Dortmund. In Dortmund lassen sich jetzt Taxis mit geimpftem oder genesenem Fahrpersonal buchen. Welche Hoffnung dahinter steckt.

Seit Montag ist Dortmund die erste Stadt im Ruhrgebiet, in der man sich ausdrücklich ein 2G-Taxi bestellen kann. Ein Taxi also, dessen Fahrerin oder Fahrer entweder geimpft oder genesen ist. „Das neue Angebot“, sagt Tahir Akbas aus dem Vorstand der Dortmunder Taxi-Genossenschaft e.G., „wird gut angenommen.“

Fahrer mussten sich registrieren lassen

Nicht viel los derzeit: Taxifahrer warten oft lange auf einen neuen Fahrgast.
Nicht viel los derzeit: Taxifahrer warten oft lange auf einen neuen Fahrgast. © Funke Foto Services | Lars Heidrich

Überraschend ist das für Akbas nicht. 212 Taxi-Unternehmen sind in der Dortmunder Taxi-Genossenschaft organisiert; sie stellen 420 von insgesamt 580 Wagen in der Stadt. Und schon deshalb hat Akbas den Überblick. „Wir hatten in den letzten Wochen immer öfter Anfragen nach geimpftem oder genesenem Fahrpersonal.“ Daraufhin haben sie sich hingesetzt in der Genossenschaft und überlegt, ob sie so ein Angebot machen können, ohne dass es zu langen Wartezeiten kommt. „Wir wussten ja nicht, wie viele Fahrer geimpft sind.“

Mittlerweile wissen sie es, denn wer in Zukunft einen 2G-Auftrag von der Zentrale bekommen möchte, musste sich dort mit Impfpass und Ausweis registrieren. Und dabei habe sich gezeigt, dass von 900 Männern und Frauen hinter dem Steuer der Taxen über 500 geimpft seien. „Und 30 Prozent von denen sind sogar geboostert“, sagt Akbas und ist sich sicher: „Zu Verzögerungen wird es bei 2G-Bestellungen nicht kommen.“

„Wir haben das Minus stabilisiert“

Wirklich viel los ist ohnehin nicht. „Wir haben das Minus stabilisiert“, beschreibt Akbas die Situation der Branche in Dortmund. Deshalb schwingt natürlich die Hoffnung mit, durch das neue Angebot „die Zahl der Fahrten zu steigern“. „Wir erhöhen damit noch einmal die Sicherheit der Kunden.“ Denn trotz Maskenpflicht und Trennscheiben sei die Sorge in letzter Zeit gewachsen. Es steige auch kaum noch jemand am Bahnhof oder anderen Warteplätzen ein, ohne vorher nach dem Impfstatus des Fahrers gefragt zu haben. „Manche lassen sich sogar den Impfpass zeigen.“

Umgekehrt geht das übrigens nicht. „Wir dürfen die Passagiere nicht fragen, ob sie geimpft sind.“ Wohl auch deshalb hätten sich zuletzt viele Fahrer impfen lassen, glaubt der Mann aus dem Genossenschaftsvorstand. Und weil sich in der Branche herumgesprochen habe, wie gefährlich Corona sei. Akbas weiß von zwei Kollegen, die an dem Virus gestorben sind. „Und mehrere – auch jüngere Leute – mussten lange ins Krankenhaus. Das hat manchen Impfskeptiker zum Umdenken gebracht.“