Essen. Auch am kommenden Wochenende erwarten die Nahverkehrsverbünde in NRW wieder mehr Fahrgäste als gewöhnlich und bitten: Auf Fahrräder verzichten!

Szenen wie am ersten langen (Pfingst-)Wochenende nach Einführung des 9-Euro-Tickets sollen sich nicht wiederholen – sind aber wahrscheinlich: Volle Züge, Verspätungen und überlastetes Personal. Die drei nordrhein-westfälischen Nahverkehrsverbünde VRR (Rhein-Ruhr), NWL (Westfalen-Lippe) und NVR (Rheinland) rechnen wieder mit einem starken Fahrgastaufkommen.

„Vor allem auf den Regionalexpress-Linien auf der Hauptachse zwischen Rheinland und Ruhrgebiet wird es wahrscheinlich wieder voll werden. Wir setzen darauf, dass die Menschen dabei genauso entspannt unterwegs sind, wie am Pfingstwochenende“, sagt VRR-Vorstandssprecher Ronald Lünser, der Ende Juni sein Amt übergibt.

Bahnverkehr am langen Wochenende: Mehr Personal an großen NRW-Bahnhöfen

An den großen Bahnhöfen in Bonn, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Dortmund und Hagen soll zusätzliches Personal den Fahrgästen bei der Orientierung helfen. Stephan Boleslawsky, Leiter Regionalbereich West der DB Station&Service, erklärt: „Damit wollen wir vor allem Fahrgäste, die bisher wenig Berührungspunkte mit dem öffentlichen Personennahverkehr hatten, beim schnellen Ein- und Ausstieg unterstützen.“

Die Verkehrsverbünde geben Reisenden Hinweise für das Wochenende und bitten darum

  • auf S-Bahnen ausweichen, dort seien noch mehr Kapazitäten frei als in den Regionalzügen
  • nach Möglichkeit auf die Mitnahme eines Fahrrads verzichten
  • an vollen Bahnsteigen die gesamte Länge eines Zuges für den Einstieg zu nutzen und nicht im Bereich der Türen stehen zu bleiben

Kapazitäten „nah an seinen Grenzen“

NWL-Geschäftsführer Joachim Künzel freut sich zwar über das große Interesse am 9-Euro-Ticket. Er sagt aber auch: „Das erneut sicherlich hohe Fahrgastaufkommen über das kommende Feiertagswochenende macht deutlich, wie sehr die kurzfristige Erhöhung der Fahrgastzahlen die Kapazitäten unseres Systems ganz nah an seine Grenzen bringt.“ Es benötige dringend Investitionen in den Ausbau und in die Modernisierung des Nahverkehrsangebots, „wenn bis 2030 mit Blick auf den Klimaschutz regelmäßig doppelt so viele Fahrgäste mit uns fahren sollen“. (mein)