Dortmund/Leverkusen. Ein Mercedes-Fahrer hat sich in der Nacht zu Freitag in Dortmund einer Polizeikontrolle entzogen. Seine Flucht endete auf der A1 mit einem Unfall.
Die Autobahn A1 war nach einem Unfall am Kreuz Leverkusen bis Freitagmittag gesperrt. Grund war eine Verfolgungsfahrt der Polizei, die in der Nacht in Dortmund ihren Anfang genommen hatte und erst am Kreuz Leverkusen endete - mit einem Unfall.
Verfolgungsjagd von Dortmund bis Leverkusen
Um 1.50 Uhr hatten Polizisten auf der Wittener Straße in Dortmund-Dorstfeld einen Mercedes vom Typ A-Klasse der ersten Baureihe stoppen wollen. Laut Polizei war es eigentlich eine „harmlose“ Kontrolle im Rahmen der Coronaschutzverordnung, wegen der in Dortmund derzeit unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre gilt.
Doch der Mercedes-Fahrer, ein 23-Jähriger aus Köln, gab Gas. „Er raste durch die Innenstadt und überfuhr dabei mehrere rote Ampeln“, sagte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage. „Nur den Ausweich- und Bremsmanövern anderer Verkehrsteilnehmer war es zu verdanken, dass keine Verkehrsunfälle geschahen“, berichtete die Polizei.
Die Flucht führte über die B54 und die A45 schließlich auf die Autobahn A1 in Fahrtrichtung Köln. In hohem Tempo raste der Mercedes weiter - die Dortmunder Polizei dabei im Schlepptau. „Mehrere Versuche auf der Strecke, den Flüchtigen zu stoppen, schlugen fehl“, sagte die Polizeisprecherin. Zwei Polizeifahrzeuge wurden beschädigt.
Flucht dauerte eine Stunde und lief über fast 100 Kilometer
Erst im Kreuz Leverkusen endete die Flucht - um 2,30 Uhr, also nach einer Stunde und fast 100 Kilometern Stecke, auf der der Mercedes zeitweise bis auf Tempo 160 beschleunigt hatte. Der 23-Jährige am Steuer hatte laut Polizei versucht, auf dem durch Poller abgesperrten Bereich einer Baustelle weiter zu rasen, doch das misslang. Der Mercedes schleuderte und prallte mit einem fahrenden Lkw zusammen. Dabei riss an dem Mercedes das rechte Vorderrad samt Federdom ab. Und am Lastwagen riss ein Tank auf, Dutzende Liter Dieselöl liefen auf die Fahrbahn.
Der Flüchtige sei nach dem Unfall aus dem Auto gesprungen und in ein nahes Waldstück gerannt. Dort aber wurde er von Polizisten gestellt, nachdem der Flüchtige von einem Polizeihubschrauber aus mit Hilfe einer Wärmebildkamera gesichtet worden war.
A1 war zwischen Burscheid und dem Kreuz Leverkusen für Stunden gesperrt
Der 23-Jährige habe sich anschließend ohne weiteren Widerstand festnehmen lassen, berichtete die Polizei. Laut ersten Ermittlungen habe er bei der Fahrt unter Drogen gestanden - „ein Test auf mehrere Substanzen verlief positiv“, berichtete die Polizei in einer Mitteilung. Offen war am Freitag noch, ob er im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist, fest stand hingegen, dass der Mercedes nicht versichert ist.
Da er bei dem Unfall leicht verletzt wurde, wie die Polizei mitteilte, sei er zwischenzeitlich in einem Krankenhaus in Köln behandelt worden. Anschließend sei er in Gewahrsam genommen worden.
Polizei-Kräfte aus sechs Polizeibehörden verfolgten den Mercedes
Der 52-jährige Lkw-Fahrer wurde bei dem Unfall nicht verletzt, an zwei beteiligten Streifenwagen gab es Blechschäden, eines der Fahrzeuge war nicht mehr fahrbereit, teilte die Polizei mit.
„In den gesamten Einsatz waren neben Einsatzkräften der Polizei Dortmund und der ihr zugehörigen Autobahnpolizeiwachen auch Beamte der Behörden in Hagen, Ennepe-Ruhr-Kreis, Düsseldorf und Köln sowie der Fliegerstaffel eingebunden“, berichtete die Polizei.
Die A1 war für fast zehn Stunden in Fahrtrichtung Köln zwischen der Anschlussstelle Burscheid und dem Kreuz Leverkusen gesperrt. Der WDR zählte am Morgen zeitweise mehrere Kilometer Kilometer Stau in Fahrtrichtung Köln. Die Umleitungsstrecke lief über die A46 und die A3.