Köln. Am Donnerstag startet der Karneval. Das müssen Feiernde wissen, die nach Köln oder Düsseldorf fahren.

Am 11.11. beginnt die Fünfte Jahreszeit. Spontan mitzufeiern könnte in den Hochburgen Köln oder Düsseldorf aber für manchen Jecken aus dem Revier durchaus ein Problem werden.

Wo wird gefeiert in Köln?

Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen hat die Stadt Köln angekündigt, die Regeln für den Karnevalsauftakt am Montag noch einmal zu verschärfen. In den abgesperrten Bereichen der Altstadt und im Zülpicher Viertel soll am Donnerstag nicht mehr 3Gplus gelten, sondern 2G. Auch bei allen Saalveranstaltungen und in den Kneipen solle 2G verpflichtend sein, sagte am Montag ein Sprecher der Stadt. Karnevalsfeiern im öffentlichen Raum stünden demnach nur Geimpften und Genesenen offen. Normale Restaurants, in denen zum Beispiel Martinsgansessen stattfänden, seien davon ausgenommen, dort könne man weiterhin auch mit Test Eintritt erhalten. „Aber wenn ein Gastronomie-Betrieb leergeräumt wird - Tische weg, und da ist dann Karnevalsparty - dann soll da 2G gelten, heißt es.

Kann man Feierzonen wie den Heumarkt überhaupt kontrollieren?

Das möchten viele Veranstalter in diesen Zeiten gerne wissen. „Wir sind der Eisbrecher nicht nur für Köln“, glaubt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Die ganze karnevalistische Welt schaut auf uns, Weihnachtsmarktbetreiber und Festivalveranstalter auch.“ Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft, zeigt sich zuversichtlich. 14 Zugänge zur Veranstaltungsfläche wird es geben. „Wir wollen ja keine Schlangen bis zum Zoo“, sagt Schlegelmilch. Deshalb soll es auch eine „Fast Lane“ für den schnellen Zugang geben, wo mobile Sicherheitskräfte schon in den Warteschlangen Impfstatus und Ausweise prüfen. Man habe sich viel bei den Einlasskontrollen der Fußball-Europameisterschaft abgeguckt, sagt der Präsident.

Aber es gibt doch auch andere Stellen in der Stadt, an denen gefeiert wird?

Beliebt sind auch das Studentenviertel Kwartier Latäng oder die Südstadt. Aber Achtung. Auch hier ist der Zutritt in diesem Jahr nicht so einfach möglich. An allen Feier-Hotspots gilt nun 2G. Und einige Kneipen lassen zudem nur Besucher herein, die im Vorfeld ein Ticket gekauft haben.

Komme ich am 11. November denn überhaupt in die Stadt?

Grundsätzlich schon. Aber bringen Sie Zeit mit! Ab 6 Uhr wird die Deutzer Brücke stadteinwärts gesperrt. Mit dem Auto geht es dann nur über die Severinsbrücke in die Stadt. Fußgänger, die Richtung Innenstadt unterwegs sind, sollen schon weit vor der City an Kontrollstellen ihren Impf- oder Genesenen-Nachweis vorzeigen. Busse und Bahnen der Verkehrsbetriebe sind im Einsatz, einzelne Haltestellen können aber kurzfristig gesperrt werden, wenn der Andrang zu groß wird.

Ein einsamer Jeck in Köln im Jahr 2020. Nichts ging wegen Corona.
Ein einsamer Jeck in Köln im Jahr 2020. Nichts ging wegen Corona. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Wie groß ist die Vorfreude der Menschen in der Stadt?

Schwierige Frage. „Wir spüren, dass die Menschen wieder Karneval feiern wollen“, sagt Ralf Schlegelmilch. „Aber es geht für uns nicht um ein Feiern um jeden Preis. Denn wir tragen die Verantwortung.“ Das sieht Christoph Kuckelkorn ähnlich. „Viele leben immer noch mit sehr viel Angst.“ Ihnen müsse man Mut machen, bei der Rückkehr zur Normalität helfen. Wobei auch für ihn Normalität nicht heißt „Party bis zum Abwinken“: „Der Karneval hat eine tiefere Aufgabe.“

Was sagen Gastronomen und Gastronominnen?

Die Gastroszene ist gespalten, was den Sessionsstart angeht. Auf der einen Seite können sie nach dem langen Lockdown jeden Euro gebrauchen. Auf der anderen Seite wollen sie durch einen einzigen Kneipen-Karnevalstag nicht ihr Weihnachtsgeschäft gefährden. Immer mehr Lokale lassen die Zapfhähne zum Auftakt dann auch oben oder öffnen erst gegen Abend. „Wir haben uns dazu entschieden keinen Kneipenkarneval zum 11.11.21 zu feiern“, schreiben etwa die Inhaber der Gaststätte Wirtz in der Südstadt. „Aufgrund der aktuell steigenden Zahlen können wir nicht zu 100% für EURE und unsere Sicherheit sorgen.“ Wer also nach Köln fährt, um irgendwo drinnen zu schunkeln und zu feiern, sollte sich im Vorfeld erkundigen, ob die Kneipe überhaupt öffnet .

Wie ist die Lage in Düsseldorf?

Auch dort findet der traditionelle Sessions-Auftakt unter strengen Corona-Bedingungen statt: Für das Hoppeditz-Erwachen, zu dem einige Tausend Besucher erwartet werden, gilt die 2G-Regel. Um die Nachweise kontrollieren zu können, ist der Zugang nur durch Kontrollpunkte möglich. Wer den Nachweis erbracht hat, erhält ein Bändchen. In den Kneipen gelten die üblichen Corona-Regeln. „Wir rechnen“, sagt eine Wirtesprecherin, „mit einer vollen Bude.“