Ruhrgebiet. Viele Menschen saßen geschockt vor den Fernsehgeräten, andere waren im Urlaub und erfuhren es vor Ort: So erlebten sie den 11. September 2001.
Ein Tag, den niemand vergisst und von dem jeder weiß, was er getan hat. Wie haben die Menschen im Ruhrgebiet den 11. September 2001 erlebt?
Zur Zeit des Anschlags saßen mein Mann und ich im Flieger,auf den Weg nach Philadelphia. Kurz hinter Irland wendete die Maschine und der Kapitän teilte uns mit,das der Luftraum über USA gesperrt sei. Erst in Frankfurt haben wir erfahren,was los ist. Wir konnten es einfach nicht glauben. Was ich aber nie vergessen werde,sind die Worte des Kapitäns, als er uns am Anfang sagte, dass wir über Manhattan fliegen und wir bei dem Wetter eine sehr schöne Aussicht hätten.... Gaby Rüther, Gladbeck
Wir waren gerade auf einer Busrundreise durch Griechenland, als die Fremdenführerin uns während der Fahrt informierte: Meine Mutter hat angerufen, es ist etwas Fürchterliches passiert. Der Bus hat dann die nächste Raststätte angefahren. Dort liefen schon die Fernsehbilder, die das Geschehen aus New York übertrugen. Noch lange hat dieser Terroranschlag unsere Reise bestimmt, eine rechte Freude ist danach nicht mehr aufgekommen. Werner F.J. Müller, Mülheim
Auf dem Weg zu einer Sitzung des Regionalbeirats der AOK Westfalen-Lippe hörte ich im Autoradio von den fürchterlichen Geschehnissen. Als alternierender Vorsitzender eröffnete ich die Sitzung mit einer Schweigeminute für die Opfer. Abends war ich im Parkstadion Gelsenkirchen, um das Champions-League-Spiel Schalke gegen Panathinaikos Athen zu sehen. Im Stadion war es fast mucksmäuschenstill, lediglich aus der griechischen Gästekolonie waren die üblichen Geräusche zu hören. Als diese auch während der ausgerufenen Schweigeminute für die Opfer nicht verstummten, setzte ein ohrenbetäubendes Pfeifkonzert an. Die griechischen Fans hatten von den Attentaten keine Kenntnis und konnten den Ernst der Lage nicht kennen und erfassen. Ich habe während des Spiels sehr oft durch das geöffnete Dach der Arena auf Schalke nach oben geschaut. Da im Stadion über 50.000 Zuschauer waren, hätte ich mir vorstellen können, dass auch hier ein Anschlag erfolgen könnte. Rolf-Bernd du Pin, Herne
Ich war 50 Jahre in einem Unternehmen der Auto-Zulieferindustrie im Vertrieb tätig, bis vor vier Jahren. An diesem 11. September saß ich mit einigen Kollegen im Büro vor dem Bildschirm, und wir schauten uns entsetzt diese fürchterlichen Szenen an. Dann musste ich zu unserem Zweitwerk in Velbert, das drei Kilometer entfernt vom Hauptsitz liegt. Unterwegs hörte ich im Auto WDR2, und es sprach live ein Reporter aus New York zu diesem schrecklichen Ereignis, Der Reporter weinte hemmungslos bei der Berichterstattung. Das hat mich wahnsinnig betroffen gemacht und wochenlang verfolgt. Es war schlimm und unvergesslich. Jürgen Wiesemöller, Heiligenhaus
Am 11.09.2001 sollte mich mein Flieger auf direktem Weg von Frankfurt nach Taschkent bringen. Erstaunt las ich im Flughafen auf der Anzeigentafel, dass der Flughafen Schiphol nun unser erstes Reiseziel war. Von da aus ging es aber planmäßig weiter zur usbekischen Hauptstadt. Kurz bevor wir in Taschkent landeten, kam die Durchsage: „Die Passagiere, die nach Karatschi wollen, sollen im Flugzeug sitzen bleiben.“ Erst später im Hotel erfuhr ich von den Terroranschlägen auf Gebäude in den USA. Hartmut Schäfer, Essen
Am 11. September lag ich nachmittags auf meiner Couch. Im Fernsehen lief die „Hans Meiser Talkshow“, mir fielen immer wieder die Augen zu, aufgrund einer Nebenhöhlen-Entzündung und sicherlich auch durch die dagegen verordneten Medikamente. So nahm ich eine erste auf ein Unglück hinweisende Laufschrift und Bilder von einem auf das World Trade Center zurasendes Flugzeug mit anschließender Detonation nur sehr verschwommen wahr. Dann verabschiedete sich Hans Meiser auffallend ernst von den Zuschauern, und es folgte eine Nachrichtensendung des ZDF. Da plötzlich war ich hellwach und erfuhr, dass ein Flugzeug in das World Trade Center gestürzt war. Indem von dort live berichtet wurde, sah man ein weiteres Flugzeug kommen, das direkt auf den zweiten Turm zuflog und hineinstürzte. Es war fassungsloses Entsetzen pur, die grauenvollen Bilder, die folgten von den herabstürzenden Menschen, der Live Reporter, der vor der Kamera laut aufschrie und überall dieser Qualm und Staub. Das hat sich für ewig in mein Gehirn eingeprägt und ist jederzeit abrufbar. Es war mir klar, dass etwas Furchtbares geschehen war mit fatalen Folgen. Elfi Märtens, Duisburg
An dieses schreckliche Ereignis erinnere ich mich sehr stark. Ich bügelte und hörte Radio. Die Sendung wurde unterbrochen und nach New York geschaltet. Die Frage - was ist los bei euch? - wurde damit beantwortet, es seien Reparaturarbeiten, nein es ist Feuer! Im Fernsehen zeigten sie dann den brennenden Turm, und schon kam das zweite Flugzeug und flog in den Turm. Es war schrecklich, die Menschen flogen durch die Luft. Ich weinte und sagte zu meinem Mann: Das bedeutet Krieg… Ruth Scheer
Am Morgen des 11. September 2001 saß ich in meinem Büro, als mich um kurz nach 15 Uhr meine Frau anrief und mir mitteilte, dass ein Flugzeug in einen der Türme des World Trade Centers in New York gerast sei. Da noch nicht bekannt war, um welche Art von Maschine es sich dabei handelte, bedauerte ich den Vorfall für alle Betroffenen. Als meine Frau mich erneut anrief, um den Einschlag einer zweiten Maschine zu melden, wurde mir klar, dass es sich dabei nicht um einen Zufall handelte. Im Internet verfolgte ich die Live-Berichterstattung mit den Bildern, die mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf gegangen sind. Der Einsturz der Türme, die Zerstörung des Pentagons und der Absturz einer weiteren Maschine mit den vielen Toten und Verletzten war für mich einfach nicht in Worte zu fassen! Immer wieder stellte ich mir die Frage, welche kranken Hirne sich einen solchen Terrorakt ausgedacht haben konnten. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine Ermittlungen über die Täter veröffentlicht worden. Es bleibt die Hoffnung, dass ein solches Ereignis sich nicht wiederholen möge! Hans-Heinrich Heldt, Essen
Wir waren in Portugal. Als wir in unser Urlaubszimmer kamen und den Fernseher anmachten, dachten wir zuerst, dass dort ein Fernsehfilm lief. Nachdem wir das Geschehen realisiert haben, großer Schock und Trauer. Rückflug mit riesiger Anspannung. Horst Meyer, Bochum
Wir hatten uns gerade ein Kaltgetränk in einem Bistro auf der Insel Ios bestellt,als auf einem kleinen Bildschirm die Bilder vom Terroranschlag zu sehen waren. Es war für uns so unrealistisch und wir dachten erst an einen Science-Fiction-Film. Die griechischen Kommentare konnten wir nicht verstehen. Auch die Nachfrage beim Wirt war vor dem Hintergrund der unglaublichen und schockierenden Bilder nicht zu verstehen. Erst meine telefonische Nachfrage bei Kollegen in Deutschland machte uns das Geschehene klar. Schockierend war auch die stoische Ruhe vieler Griechen bis hin zur Aussage: Geschieht den Amis recht, es wurde mal Zeit, dass die Amis den Krieg einmal zu Hause vor der eigenen Tür erleben. Es war grausam und schockierend. Hans-Dieter Lukas, Essen
Ich kam gerade vom Arzt. Ein Bekannter sagte zu mir: „Schalte mal das Radio ein!“ Ich dachte zunächst, da wird über einen neuen amerikanischen Katastrophen-Film berichtet. Als dann später der Nachrichtensprecher allen Ernstes sagte, man habe den Ausweis des Top-Terroristen Mohamed Ata in den Trümmern gefunden, da war mir klar, hier werden falsche Spuren gelegt. Seltsam war auch der Hinweis, der Islamist, der sich mit dem Flugzeug auf dem Wege ins Paradies befand, habe den Koran und die Fluganleitung vergessen. Walter Hilbig, Essen
