Oberhausen. Ende 2021 ist Europas größtes Wasserbauprojekt vollendet. Die alte “Köttelbecke“ wurde in 30 Jahren wieder zu einem natürlichen Lebensraum.

Liebe Leserin, lieber Leser!

Begriffe wie „Jahrhundertwerk“ oder „historisch“ sollte man nur dann verwenden, wenn sie wirklich angebracht sind. Ansonsten nutzen sie sich ab und werden beliebig. Wenn es um den Emscher-Umbau geht, ist diese Zurückhaltung nicht notwendig.

Renaturierung der Emscher ist ein Generationenprojekt

Die Renaturierung der Emscher ist ein Vorhaben von internationaler Dimension. Ein Generationenprojekt mit Gesamtkosten von rund 5,5 Milliarden Euro, das als Europas größtes Wasserbauprojekt die Kloake „Köttelbecke“ in einen natürlichen Lebensraum verwandelt und damit die Lebensqualität für die Menschen im Ruhrgebiet noch einmal deutlich erhöht.

Eines der letzten Überbleibsel, die von der alten Emscher künftig noch zu sehen sein werden: die froschgrünen oberirdischen Gebäude des Pumpwerks in Oberhausen.
Eines der letzten Überbleibsel, die von der alten Emscher künftig noch zu sehen sein werden: die froschgrünen oberirdischen Gebäude des Pumpwerks in Oberhausen. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Rund 30 Jahre dauerten die Arbeiten, in diesem Jahr werden sie abgeschlossen. Dann fließt kein Schmutzwasser mehr in die Emscher, die seit 1850 den Dreck der Region aufnahm. Der letzte entscheidende Schritt wird jetzt mit der Eröffnung des Pumpwerks in Oberhausen gemacht.

Dies ist für die WAZ als Zeitung des Ruhrgebiets Anlass genug, eine Serie zum großen Emscher-Projekt zu starten. Die Menschen bekommen ihren Fluss zurück – eine faszinierende Reise von der Geschichte in die Zukunft.