Keine 14 Tage nach Schulbeginn sind 30.000 Kinder in NRW schon nicht mehr im Präsenzunterricht, sondern in Quarantäne. Schwer zu verstehen.

Seit Wochen steigen die Infektionszahlen. Seit Wochen steigen sie vor allem bei den Jüngeren – denen, die sich durch eine Impfung nicht schützen können. Virologen hatten davor gewarnt, Studien zeigten, dass sich in Großbritannien die Delta-Variante des Corona-Virus vor allem über die Schulen verbreitet. Keine 14 Tage nach Ferienende ist die Aufregung in NRW dennoch gewaltig.

Natürlich kann man darüber streiten, wer nach einem Positiv-Test in einem Klassenzimmer von wem und für wie lange in Quarantäne geschickt werden sollte. Natürlich kann man beklagen, dass Gesundheitsämter unter Personalmangel und Ministerinnen unter Realitätsfremde leiden, dass das Land im Quarantäne-Chaos versinkt. Indes: Es wird nicht wirklich helfen.

Eltern fürchten die Infektion, Long Covid – und die Kollateralschäden erneuter Isolierung

Für viele, gerade für Eltern kleiner Kinder, ist das schwer zu akzeptieren. Sie erleben ja hautnah, wie ihre Söhne und Töchter leiden, wenn sie erneut daheim bleiben müssen, laufen längst selbst „auf Reserve“. Aber sie haben auch Angst vor einer Erkrankung ihres Nachwuchses und vor Long Covid. Doch diese Pandemie ist nun eine Pandemie der gewollt Ungeimpften. Nur Impfen hilft, sie zu beenden. Tausendmal gesagt, und doch noch nicht von allen begriffen.