Ich bin am Morgen des 9.11. freudestrahlend von meinem Mann Christian aus dem Krankenhaus abgeholt worden, zusammen mit unser kleinen Tochter Nele (geboren 1.9.01)! Schon auf der Heimfahrt haben wir von den Szenarien in New York gehört! Die „unwirklich“ wirkenden Bilder, wie aus einem Film dann im Fernsehen haben uns geschockt! Ich habe nur gedacht, in was für einer Welt wächst unser Kind auf…..?! Wozu sind Menschen fähig? Was für ein Leid richten sie an? Heike Wagener
Am Tag der Anschläge hatte ich meine letzte Fahrstunde vor der Prüfung am nächsten Tag. Wir hörten die ganze Zeit Radio dabei und sprachen darüber. Auch am nächsten Tag bei der Prüfung waren ausschließlich diese grauenvollen Anschläge Thema und eigentlich war es auch egal, wie ich gefahren bin. Groß geachtet hatte an diesem Tag keiner darauf. Jasmin Warne, Gelsenkirchen
Der 11. September 2001 fiel in die Zeit der Bewerbungsphase von „Düsseldorf Rhein-Ruhr“ um die Olympischen Spiele 2012. In meiner damaligen Funktion als Büroleiter von Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger hatte ich an diesem Tag um 15 Uhr ein Gespräch im Büro des Essener Sparkassen-Vorstands Hans Martz zu eben diesem Thema Olympiabewerbung (wegen der Sanierung der Zentrale in der City war die Sparkasse seinerzeit nach Essen-Bredeney in die Theodor-Althoff-Straße ausgelagert). Mit am Tisch saßen u.a. ESPO-Geschäftsführer Günter Kropp und unser Essener Olympiabeauftragter Horst Melzer. Während des Gesprächs reichte die Sekretärin von Martz einen Zettel rein. Martz las vor: „Ein Flugzeug ist ins World-Trade-Center gestürzt.“ Noch glaubten wir alle an einen Unfall, bis die Sekretärin eine Viertelstunde später den zweiten Zettel reinreichte, mit dem sie ihren Chef darüber informierte, dass ein zweite Flugzeug in den Südturm eingeschlagen war. Augenblicklich wurde uns klar, dass es ein gewaltiger Terroranschlag war. Nicht nur unsere Sitzung war beendet, sondern mein ganzer Arbeitstag. Ich bin sofort nach Hause gefahren und habe den ganzen Abend und große Teile der Nacht vor dem Fernseher verbracht. Christian Hülsmann, Essen
Ich bin gebürtiger Duisburger, wohne heute in Berlin, und habe damals in New York als Journalist gelebt. Vom Terroranschlag erfuhr ich zuerst aus dem Radio, und vom Kollaps der World-Trade-Center-Türme auf der Straße, wo mir tausende Menschen entgegen liefen. Die Subway hatte ihre Fahrten eingestellt. Leute versammelten sich an Hot-Dog-Ständen, um aus den Radios Aktuelles zu erfahren. Restaurants stellten die Fernseher an und servierten kostenlos Getränke für alle, die nicht allein sein wollten. Eine Freundin von mir, eine Reiseführerin, zeigte Touristen oft die Stadt von der Aussichtsplattform eines der Türme aus. Es dauerte einige Stunden, bis ich sie ausfindig machte. An diesem Tage hatte sie dort keinen Termin. Ich werde nie den Mann vergessen, der mit seinem kleinen Sohn über den Broadway eilte und in die schweigende Nacht schrie, mehr aus Angst als aus Wut: “Jetzt muss dein Vater in den Krieg!” Für einige Tage lief ich wie benommen durch die Stadt. An einigen Stellen, zum Beispiel am Washington Square, trat ich mehrmals auf die Straße, um mich davon zu überzeugen, dass die Türme wirklich weg waren. Bis heute muss ich mich abwenden, wenn ich die Bilder von den Flugzeugen sehe, wie sie in die Türme einschlagen. Die New Yorker, die sonst Blickkontakt vermeiden, nahmen Fremde bei der Hand, wenn sie weinten, oder boten sich Plätze in der Subway an. In Boom-Zeiten fahren die New Yorker ihre Ellenbogen aus, jeder will der erste und schnellste und erfolgreichste sein und ist sich selbst der nächste, aber in Zeiten der Krise gibt es keinen Ort, an dem ich lieber wäre als in New York, denn an keinem Ort halten die Menschen besser zusammen, wenn die Katastrophe hereinbricht – damals wie heute. Bernd Hendricks, Duisburg
Ich hatte an diesem Tag zu Beginn des neuen Semesters in der VHS Ballettunterricht zu geben, für die ganz Kleinen. Da ich aber zu früh war, ging ich noch in ein Outlet auf der gleichen Straße, so ein bisschen schauen. Da plötzlich auf den Fernsehern diese gespenstische Szene und ich dachte noch, warum zeigen sie auf allen Fernsehern so einen schrecklichen Film und ging zur Kasse, um das zu erfragen. Ich bekam die Antwort, dass das Live-Fernsehen ist. Ich konnte es nicht glauben und bin anschließend zu meiner Unterrichtsstunde gegangen. Beatrix Zschech, Gelsenkirchen
Am 11.9.2001 war ich im Ministerium für Arbeit Gesundheit und Soziales und habe eine Schulung abgehalten. Um 15 Uhr kommt ein Mitarbeiter des Landes in den Schulungsraum und hat mich gebeten, die Schulung zu unterbrechen. Wir gingen neben an in den Medienraum, dort waren Fernseher. Wir sahen den ersten Turm brennen und wie das zweite Flugzeug in den zweiten Turm flog. Es war eine bedrückende Stille, die in Bruchteilen von Sekunden in Entsetzen und Panik umschlug. Einige Teilnehmer brachen in Tränen aus und waren nicht mehr zu beruhigen. Ich verspürte nur Angst und es kam die Befürchtung auf, wenn es ein Anschlag war, bedeutet es Krieg. Vielleicht sogar den dritten Weltkrieg. Nach einer gefühlten Ewigkeit gingen wir alle auseinander und konnten es gar nicht fassen, was dort passiert war. Ich habe die ganze Nacht vor dem Fernseher verbracht um alle Informationen aufzusaugen. Die Bilder der Menschen die sich aus den oberen Etagen des WTC stürzten werde ich niemals vergessen. Der Tag der die Welt veränderte. Nichts war mehr so wie am Tag davor. Peter Pfaffhausen, Düsseldorf
Am 9/11 war ich im Rhein-Ruhr-Zentrum zum Einkauf. Am Zeemann-Geschäft vorbeikommend, hörte ich diese unvorstellbare Radionachricht. Ich bin sofort nach Hause gefahren und habe die unglaublich schreckliche Nachricht im TV verfolgt. ARD und ZDF nahm ich in ihrer Berichterstattung völlig überfordert wahr. Nicht so RTL mit Peter Klöppel. Mitfühlend und souverän, immer den Tatsachen entsprechend, transportierte er die ungeheuerlichen Geschehnisse in die Welt. Ich konnte und wollte nicht wirklich glauben, was ich dort gesehen habe, ein Terroranschlag fern meiner Vorstellungskraft. Meine Empfindungen lassen sich in wenige Worte fassen: Ich war fertig und sehr traurig dieser grauenhaften Ereignisse, die soviel Leid gebracht haben und sich niemals wiederholen dürfen. Irene Pergher, Essen
Ich lag am 11.09.2001 wegen einer Hand-OP im Krankenhaus Essen-Kupferdreh. Am frühen Nachmittag machte ich den Fernseher an und sah die Bilder aus New York. Ärgerlich, dass man am frühen Nachmittag solche Horrorbilder zeigt, ich schaltete zum nächsten Sender. Die selben Bilder. Dann hörte ich den TV- Sprecher, und mir wurde klar: Da passiert etwas Furchtbares. Das sind Livebilder! Dann kam Oberarzt Dr. Steffen mit Gefolge zur Visite. Ahnungslos ! Ich machte das Team aufmerksam. Entsetzt schauten sie auf den Bildschirm und verließen kurze Zeit später mein Zimmer. Das Aufklärungsgespräch für die OP am nächsten Tag fand nun nicht mehr statt. Die OP ist trotzdem gut gelaufen, aber den Termin werde ich nicht vergessen. Werner Lümkemann, Mülheim
Der 11. September 2001 war ein ganz normaler Tag im Leben eines Azubis, der ich zu diesem Zeitpunkt war, zumindest habe ich nichts besonderes in Erinnerung, bis, es muss kurz vor Feierabend gewesen sein, sich mein Ausbilder wunderte, warum der Chef in den Büros anrief und die Kollegen fragte, ob jemand einen Fernseher hätte. Auf meine staunende oder eher ungläubige Rückfrage nach dem Grund sagte er, es hätte Anschläge mit Flugzeugen in Amerika gegeben. Nach der Arbeit blieb nur wenig Zeit zum Nachrichten schauen, denn abends stand das Champions League Heimspiel gegen Panathinaikos Athen auf dem Programm. Es fand statt, aber es blieb ein komisches, ungewisses Gefühl, es fühlte sich alles surreal an. Alexander Leim, Gelsenkirchen
