Düsseldorf. Die Passagierzahlen steigen – und die sechs NRW-Flughäfen fordern in einer gemeinsamen Aktion klarere Unterstützung aus der Landespolitik.
Mit Blick auf stark steigende Passagierzahlen nehmen die sechs nordrhein-westfälischen Flughäfen die Landespolitik in die Pflicht, gemeinsam mit ihnen die Zukunft des Luftverkehrs in NRW zu entwickeln. „Wir erwarten dazu ein klares Statement und eine Aviation-Strategie im Koalitionsvertrag nach der Wahl“, sagte Düsseldorfs Airportchef Thomas Schnalke bei einem Treffen mit den fünf Geschäftsführern der anderen Flughäfen und Landespolitikern in der Landeshauptstadt.
Flughäfen wollen bis 2045 klimaneutral sein
Die Flughäfen Düsseldorf, Köln-Bonn, Dortmund, Münster-Osnabrück, Paderborn-Lippstadt und Weeze wollen erstmals in einem gemeinsamen Anlauf Konzepte für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz verwirklichen. Damit soll das bundesweit verabredete Ziel erreicht werden, bis 2030 65 Prozent weniger Co2 auszustoßen und bis 2045 klimaneutral zu arbeiten.
Politik soll stabile Rahmenbedingungen für Flughäfen schaffen
Der Weg dahin führt unter anderem über Bodenstromversorgung und Ladeinfrastruktur, die aus erneuerbaren Energiequellen gespeist werden, elektrische Fuhrparks, intelligentes Gebäudemanagement und viele kleinere Stellschrauben. Hierzu, so Schnalke, müsse man nicht nur die Politik einbinden, die „stabile Rahmenbedingungen, schnellere Genehmigungen und Planungssicherheit“ schaffen solle, sondern auch die Hochschulen aus der Region.
Bayern und Baden-Württemberg helfen stärker als NRW
Rainer Schwarz, Chef in Münster-Osnabrück, mahnte dazu auch finanzielle Unterstützung des Landes an. „Da haben wir im Vergleich zu Bayern und Baden-Württemberg Nachholbedarf.“ Direkt ist das Land indes nur noch am Köln-Bonner Flughafen beteiligt. Fördermittel, fügte Schnalke hinzu, könne man bei der verabredeten Zusammenarbeit der Flughäfen „gemeinsam anzapfen“.
„Kleinere Flughäfen nicht schließen“
Dortmunds Flughafengeschäftsführer Ludger van Bebber betonte im Namen seiner Kollegen, dass man für die bessere Anbindung auch „den massiven Bahnausbau“ befürworte. Roland Hüser, Paderborn-Lippstadt, schließlich warb mit Blick auf ein künftiges regionales Luftverkehrskonzept dafür, weiterhin auf Dezentralität zu setzen. Es sei eine Mär zu glauben, dass weniger geflogen werde, wenn man kleinere Flughäfen schließe. „Die Menschen fahren dann eben weitere Strecken zu einem Airport.“