Zeigefingers erfülle keinen Straftatbestand.