Ich fuhr am 11. September von der Arbeit über die A 59 nach Hause und hörte im Auto die Nachrichten, dass in Amerika etwas schlimmes passiert sei. Zu Hause sagte ich zu meiner Mutter, sie solle mal schnell das Fernsehen anmachen. In dem Moment flog ein Flugzeug ins World Trade Center, meine Mutter und ich waren geschockt, mir standen die Tränen in den Augen. Ich dachte an die vielen Menschen, die da sterben werden. Den Tag vergesse ich so schnell nicht. Ursel Bauer, Duisburg
Im September 2001 machten mein Mann und ich Urlaub auf Mallorca. Das Wetter war nicht wie erhofft uns so gingen wir an einem - wie wir im Sauerland sagen - usseligen Morgen zu einer Autovermietung, um uns für die nächsten drei Tage einen Wagen zu mieten. Die Frau in der Autovermietung hatte das Radio an und es fielen die Worte ‘horrible’ und ‘terrible’, aber mehr verstand ich nicht und zuckte nur mit den Achseln. Anschließend gingen wir zurück aufs Appartement und machten den Fernseher an, wo gerade Bilder vom Anschlag aufs World Trade Center gezeigt wurden. Das erste, was mein Mann sagte, war ‘den Film kenne ich noch gar nicht’ und es brauchte einen Moment, bis wir begriffen, was in New York passiert war. Das Ganze fühlte sich völlig unwirklich an, und wir saßen den ganzen Tag fassungslos vor dem Fernseher. Britta Eggenstein, Arnsberg
Ich besuchte mit meinem Sohn (damals 11 Jahre alt) am Abend des Terroranschlags das UEFA Champions League-Spiel Schalke 04 gegen Panathinaikos Athen auf Schalke. Mein Mann (seit mehr als 40 Jahren Dauerkartenbesitzer) war wegen einer Reha-Maßnahme verhindert, und so freute ich mich, ihn vertreten zu können. Obwohl das Spiel vor 52.333 Zuschauern zugunsten von Schalke 2:0 endete, begleitete mich während des ganzen Abends ein beklemmendes Gefühl. Angelika Schneider, Gelsenkirchen
Im Rahmen meiner damaligen Ausbildung zum Erzieher arbeitete ich als Honorarkraft in einer Freizeiteinrichtung für Kinder im Duisburger Norden. Dienstags ging ich mit den interessierten Jungs immer zum Fußball in die benachbarte Sporthalle. Als ich nach einer Stunde erschöpft und voller Vorfreude auf den bevorstehenden Feierabend zurückkehrte, saßen die Teammitglieder in der Küche, das Radio lief und alle hatten Gesichtsausdrücke wie auf einer Beerdigung. Als ich fragte, was denn los sei, erzählte mir eine Mitarbeiterin, dass die USA angegriffen würden, New York wie auch Washington und dass es sehr viele Tote gäbe. Sie führte auch weiter aus, dass das World Trade Center nicht mehr stehen würde. Ich konnte es überhaupt nicht fassen und begreifen, bis kurz darauf eine Nachrichtenstimme aus dem Radio von den Flugzeugattacken berichtete. Einer der Gedanken, der mir damals durch den Kopf schoss, hatte auf jeden Fall irgendwas mit dem Dritten Weltkrieg zu tun. Bis tief in die Nacht war ich nicht vom Fernseher wegzubekommen. Immer und immer wieder diese so unwirklichen Szenen mit den Flugzeugen, die in die Türme krachen. Die absolut verzweifelten Menschen, die aus den Fenstern um Hilfe winkten oder keinen anderen Ausweg mehr wussten, als nach unten in den sicheren Tod zu springen. Am nächsten Morgen im Berufskolleg gab es in meiner Erzieherklasse heftige Diskussionen, weil einigen die weltpolitische Dimension überhaupt nicht bewusst war und auch diese partout nicht sehen wollten. So nach dem Motto: „Das ist doch alles so weit weg, uns in Deutschland geht’s doch gut.“ Das hat mich damals sehr wütend gemacht, so wie die ganz aktuellen Bilder aus Afghanistan, die ja in unmittelbarem Zusammenhang mit den Ereignissen von damals stehen. Was neben all dem menschlichen Leid und der politischen Tragödien das Gebäude selbst betrifft, habe ich vor 20 Jahren den Tick entwickelt, in älteren US-Spielfilmen, die in New York spielen, nach den Zwillingstürmen Ausschau zu halten. Und jedes Mal, wenn ich sie entdecke, kann ich heute wie damals immer noch nicht glauben, dass diese imposanten Bauwerke und ein Großteil seiner Bewohner einer beispiellosen Terrorattacke zum Opfer fielen.
Christian Linke, Duisburg
Ich dachte, es wären Fake News, ich habe dann das Fernsehen eingeschaltet und war dann fassungslos und habe dann gedacht in was für einer Welt leben wir? Günter Scholz
Ich war zu der Zeit im Führungsteam eines großen amerikanischen Unternehmens, als ich die Nachricht vom Anschlag bekam. Eine größere Abordnung des amerikanischen Managements machte gerade eine Betriebsbesichtigung. Ich war geschockt und musste erst einmal überlegen wie ich die Nachricht überbringe. Es war nicht einfach. Joachim Patzki, Herne
Ich war im Büro und habe um die Mittagszeit Nachrichten auf EinsLive gehört. Dort hieß es, dass ein zweimotoriges Flugzeug in einen Turm des World Tradecenter geflogen ist. Ich habe zuerst an einen Sportflieger oder eine Cessna gedacht. Erst nachmittags, als ich wieder zu Hause und die Nachrichten im Fernsehen gesehen habe, wurde mir klar, um was für Flugzeuge es sich handelt und dass mehrere Maschinen entführt worden sind. Ich habe den ganzen Abend die Nachrichten verfolgt. Selbst das Vereinstraining habe ich abgesagt. Bloß nichts verpassen, denn ich hatte wirklich Angst davor, dass die USA einen sofortigen Vergeltungsschlag ausführen. Auch in den Tagen danach hatte ich immer noch Befürchtungen, dass ein Krieg ausbricht. Es hat mich so bewegt, dass ich Zeitungen von diesen Tagen aufbewahrt habe. Ralf Bonnekoh, Arnsberg
Meine Eltern waren zu Besuch. Wir saßen erschüttert vor dem Fernseher. An diesem Tag sah ich meinen Vater zum letzten Mal lebend. Am 17.09.01 verstarb er 76-jährig an einem Herzinfarkt. Er hatte sich zu sehr aufgeregt. Für unsere Familie war es eine sehr schlimme Zeit, die an jedem 11.9. wieder Präsenz zeigt. Martina Gleich, Duisburg
Am 9.11.2001 nahm ich als Ratsfrau der Grünen an einer Ratssitzung teil. Während der Sitzung sah ich, wie ein Vertreter der Presse zum Oberbürgermeister Ernst Löchelt ging und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Was war wohl der Grund für diese ungewohnte Unterbrechung, überlegte ich. An der Mimik des Oberbürgrmeisters war zu erkennen, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Er teilte sodann den Ratsmitgliedern mit, dass er die Nachricht erhalten habe, dass in New York zwei Flugzeuge in die Twin Towers geflogen seien, ein weiteres noch auf dem Weg wohl zum Pentagon sei. Wer hinter diesen Anschlägen stecke war noch nicht bekannt, wohl aber, dass es viele Tote geben wird. Der OB schlug daraufhin vor, die restlichen Punkte der Tagesordnung ohne Aussprache zur Abstimmung zu stellen und die Ratssitzung unverzüglich zu beenden. Wir saßen wie paralysiert im Ratssaal. Mir gingen gleichzeitig viele Dinge durch den Kopf: Wer macht so etwas Unvorstellbares aber vor allem die Angst vor den Folgen wie ein Krieg. Nach dem Ende der Sitzung konnte ich nicht nach Hause gehen und mit meiner Angst alleine gelassen zu sein. Ich eilte zum Bioladen meines Mannes, wo dieses Attentat das Hauptgesprächsthema aller Kunden war. Der Gesprächsbedarf war riesig, auch wenn nicht viel bekannt war. Am Abend zu Hause vor dem Fernseher sahen wir voll Erstaunen und Entsetzen, wie die Flugzeuge in die Türme folgen, Menschen aus den Fenstern sprangen und viele um ihr Leben rannten. Wir waren sprachlos und schockiert. Monika de Byl, Bottrop
An jenem Dienstagmorgen bin ich mit der ersten Maschine für eine Woche nach Mallorca geflogen. Am späten Nachmittag dann im Hotel angekommen und gleich wie immer den Fernseher eingeschaltet. Beim Zappen bis zum ersten deutschen Sender war ich schon verwundert, denn alle Sender brachten irgendwie „ein und denselben Film“. Leider waren das Livebilder aus New York, und kurze Zeit später brachen beide Türme in sich zusammen. Diese Bilder haben sich eingebrannt und erzeugen noch heute eine Gänsehaut. Abends im Restaurant hörte man „What a Wonderful World“.... Der Urlaub wurde zur Nebensache, und viel mehr stellte sich die Frage: Kommen wir hier raus, oder wird der Flugbetrieb bis auf Weiteres eingestellt? Thomas Gudereit, Essen
