Essen. Die schweren Unwetter der vergangenen Tage behindern zurzeit auch den Reiseverkehr bei Bus und Bahn. Hier gibt es Schwierigkeiten.
Ob mit dem Auto, dem Bus oder der Bahn, Nah- und Fernverkehr im Land sind durch die Unwetterschäden vielerorts beeinträchtig. Größtes Hindernis auf dem Weg in den Urlaub oder einen Ausflug ist die Vollsperrung der A1 in beiden Fahrtrichtungen zwischen der Anschlussstelle Wermelskirchen und dem Autobahnkreuz Leverkusen.
Dort ist die Fahrbahn immer noch überflutet. Wann sie wieder frei gegeben werden kann, ist noch unklar. „Das kann dauern“, heißt es bei der Autobahn GmbH-Rheinland. Theoretisch könne man das Wasser wohl abpumpen, praktisch hätte die Feuerwehren in der Region derzeit anderes zu tun. Grundsätzlich aber, sagt Thomas Ganz, Niederlassungsleiter der Autobahn GmbH Rheinland, arbeiten unsere Autobahnmeistereien derzeit mit voller Kraft rund um die Uhr daran, die Unwetterschäden zu beseitigen.“
Vor dem Start Ausweichrouten planen
Eine gesperrte A1, warnt Thomas Müther, Leiter Kommunikation ADAC Nordrhein, habe natürlich „erhebliche Auswirkungen“ auf den Reiseverkehr am Wochenende. „Das ist ja eine ganz wichtige Strecke Richtung Nord- und Ostsee.“ Wer sich an diesem Wochenende auf den Weg in die Ferien mache, solle sich deshalb unmittelbar vor der Abfahrt noch einmal über mögliche Straßensperrungen informieren und mögliche Ausweichrouten planen. Selbst wer nur im Ruhrgebiet unterwegs ist, sollte Zeitpolster einplanen. Viele Land- und Kreisstraßen in der Nähe von Flüssen oder Bächen sind derzeit gesperrt oder kaum befahrbar.
Auf der Schiene kommt es ebenfalls zu Problemen. „Der Zugverkehr in NRW und Rheinland-Pfalz bleibt weiterhin massiv beeinträchtigt“, heißt es bei der Bahn. . Zahlreiche Strecken sein komplett gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar. Grund: Wassermassen haben Gleise, Weichen Signaltechnik, Bahnhöfe und Stellwerke teilweise stark beschädigt. Allein in NRW sind Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern betroffen. Eine genaue Prognose über die Dauer der notwendigen Reparaturen ist laut Bahn erst möglich, wenn das Wasser abgeflossen ist.
Fernverkehr bei der Bahn ist „erheblich eingeschränkt“
Im Fernverkehr ist die Strecke Köln–Düsseldorf–Essen–Dortmund nur mit erheblichen Einschränkungen befahrbar. Teilweise kommt es zu Umleitungen mit Verspätungen und/oder Zug- bzw. Haltausfällen. Die ICE von Berlin können jedoch wieder bis Düsseldorf durchfahren und auch von dort nach Berlin starten. Der Abschnitt Köln–Wuppertal–Hagen–Dortmund ist allerdings weiterhin nicht befahrbar.
Grundsätzlich, so ein Bahnsprecher, müssen sich Reisende auch in den nächsten Tagen auf Verspätungen und Zugausfälle in NRW und Rheinland-Pfalz einstellen. „Wir bitten aller Fahrgäste zu prüfen, ob Fahrten verschoben werden können.“
Tickets können derzeit flexibel genutzt werden
Für die vom Extremwetter betroffenen Regionen behalten daher alle für den 14., 15. und 16. Juli 2021 gebuchten Tickets für den Fernverkehr ihre Gültigkeit und können entweder kostenfrei storniert oder bis eine Woche nach Störungsende flexibel genutzt werden. Sitzplatzreservierungen können umgetauscht werden. Betroffene Reisende, die ihre bereits gebuchte Reise nicht antreten möchten, können ihre Tickets kostenlos zurückgeben.
Auch die Bahn empfiehlt allen Reisenden, sich vor Fahrtantritt unter www.bahn.de/aktuell, dem DB Navigator sowie unter bahn.de zu informieren. Für Informationen zur aktuellen Lage im Zugverkehr hat die Deutsche Bahn zudem eine kostenlose Sonder-Hotline eingerichtet: 08000 99 66 33.