Unsere Tochter studierte damals in Passau. Sie hatte uns am Wochenende besucht und wollte am Dienstag, den 11.9. zurück nach Passau fahren. Kurz vor drei Uhr fuhr sie los und ich bot ihr an, die nächsten Verkehrsnachrichten im Radio zu hören und sie über eventuelle Verkehrsstörungen zu unterrichten. Um 15 Uhr schaltete ich das Radio ein. Aber es kamen keine Nachrichten und auch keine Verkehrshinweise! Ich rief meine Tochter an und berichtete ihr etwas ratlos: „Der Sender scheint eine Störung zu haben. Die bringen keine Nachrichten. Es hört sich an, als ob sie ein Hörspiel senden. Irgendetwas mit Flugzeugen, die in Hochhäuser rasen!“ Minuten später realisierte ich dann die fürchterliche Wahrheit! Mechthild Müller, Duisburg
Am 11.09.2001 befand ich mich mit meinem Mann auf einer Gruppenreise in Quedlinburg. Während einer Pause wollten wir uns am Nachmittag im Hotel zwischen zwei Besichtigungen Fernsehnachrichten ansehen. Nach dem Anschalten sahen wir ein Bild von der Zerstörung eines Hochhauses, und ich bemerkte entrüstet: „Jetzt werden schon im Nachmittagsprogramm solche Horrorfilme gezeigt.“ Es dauerte eine Weile, bis wir realisierten, was geschehen war. Am Abend konnten wir bei einer öffentlichen Lesung von Helmut Karasek in einer Kirche mit anderen Teilnehmern über das Unfassbare sprechen. Damit konnte die Schockstarre etwas aufgehoben werden. Doch die Bilder bleiben im Gedächtnis. Irmin Schmuck
Meine Frau und ich waren an dem Tag in Seefeld/Österreich zum Wandern. Auf dem Rückweg haben wir in einem Supermarkt etwas fürs Mittagessen gekauft. An der Kasse sprachen die Kassiererin und zwei Kolleginnen über ein furchtbares Unglück in New-York. Sie wussten aber nichts genaues. Zurück in unserer Ferienwohnung haben wir sofort den Fernseher eingeschaltet. Auf dem Bildschirm flog ein Flugzeug auf ein Hochhaus zu. Wir dachten an einen Katastrophenfilm und schalteten weiter. Überall die gleichen Bilder. Das ist kein Film!!! Sprachlosigkeit, Entsetzen, Fassungslosigkeit, Wut, alles machte sich bei uns breit. Und dann noch all das, was danach noch geschah, die Panik der Menschen , mit dem Kopf nicht zu verarbeiten. Ich weiß nicht mehr, ob wir an dem Tag noch gekocht haben. Wir werden diesen Tag niemals vergessen. Jochen Kehr, Schwelm
Der 11.09.01 war ein Dienstag. Es war irgendwann kurz nach 16 Uhr. Ich befand mich an einer Tankstelle in Essen-Bergerhausen, als ich das erste mal im Radio von den Anschlägen hörte. Ich registrierte die Meldung durchaus schockiert. Aber so richtig realisieren konnte ich das Ganze erst allmählich im Laufe des Tages. An Smartphones war damals nicht zu denken. Sämtliche verfügbare Medien waren voll mit Nachrichten zu den Vorfällen. Gebannt habe ich diese Nachrichten konsumiert und die Welt um mich herum ausgeblendet. Terrorismus war noch nie so „nah“ für mich. Ich empfand eine Trauer, Fassungslosigkeit und Hilflosigkeit sondergleichen. Zusammen mit den Türmen stürzte zunächst mein bedingungsloses Vertrauen in Technik, mit der weiteren Berichterstattung aber vor allem mein Vertrauen in die Menschheit ein. Und ich bin eigentlich ein grundlegend weltoffener Optimist! Es hat noch einige Zeit gedauert dies alles zu verarbeiten. Gleichwohl hat sich meine optimistische Einstellung nicht nachhaltig negativ geändert. Dennoch wird mir dieser schreckliche Tag stets in Erinnerung bleiben. Michael Keutner, Essen
Ich war am 11.09.2001 zum Zeitpunkt der Anschläge zuhause. Meine kleine Tochter machte damals ihren Mittagsschlaf, ich habe Wäsche sortiert und nebenbei lief der Fernseher. Ich sah Bilder des qualmenden Towers und dachte an meinen Besuch in New York ein paar Jahre zuvor. Als ich dann realisierte, dass dort kein Katastrophen-Film lief, sondern eine Live-Berichterstattung, verfiel ich in eine kurze Schockstarre. Es war irgendwie so surreal, das konnte doch nicht wirklich passieren, nicht in den USA. Dann rief ich meinen Mann im Büro an. Der hatte noch nichts mitbekommen und wollte mir zunächst nicht glauben, bis er die Bilder im Internet sah. Bis heute kann ich es immer noch nicht fassen, dass so etwas tatsächlich passiert ist. Yvonne Jänsch, Bottrop
Der 11. September 2001 hat sich auch bei uns für immer ins Gedächtnis eingebrannt. Mein Mann und ich waren gerade im Urlaub auf der Insel Lanzarote, wo wir bis zu dem Zeitpunkt herrlich entspannte Ferientage verbracht hatten. Es war am Nachmittag, ich hatte mich für eine kleine Weile hingelegt und kam ins Wohnzimmer unseres Appartements zurück, wo ich meinen Mann völlig gebannt und fassungslos vor dem Fernseher vorfand, in dem gerade die Live-Berichterstattungen zu diesem unfassbaren Terror-Anschlag liefen. Natürlich setzte ich mich zu ihm. Wir waren beide schockiert und weinten angesichts der grausamen Bilder, die wir zu sehen bekamen, und mit der heiteren Unbeschwertheit unseres Urlaubs im sonnigen Süden war es danach natürlich vorbei… Sabine Kugler, Bochum
Ich saß im Auto, unterwegs zum Tennis Training nach Duisburg. Die erste Nachricht lautete: Im World Trade Center in New York ist in einem Tower in der obersten Etage, ein Feuer ausgebrochen. Wahrscheinlich brennt es in der Küche des Restaurants. Ich war einige Jahre vorher in New York und konnte mir das vorstellen. Später wurde dann in der Gaststätte der Tennishalle über das ganze Ausmaß dieser abscheulichen Taten ausführlich berichtet. Wir konnten es nicht fassen und haben noch lange zusammen gesessen und entsetzt diskutiert. Christa Heise, Duisburg
Ich war mit einer Freundin in der Türkei im Urlaub. An diesem Tag kamen wir gegen 17 Uhr vom Strand ins Hotelzimmer und stellten, wie so oft, den Fernseher an, um kurz das aktuelle Weltgeschehen zu verfolgen. Peter Klöppel von RTL moderierte mit versteinerter Miene die aktuellen Geschehnisse, im Hintergrund liefen Bilder von einem „Flugzeug, das in ein Hochhaus raste“, mit eingeblendeter Uhrzeit 8.45 Uhr. Ich begriff erst Sekunden später, um welches Gebäude es sich handelte und dachte es wäre eine Fotomontage. Zusammen mit meiner Freundin habe ich dann die verstörenden und erschütternden Berichte und Bilder verfolgt. Kurze Zeit später klingelte das Telefon. Eine andere Freundin, mit der ich zwei Jahre zuvor zur Weihnachtszeit in New York war, rief an und fragte ob ich es schon gesehen habe. Wir waren beide erschüttert und haben uns mit Tränen an unsere wunderschöne Zeit erinnert. Hatten uns direkt in diese Stadt verliebt und waren froh, dass wir die Zwillingstürme mit dem grandiosen Ausblick noch einmal gesehen hatten. An einen normalen Urlaubsabend war jedoch nicht mehr zu denken. Bis spät in die Nacht haben wir vor dem Fernseher gesessen. Auch an den folgenden Tagen haben wir jede Gelegenheit genutzt, um die Geschehnisse zu verfolgen. Vor zwei Jahren war ich wieder in New York. Der Besuch des 1WTC, Ground Zero und 9/11 Memorial und Museum waren mein erster Weg. Ich hatte noch nie so eine Stille erlebt. Die Ereignisse des 11. September 2001 waren omnipräsent und die Bilder ergreifend. Marion Linde
Wir waren damals in den USA im Urlaub. Auf dem Campingplatz im Windcave-Nationalpark kam am 9.11.2001 morgens ganz aufgeregt ein Ranger und entschuldigte sich, er wäre noch nie zur spät zur Arbeit gekommen, aber es wäre gerade ein Flugzeug in das World-Trade Center geflogen, und er musste noch die Nachrichten zu Ende sehen...wir ahnten nichts von den Hintergründen und waren völlig perplex, als wir zum Mount Rushmore fuhren und dort alles mit bewaffneten Soldaten umstellt war. Mittlerweile waren vier Flugzeuge beteiligt, und es galt höchste Terror-Wahnstufe. Alle Gebäude und Monumente von nationaler Bedeutung (wie die Präsidentenköpfe vom Mount Rushmore) waren abgegrenzt und bewacht, in jedem Laden und jeder Tankstelle liefen Radio (oder Fernseher) und alle um uns herum waren wie paralysiert. Die nächsten zwei Wochen Urlaub erlebten wir zwischen Angst (wir durften uns mit unserer Kamera keinem öffentlichen Gebäude mehr nähern, ohne angesprochen zu werden), Demonstrationen und Versammlungen auf den städtischen Plätzen und heroischen Bekundungen auf Plakaten, Autos, Häusern und dazwischen einfach Normalität und Urlaub, weil man in den Nationalparks einfach weit weg von alledem war. Meine ersten Fernsehbilder der Anschläge habe ich so erst am Jahrestag der Anschläge gesehen und bin fassungslos in Tränen ausgebrochen, weil Zeitung und Radio (unsere einzigen Medien in den USA) das Grauen einfach nicht wiedergeben konnten. Sandra und Frank Wessels
Eine Freundin und ich besichtigten im Rahmen eines Urlaubs in Madrid am 11.9. den Escorial. Vor der Rückfahrt setzten wir uns in eine kleine Bar, um etwas zu essen. Auf einmal kam der junge Kellner ganz aufgeregt an unseren Tisch und versuchte, uns zu erklären, was passiert war, in englisch, spanisch, deutsch und mit Händen und Füßen. Wir glaubten, ihn falsch verstanden zu haben. Aber auf der Rückfahrt in der U-Bahn-Station sahen wir die schrecklichen Bilder. Und dann war der Gedanke an meinen Bruder da, der an diesem Tag nach New York fliegen wollte, um seinen 60. Geburtstag dort zu feiern. Später erfuhr ich, dass die Maschine über England umgekehrt und wieder in München gelandet war. Währenddessen machten unsere Familien zuhause sich große Sorgen um uns, bis wir gut wieder in Düsseldorf landeten. Barbara Itzek
Als ich am Nachmittag nach Hause kam, saßen mein damals zehnjähriger Sohn und sein Freund bei uns im Wohnzimmer und schauten wie gebannt auf den Bildschirm des Fernsehers. Ich fragte sie, was sie sich da anschauen? Sofort berichteten sie mir, ganz aufgeregt, das ist echt, damit meinten sie real. Ich traute meinen Augen nicht, was ich da sah und was dort schreckliches geschah! Der 11. September 2001, ein Tag der viel Leid Trauer und Schmerz brachte.... Nie hätte ich für möglich gehalten, dass so was unfassbar schlimmes hätte passieren können! Gisela Weining, Mülheim
Am 11.09.2001 habe ich gegen 15 Uhr meinen Bürotag beendet, als es schon hieß, es ist ein Flugzeug in das World Trade Center geflogen. Wird nicht so schlimm sein, dachte jeder zuerst. Auf meinem Heimweg hörte es sich im Autoradio schon ganz anders an. Zuhause vor dem Fernseher dann die Bilder, und die Tränen begannen zu fließen. Da hatten wir selbst schon zweimal auf der Plattform gestanden und den sagenhaften Blick über New York genossen. Damals war mein Mann etliche Male im Jahr geschäftlich dort, so dass wir den ganzen Abend Anrufe von Freunden und Verwandten erhielten, ob er denn sicher zuhause sei, was der Fall war. Das so etwas meiner Lieblingsstadt passieren musste, ist bis heute ein entsetzliches Gefühl. 2010, 2014 und 2019 waren wir wieder dort und finden heute den Besuch der Gedenkstätte und des One World Observatory unbedingt empfehlenswert. Claudia Schmidt, Gelsenkirchen
Wir waren an diesem Tag im Urlaub auf Fuerteventura. Nach dem Strand sind wir auf unser Zimmer gegangen und haben uns zum Abendessen umgezogen. Im Fernsehen sahen wir dann, wie das erste Flugzeug in den ersten Turm geflogen ist. Wir haben gedacht, es handelt sich um einen Film. Als jedoch der Tagesschau-Sprecher erschien, war uns klar, dass es Realität ist. Am nächsten Morgen sahen wir nur fassungslose und geschockte Menschen. Es war sehr still und alle haben gedacht, der dritte Weltkrieg wäre nun ausgebrochen. Ines und Dirk Schröder, Dortmund
Meine Frau und ich waren an diesem Tag entlang des Donau-Radweges von Passau nach Wien auf unseren Fahrrädern unterwegs. Verständlicherweise haben wir den ganzen Tag über außer der schönen Landschaft nichts mitbekommen. Gegen 17 Uhr erreichten wir in Tulln unsere Übernachtungspension. Nach dem Klingeln öffnete uns die Pensionswirtin die Tür und empfing uns sofort mit den Worten: „Haben Sie schon gehört, was in Amerika passiert ist? Gehen Sie schnell auf ihr Zimmer und machen Sie den Fernseher an!“ Die ersten Bilder, die wir sahen, war ein Flugzeug, das in ein Hochhaus hineinflog. Erst dachten wir an einen Sience-Fiction-Film, dann kam die Berichterstattung. Wir waren fassungslos und haben sofort mit Freunden und der Familie telefoniert. Sabine und Heinz-Jürgen Frank, Essen
Am 11. September 2001 bin ich mit meinem Freund (meinem heutigen Ehemann) nach Chalkidiki geflogen. In Thessaloniki angekommen lotste uns die Reiseleitung zu dem entsprechenden Bus zu unserem Hotel. Als wir im Bus saßen neben den ganzen Familien, fiel uns auf, dass der Busfahrer die ganze Zeit auf den kleinen Fernseher starrte, der oben im Bus angebracht war. Dort konnten wir die Flugzeuge sehen, die in die Türme flogen. Wir konnten nichts verstehen und auch die Untertitel in griechischer Schrift nicht lesen. Wir beide haben diese Ausschnitte für einen Teil eines Horrorfilmes gehalten, den sich der Busfahrer zur Unterhaltung angeschaut hatte und haben uns darüber aufgeregt, wie man so etwas den Urlaubern zumuten kann, die gerade aus dem Flieger gestiegen sind und auch noch wo so viele Kinder im Bus waren. Wir fanden das geschmacklos. Nach mehrmaligem lauten Rufen an der Hotelrezeption kam eine Frau mit roten Augen aus einem Raum, die uns völlig entgeistert ansah und fragte, wie wir denn hier herkämen. Aus Düsseldorf mit dem Flugzeug war natürlich unsere Antwort. So langsam kam uns alles sehr merkwürdig vor. Die Frau führte uns in den Fernsehraum des Hotels, dort saßen das gesamte Personal und Gäste gemeinsam vor dem Fernseher und verfolgten die Bilder von dem Unglück, viele hielten sich an den Händen und weinten. Erst dort wurde uns klar, das, was wir im Bus für einen Horrorfilm gehalten haben war furchtbare Wirklichkeit. Später erfuhren wir, dass unser Flug bereits in der Luft war als das Unglück passierte. Danach wurde der Flughafen Düsseldorf geschlossen. Unser Urlaub war überschattet von diesem Terroranschlag, wir machten uns viele Sorgen über unseren Rückflug. Wenn wir zurückdenken, dann haben wir immer noch das Bild vor Augen, wie die vielen Hotelangestellten und Gäste geschockt zusammen im Fernsehraum standen. Es herrschte Totenstille und die Atmosphäre war sehr bedrückt. Uns war sehr bewusst, dass es auch unseren Flug in den ersten gemeinsamen Urlaub hätte treffen können. Marion Kulesza und Frank Ruhnau, Bochum
Ein Tag nach meinem fünfzigsten Geburtstag. Nach einem schönen Urlaubstag auf Menorca haben wir erst spät abends von der Tragödie erfahren. Einfach schrecklich! Hans-Ulrich Pätzold
Am 9.11. 2001 war ich in einem Kopie-Shop am Ku´damm. Ich war traurig, da mein Ehemann ein paar Tage vorher gestorben war. Nur unbewusst sah ich in dem laufenden Fernseher das Drama von Einschlag und der Zerstörung des World Trade Centers. Trümmer, Rauch, schreiende Menschen. Ich dachte, ach schon wieder so ein Katastrophenfilm und machte, dass ich raus kam. Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, das sich verstärkte, als ich in meine verlassene Wohnung ankam. Im Fernseher lief er immer noch dieser Endzeitfilm. Dann ein tiefer Schmerz, das ist kein Film. Fassungslosigkeit, Entsetzen, Hilflosigkeit. Dieser Film läuft immer noch und brennt Spuren in die Herzen der Menschen. Gott steh uns bei! Renate Smirnow-Klaskala, Essen
Am 11.09.01 hielten sich meine Frau und ich sowie 2 Freunde auf Sylt auf. Wir besuchten den Lister Hafen und gingen dort in der alten Scheune in ein Sportgeschäft. Unter der Decke hing ein riesiger Fernseher. Der Einschlag der zwei Flugzeuge in die Twin Towers war zu sehen. Leider war der Fernseher stumm geschaltet. Mein erster Kommentar war: Das ist die Verfilmung eines Buchs von Tom Clancy. Den Titel weiß ich leider nicht mehr. Nachdem die Bilder immer wieder wiederholt worden, erkannten wir, dass es sich um ein Attentat handelte. Unsere Erschütterung war groß. Albrecht Mathes
Ich kann mich wie vermutlich die meisten Menschen sehr gut an den 11. September 2001 erinnern. Zu der Zeit habe ich noch bei Langnese-Iglo gearbeitet und war zu einer IT-Schulung im Hauptsitz der Firma im damaligen Unilever-Gebäude in Hamburg. Das war für deutsche Verhältnisse mit 21 Stockwerken schon sehr hoch und ich weiß noch, dass während der Schulung ein Kollege aus der Geschäftsführungsetage im 13. Stock (wo immer den ganzen Tag internationale Nachrichten- und Börsensender liefen) zu uns in den 8. oder 9. kam und uns von den Flugzeugen berichtete, die in die Türme eingeschlagen waren. Zu dem Zeitpunkt wusste ja niemand so richtig, was passiert war, Smartphones waren damals noch eher rar, und man war auf die normale Berichterstattung angewiesen. Das Seminar wurde sofort abgebrochen, und ich bin zurück in mein Hotel und habe fassungslos vor dem Fernseher gesessen. Die Schulungsteilnehmer haben sich abends trotzdem zum Essen getroffen, der eigentlich geplante Besuch im Schmidts Tivoli Theater wurde abgesagt (alle Veranstaltungen fielen an dem und den nächsten Tagen aus glaube ich), und wir waren nur auf St. Pauli, um etwas zu trinken und nicht alleine im Hotel sitzen zu müssen. Die Stimmung in der ganzen Stadt war total unwirklich, überall Polizeipräsenz, nirgendwo in den Kneipen lief Musik, stattdessen haben alle auf die Fernseher gestarrt und haben versucht zu verstehen, was dort passiert war. Noch heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich an die Tage damals denke oder Bilder in den Medien sehe. Nach wie vor unfassbar, mit welcher Skrupellosigkeit das alles geplant und in die Tat umgesetzt worden ist. Susanne Kröning, Bochum
Ich war mit meinem zweieinhalbjährigen Sohn auf dem Weg zum Augenarzt, da hörten wir die ersten Berichte im Radio. Bilder noch keine gesehen, da hat man noch geschluckt und gedacht „ach du Sch…“. Nach dem Termin waren die Straßen in Essen mittlerweile wie leergefegt. Ich war daheim, schaltete den Fernseher ein und war sofort entsetzt, mein Sohn lief umher und wollte wissen was passiert ist, ich meinte , in Amerika ist was ganz schlimmes passiert. Er lief den ganzen Tag umher und rief immer und immer wieder diesen Satz: „In Merika is was ganz schlimmes passiert.“ Ich stand den ganzen Tag neben mir, weil mein jüngster Sohn als Frühchen seit Anfang Mai stationär in Uniklinik behandelt wurde und ich so ein komisches Gefühl hatte, die ganze Intensivstation strubbelig telefoniert habe und ihn am liebsten auf der Stelle nach Hause geholt hätte, ich war irgendwie hilflos. Die Ereignisse in New York haben sich überschlagen, und jeder auf der Welt hatte einfach nur Angst! Wir haben New York mehrfach seitdem bereist und es zieht uns jedes Mal zu den Gedenkstätten bei den ehemaligen Twin Towers. Und jedes Mal aufs Neue sind wir unfassbar ergriffen und traurig wie viele unschuldige Menschen ihr Leben lassen mussten. Und dann höre ich wieder: Mama, in Merika is was ganz schlimmes passiert. Meine Söhne sind heute 22 und 20. Birgit Morfeld, Essen
Meine spätere Ehefrau Sabine und ich befanden uns am 11. September 2001 zum Verwandtenbesuch in Chicago. Als ich die Treppe zum Frühstück runterkam, lief in der Küche der Fernseher. Ein schreckliches Unglück: Ein Flugzeug war in einen Turm des WTC geflogen. Während meine Frau und ihre Tante mich auf den aktuellen Stand brachten, flog zeitgleich das zweite Flugzeug in den Wolkenkratzer. Bis zum Abend haben wir gebannt die Berichterstattung im amerikanischen Fernseher verfolgt und sahen dann auch live nacheinander beide Türme kollabieren. In den nächsten Tagen waren überall Flaggen zu sehen (selbst die Tageszeitungen druckten sie Flaggen im Vollformat, die man ins Fenster kleben konnte). Das Flaggenmeer und vor allem der Schriftzug „IN GOD WE TRUST – UNITED WE STAND“ der an allen elektronischen Verkehranzeigen zu lesen war, ist uns in Gedächtnis eingebrannt. Wir sind drei Wochen später mit einem doch sehr mulmigen Gefühl in das Flugzeug Richtung Deutschland gestiegen. Dirk Schuchardt, Duisburg
Ich war an dem Tag mit einer Freundin in der Stadt. In einem Schuhladen haben wir im Radio vom ersten Flugzeug gehört und waren ziemlich geschockt. Zuerst wurde noch ein Unfall vermutet, aber es hat uns beide sehr entsetzt. Wir sind schnell getrennt nach Hause, und dort habe ich dann kurz nach dem Einschalten des Fernsehers fassungslos den zweiten Einschlag und das spätere Zusammenbrechen der Türme live mitangesehen. Ich war damals 16, aber der Tag und die Bilder der riesigen Rauchwolken aus den Türmen, der Menschen in den Türmen, die um Hilfe riefen und die staubbedeckten Menschen, die durch die Straßen taumelten, haben sich tief eingebrannt. Noch heute bin ich den Tränen nah, wenn ich Bilder von damals sehe oder Berichte darüber höre. Christine Köster
Es war Hüstener Kirmes Dienstag, der letzte Tag, ich war verabredet, und abends wollten wir das traditionelle Feuerwerk ansehen. Zur Kirmes ging ich auch, dort habe ich aber bei einem Schausteller im Wohnwagen gesessen und mit mehreren die Berichterstattung aus New York verfolgt. Zum Feiern war keinem mehr zumute. Das Feuerwerk wurde abgesagt. Ich hatte viele Gedanken, und mit damals 17 Jahren hatte ich große Angst, dass die Geschehnisse Krieg auslösen werden. Christina Kruse, Neheim
Wir waren damals mit unseren vier und fünf Jahre alten Kindern auf dem Rückweg vom Frankreich-Urlaub. Wir kamen von der Cote d’Argent und waren extra mittags losgefahren, wollten nachmittags an Paris vorbei sein und dann durch die Nacht (damit die Kinder schlafen) nach Hause. Als wir im Großraum Paris ankamen, merkte man sofort, dass irgendetwas sehr Schlimmes passiert sein musste. Auf der Autobahn fuhr viel Polizei, vor allem an den Ausfahrten gab es Kontrollen, in der Luft waren Hubschrauber, und über Paris konnte man sogar Düsenjets des Militärs sehen. Wir konnten zu diesem Zeitpunkt nur französisches Radio hören und haben auf die nächsten Nachrichten gewartet. Ich konnte noch etwas Schulfranzösisch, mein Mann verstand jedoch nichts. Ich kann mich noch gut an unseren Dialog damals erinnern: „Ich habe verstanden, dass ein Flugzeug ins World Trade Center geflogen ist“ - „Du mit Deinem schlechten französisch - das ist doch Quatsch...“. Die Weiterfahrt war irgendwie ganz merkwürdig, es herrschte eine ganz komische, bedrückende Stimmung. Als wir endlich deutsches Radio empfangen konnte, waren wir fassungslos - ich hatte richtig verstanden! Mittlerweile war längst zweite Flugzeug in den zweiten Turm geflogen, wir waren erschüttert und fuhren die ganze Nacht hindurch. Zwischendurch kam die Meldung, dass der erste und später auch der zweite Turm eingestürzt waren - das war vollkommen surreal. Um 5 Uhr morgens trafen wir zuhause ein, meine Eltern saßen vor dem Fernseher, sie hatten die ganze Nacht dort verbracht und konnten nicht fassen, was sie da sahen. Wir konnten nun zum ersten Mal die Bilder aus New York sehen, er war einfach überfordernd und beängstigend. 2015 war ich dann an der Gedenkstätte in New York und habe dort alles noch einmal erlebt, nur noch viel emotionaler! Seit diesem Tag im September 2001 habe ich begriffen, dass wir wirklich für unsere Freiheiten, Demokratie und Lebensweise kämpfen und sie beschützen müssen, aber auch, dass man keine Vorurteile haben soll und Toleranz das wichtigste Gut ist. Bettina Graf, Essen
Ich war mit einer Freundin zum Mittagessen. Als wir zurück kamen, saß mein Sohn mit ein paar Freunden vor dem Fernseher. Sie riefen uns ganz aufgeregt. Ich wollte es nicht glauben, als ich die Flugzeuge in das WTC fliegen sah. War das ein Fake?? Leider nicht!! Ich bin noch heute erschüttert. Besonders, weil man die Folgen kennt. Maria Groß, Duisburg
Ich war - wie jeden Dienstag- mit einer Freundin im Zentralbad GE schwimmen. Wir hatten keine Nachrichten gehört, waren verwundert: kaum Menschen unterwegs, wenige Menschen im Bad, alles war so auffallend still und bedrückt. Wir waren sicher, dass „irgendetwas“ passiert sein muss. Wieder Zuhause, dauerte es eine Weile bis ich verstand, was mein Mann mir erzählte, der Fernseher lief… Petra Bury, Essen
Ganz genau wissen wir wo wir waren und welches Gefühl der 11. September 2001 in uns ausgelöst hat. Wir zum New-York-Marathon. Am 10. September 2001 haben wir, mein Mann, drei Freunde und ich, die letzte Rate an unseren Reiseveranstalter gezahlt. Mein Mann Dieter saß zufällig vor dem Fernseher und schaute CNN, und ich war noch in der Klinik tätig. Dieter rief mich ganz entsetzt an, es sei wohl im World Trade Center zu einer Explosion gekommen, berichtet CNN. Sekunden später schreit er ins Telefon: „Da kommt ein Flugzeug und fliegt direkt in den zweiten Turm. Die Nachrichten überschlugen sich und ich erstattete Bericht bei den zwei Lauf-Freunden, die im OP noch tätig waren. Das Entsetzen in der Mitreisenden Läuferszene war natürlich sehr groß, so viel hatten wir uns vorher nicht mit New York beschäftigt. Wir konnten trotz der großen Trauer den Marathon laufen und die New Yorker sagten: „Jetzt gerade“. Die Türme qualmten noch, es war sehr traurig und die Kontrollen sehr streng, aber wir haben uns alle ruhig an alle Regeln gehalten. Nie werden wir den 11. September 2001 vergessen und den darauffolgenden NYC-Marathon. Hannelore und Wolf-Dieter Mai, Duisburg
Ich kam an diesem Tag von einer Motorradtour und habe mich nichtsahnend mittags vor den Fernseher gesetzt und habe dann den ganzen Tag fassungslos die Nachrichten auf RTL verfolgt. Jedes Jahr kommt es mir wieder in Erinnerung, wie viele Menschen und auch amerikanische Feuerwehrleute umgekommen sind. „We never forget“. Thomas Scholten, Bochum
Ich habe die Nachrichten am 11. September 2001 zunächst auf der Arbeit im Radio gehört. Als das zweite Flugzeug ins WTC geflogen ist, dachte ich, jetzt musst du sofort nach Hause an den Fernseher. Meine ersten Gedanken, als ich die Bilder gesehen habe waren, jetzt kommt der Dritte Weltkrieg. Ich war davon überzeugt!!! Als ich erfahren habe, dass der Notruf in den Staaten 911 ist, dachte ich mir auch, das kann kein Zufall sein. Stefan Schilly, Duisburg
Am 11. September vor 20 Jahren, haben wir mit der Familie den 56. Geburtstag meines Mannes in einem Ferienhaus in Holland gefeiert. Überraschend kamen noch Freunde zu Besuch, und wir saßen alle am Kaffeetisch,als mein Sohn einen Anruf erhielt. Mach mal schnell den Fernseher an! Wir sind doch in Holland, war seine Antwort. Das ist egal, sagte sein Freund. Sofort wurde der Fernseher eingeschaltet, und wir sahen den Terroranschlag und die schrecklichen Bilder vom Einschlag der Maschine. Dann war die Geburtstagsfeier vorbei. Klaus und Gabriele John
Ich war in den USA in Kansas im mittleren Westen und fuhr am 11.9.2011 morgens bei strahlendem Sonnenschein zur Arbeit, als ich im Autoradio von dem ersten Flugzeug hörte, das in die Türme gestürzt war. Erst war die Rede von einem Unglück. Als das zweite Flugzeug einschlug, war klar, dass das einen anderen Hintergrund haben musste. Die Abstürze in Virginia und Pennsylvania folgten. Auf der Arbeit wussten alle sofort Bescheid, wir verfolgten das Drama am Fernseher, glaubten aber nicht, dass die Türme einstürzen könnten. Als das geschah, war der Schock fast größer als beim Einschlag selbst. In den folgenden Tag solidarisierte sich das Land in einer Weise, wie man sich es in Deutschland nicht vorstellen kann. Alle waren sich sofort einig, dass man in Afghanistan einmarschieren müsse, um Al-Qaida zu verfolgen. Überall wehten an Gebäuden und Fahrzeugen öffentlich und privat gehisste US-Flaggen, die an den Stolz der Nation appellierten. An jedem Burgerladen und Supermarkt zeigten die Anzeigenschilder Parolen wie „United we stand“. Schnell waren in den Supermärkten Plastiktüten mit der US-Flagge und Aufschriften wie „Proud to be American!“ im Umlauf. Überall spürte man nicht nur Schock, sondern auch Entschlossenheit. Der Ehemann einer Kollegin war Recruiter der Army. Er berichtete, dass sich an seinem Büro schon am nächsten Tag lange Schlangen von Freiwilligen bildeten, die sofort in Afghanistan einmarschieren wollten. Drei Tage nach dem Anschlag beschloss der US-Kongress eine militärische Reaktion und am 7. Oktober begann der Krieg. Als ich im Dezember nach Deutschland zurück flog, hatte ich ich eine Zwischenlandung auf dem Flughafen Newark in New Jersey. Aus der Luft hat man einen guten Blick auf Manhattan. Die Twin Towers, die ich beim Hinflug noch als ehemals höchste Gebäude der Welt bewundert hatte, waren weg. Es war kein böser Traum. Stefan Zimmer, Castrop-Rauxel
Dieser Tag war für mich so erschütternd wie kaum ein anderer in meinem Leben. Acht Tage vor dem Anschlag saß ich noch im Restaurant des Towers und habe den überwältigenden Ausblick genossen. Als ich die Bilder im TV sah, konnte ich es nicht glauben, welch schreckliche Stunden sich in NY abspielten. Als die Türme einstürzten, überkam mich ein ganz heftiger Weinkrampf. Jahre später, 2014, waren wir nochmals in NY und hatten ein sehr beklemmendes und unbeschreiblich trauriges Gefühl am Ground Zero! Michael Kutschker
An besagtem Tag hatten wir einen Termin in Hagen und stellten unseren PKW im Parkhaus eines Kaufhauses ab. Der Übergang führte vom Parkdeck direkt in die Elektronikabteilung der Verkaufsräume. Dort waren wie üblich alle Fernseher zu Demo-Zwecken eingeschaltet. Im Vorbeigehen schauten wir genauer hin, auf allen Bildschirmen lief die gleiche Szene eines offensichtlich spannenden Films, in dem Flugzeuge in einen Wolkenkratzer flogen … so glaubten wir. Erst nach unserer Rückkehr erfuhren wir, was wirklich geschehen war, als meine beste Freundin mich verzweifelt anrief, da sie keinen Kontakt zu ihrer Tochter aufbauen konnte. Diese hielt sich zu einem Praktikum in New York auf und hatte tatsächlich den Terrorangriff miterlebt. Etliche Straßen vom WTC entfernt, hatte sie den Ascheregen zu spüren bekommen. Für sie ist alles gut gegangen… Anneliese Kindel, Iserlohn
Im September 2001 verbrachten wir unseren Urlaub auf Lanzarote. Ich erinnere mich, am Abend des 10.09. im Hotel die Satiresendung eines amerikanischen Senders gesehen zu haben. Unter anderem wurde Osama bin Laden mächtig veralbert. Am Mittag des 11. waren dann rund um die Schwimmbecken Gesprächsfetzen anderer Hotelgäste zu hören, die von Flugzeugeinschlägen in Gebäude handelten. Einen großen Teil des Tages verbrachten wir anschließend vor dem Fernseher; es dauerte geraume Zeit, die Geschehnisse in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen. Am nächsten Morgen hatte ich eigentlich erwartet, dass eine Schweigeminute angesetzt würde. Fehlanzeige - der Hotelbetrieb ging wie gewohnt vonstatten. Helga Hein, Essen
Am 11.09.2001 fuhr ich mit meiner Tochter nach Halver, im Autoradio lief 1LIVE, als die ersten Nachrichten aus Amerika kamen. Meine Tochter meinte noch, auf 1LIVE machen sie ja manchmal komische Witze, aber das ginge ja wohl etwas zu weit. Leider mussten wir dann realisieren, dass das keine Scherze waren. Wieder zuhause erst einmal per Email unsere Verwandten in Kalifornien angeschrieben und gefragt, wie es ihnen geht. Ihre Antwort: „Bei uns ist Krieg ausgebrochen. Keiner weiß, was los ist. Wir überlegen, nach Deutschland zu kommen“. Später schrieben sie dann, dass auch sie Freunde verloren haben bei den Terroranschlägen. Heike Wenzel, Hagen
Aus beruflichen Gründen war ich an diesem Tag in Berlin und habe ein Training für unsere Vertriebsmitarbeiter durchgeführt. Von einem der Teilnehmer, der sich krankgemeldet hatte erhielt ich einen Anruf den ich für einen schlechten Scherz gehalten habe (der Mitarbeiter war für diese Art von Humor bekannt), er hat mich aufgefordert im Internet die Seite von CNN aufzurufen. Als ich die schrecklichen Bilder sah, konnte ich nicht glauben, was dort geschehen war. Da ich das Training nicht abbrechen konnte, bin ich erst am Abend dazu gekommen, wirklich zu begreifen. Ich wollte einen Ort der Stille – Besinnung und Trauer zum Gedenken an die Getöteten und deren Angehörige aufsuchen .In direkter Nähe des Alexanderplatzes ging ich zur Marienkirche und verweilte dort für ein paar Minuten. Ich hatte das Bedürfnis, mein Solidarität zu zeigen und machte mich zu Fuß auf den Weg zur Amerikanischen Botschaft. Unterwegs herrschte in den Straßen eine gespenstische Ruhe, so etwas habe ich in Berlin noch nie erlebt. Das Bild habe ich noch heute in meinem Kopf, vereinzelte Menschen, die mit einer roten Rose in der Hand Richtung Brandenburger Tor gingen, hatten offensichtlich das gleiche Ziel wie ich. Diese Momente sind immer noch in meinem Kopf lebendig. Berlin und leise, das habe ich weder vorher noch nachher jemals erlebt. Hans-Joachim Behr, Mülheim
Dienstag, der 9.11.2001,meine Frau und ich besuchten das erste Mal Dresden. So zum Spaß fuhren wir mit der Straßenbahn quer durch die Stadt. Da ging mein Handy, am anderen Ende mein Sohn Thorsten. „Vater, hast du es schon gehört? Supergau in New York, Passagierflugzeug fliegt in das World Trade Center.“ Damit war der Tag gelaufen, der so vielversprechend begonnen hatte. Es dauerte lange, bis wir die völlige Tragweite dieser Tragödie begriffen haben - und das bis heute. Klaus und Rosi Bräuninger, Gladbeck
Ich kam gerade vom Einkaufen heim und mein Bruder meinte: „Mach den Fernseher an.“ Die Welt stand still. Auch in meinem Wohnzimmer. Plötzlich war alles wie in einem Tunnel. Ein diffuses Angstgefühl gepaart mit Unverständnis machte sich breit. Das Atmen fiel schwer, die Körpermitte zog sich zusammen. Es war schlimmer als jeder Horror, und ich erinnere mich an die Jubelrufe der islamistischen Frauen. Cordula Wellen, Bochum
Ich habe relativ spät von den Anschlägen erfahren, obwohl ich im Büro war und das Radio lief. Die Angehörige einer Pflegeheimbewohnerin, der ich versprochen hatte sie an diesem Tag anzurufen, sagte mir am Telefon „es ist ein Flugzeug ins Pentagon geflogen!“. Für mich klang das in dem Moment wie der Anfang eines schlechten Witzes. Nach und nach versammelten sich zahlreiche Kolleginnen und Kollegen vor dem Fernseher, alle waren fassungslos und konnten es nicht glauben, kaum einer ging in den nächsten Stunden nach Hause. Als besonders absurd ist mir in Erinnerung geblieben, dass an diesem Abend Schalke sein erstes Champions League Spiel gegen Panathinaikos Athen durchziehen musste... eine bizarre Situation, die Welt war in Angst und der Ball rollt, einfach schlimm! Tanja Dohna
Ich kam mit dem Flugzeug aus Wien. Bei meinem 73 Jahre alten Vater habe ich mich telefonisch aus dem Urlaub zurückgemeldet. Er sagte, das ich das TV einschalten sollte, was ich dann auch sofort tat. Meinen Vater habe ich noch nie so herzzerreißend weinen erlebt, so dass mir heute noch die Tränen kommen, wenn ich daran zurück denke. Er ist 2014 verstorben. Gisela Bölitz
Ich war im Büro. Ich weiß noch genau, was ich anhatte. Es war mittags, als unser Fahrer reinkam und erzählte, dass ein Flugzeug mit Absicht in die Zwillingstürme des World-Trade Center geflogen wäre. Mein erster Gedanke und meine erste Aussage war, das stimmt nicht, das ist ein Scherz. Sowas machen Menschen nicht. Dann schockiert und ein Nichtverstehen, dass das wirklich passiert ist. Ans Arbeiten war nicht mehr zu denken. Wir waren alle in Schockstarre und hörten nur noch Radio. Da hat sich für mich die Welt verändert. Edeltraud Keller
Ferien in der Toskana. Wir besuchten an diesem Tag Greve in Chianti und genossen auf dem Marktplatz bei spätsommerlicher Temperatur zur Mittagszeit die italienische Küche. Als ich eine gegenüber liegende Bar aufsuchte, war die Theke von Menschen umlagert, die aufgeregt TV sahen. Ich wunderte mich zunächst, dass man sich zu dieser Tageszeit Horrorfilme anschaut. Doch nach kurzer Zeit wurde mir bewusst, was gezeigt wurde. Nach Rückkehr in unser Ferienhaus haben wir noch bis spät in die Nacht die Berichterstattung über den unfassbaren Terroranschlag verfolgt. Als wir am nächsten Tag eine Zeitung in Lucca kaufen wollten, waren diese bereits total vergriffen. Siegfried Frosch
Wir haben den 11. September im Urlaub in Tunesien erlebt. Als mein Mann mittags nicht aus dem Zimmer kam, ging ich hoch und was da im Fernsehen lief, jagte mir einen Schauer nach dem anderen den Rücken runter. Er machte kurz den Fernseher an und dachte, was zeigen die schon Katastrophenfilme am Tage.? Der Rückflug ein paar Tage später war nicht angenehm. Anita Koch
Ich war zu dem Zeitpunkt bei Opel beschäftigt und kam von der Frühschicht nach Hause. Ich machte mir Essen, den Fernseher an, und blätterte in der WAZ. Zwischendurch schaute ich auf den Fernseher und meinte, ich sehe einen Film, bis ich realisierte, dass das real war. Kurz darauf flog die Maschine in den 2. Turm…unfassbar. Andreas Krüger
Ich kann mich noch sehr gut an diesen schrecklichen Tag erinnern. Ich kam von der Arbeit nach Hause und mein Sohn sagte nur: Mama, mach den Fernsehapparat an, da ist was in New York passiert. Und dann sah ich diese furchtbaren Bilder von den Flugzeugen, die in das World Trade Center flogen. Diesen Anblick kann man nicht verdrängen, er war zu furchtbar. Im Jahre 1999 waren mein Mann und ich mit Freunden noch in New York, u.a. auch auf dem World Trade Center und Empire State Building. 9/11 ein schrecklicher Tag für die gesamte Menschheit. Hoffentlich passiert so etwas nie wieder auf der Welt, wo es schon Schreckliches genug gibt. Monika Wolthaus
Wir waren mit meinen Schwiegereltern und einer damaligen Arbeitskollegin an der Costa Brava. Als wir gerade beim Essen waren, liefen im Fernseher, der irgendwo an der Wand hing, die schrecklichen Bilder . Richtig verstanden haben wir das alles zuerst nicht . Als wir zuhause in unserem Ferienhaus waren, haben wir versucht, mehr Informationen über das Radio zu bekommen. Den Internet oder Fernsehen hatte das Haus damals noch nicht. Furchtbar! Heike Knittel
Wir waren in unserem Haus auf Mallorca, ich saß vor dem Fernseher...und plötzlich sehe ich, wie das erste Flugzeug ins WTC fliegt...da habe ich noch an ein Unglück geglaubt, aber ein paar Minuten später dann das zweite...und da dachte ich, jetzt gibt es den Dritten Weltkrieg… Bärbel Müller
Zum Zeitpunkt des Anschlags befanden wir uns im Flieger nach New York, um unsere Tochter zu besuchen. Eine Stunde vor New York Landung in Halifax und stundenlanges Warten, bis durchsickerte was eigentlich passiert war. Danach aufs Rollfeld, Handgepäck identifizieren, Sicherheitscheck durch Spürhunde und ab in eine inzwischen vorbereitete Notunterkunft (Turnhalle) in der wir zwei Tage bleiben sollten. Zwischendurch immer wieder Wasserstandsmeldung über die Situation. Dann Aufnahme in das Haus eines Österreichers, der in Halifax ein Gasthaus betrieb. Am nächsten Tag Weiterflug nach New York. Auf dem Rollfeld vor dem Start erfährt der Kapitän, dass man zwei Personen in Piloten-Uniform New York gefasst hat, die aber keine Piloten waren. Luftraum wieder dicht. Kapitän entscheidet: Wer hier bleiben will, kann aussteigen, wir fliegen zurück nach Düsseldorf. Wenigstens mal Halifax gesehen. Rolf Schnabel