Delbrück. Erkrankte Wildvögel verbreiten den Erreger: In Ostwestfalen und dem Hochsauerlandkreis sind weitere Geflügelpest-Ausbrüche bestätigt worden.

Die Geflügelpest ist in weiteren Betrieben in Westfalen festgestellt worden. So wurden nach dem Ausbruch der Tierseuche in einem Betrieb in Delbrück (Kreis Paderborn) 30 000 Junghennen getötet, wie der Kreis am Montagabend mitteilte. Auch etwa 150 Tiere aus dem ostwestfälischen Delbrück, die zu einem Hobbyhalter in den Kreis Warendorf geliefert wurden, waren betroffen und mussten getötet werden.

Zuvor war am Freitag eine hochansteckende Variante der Vogelgrippe bei Puten in Eslohe im Hochsauerlandkreis festgestellt worden. 5700 Tiere wurden vorsorglich getötet. Nach Angaben des Kreises Gütersloh handele es sich den Ergebnissen des Friedrich-Löffler-Instituts zufolge um die Variante H5N8. Der Nachweis sei damit behördlich bestätigt.

Sperrgebiete eingerichtet

Für den Rietberger Raum erließ der Kreis ein Sperrgebiet und eine Beobachtungszone. Im Sperrgebiet liegen etwa 40 Geflügelhaltungen, im Beobachtungsgebiet sind es rund 490. In dem Bereich, der vom Ausbruch in Beelen betroffen ist, seien es etwa 13 Halter im Sperrgebiet und rund 250 im Beobachtungsgebiet.

Der Kreis Paderborn erließ einen Sperrbezirk mit einem Radius von drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet rund um den betroffenen Hof eingerichtet. In dem Sperrbezirk, der bis in den Kreis Gütersloh hineinreicht, befinden sich 109 Geflügelbetriebe, in denen rund 648 000 Tiere gehalten werden.

Zählt man die Halter in allen drei Gebieten zusammen, seien 1300 Geflügelhalter von den Beschränkungen betroffen, berichtete der Kreis Gütersloh.

Stallpflicht verhängt

Bereits Anfang des Monats waren in Ställen im Kreis Gütersloh, bei einem Hobbyhalter in Paderborn sowie im Kreis Minden-Lübbecke Geflügelpest-Ausbrüche nachgewiesen worden. Für den gesamten Regierungsbezirk Detmold wurde vorsorglich eine Stallpflicht verhängt.

Diese sowie die Sperrbezirke um die betroffenen Höfe bestehen weiter fort. Frühestens 21 Tage nach dem ersten Auftauchen der Geflügelpest können nach Auskunft des Landesamtes für Naturschutz (Lanuv) die Maßnahmen schrittweise zurückgefahren werden, sofern dort keine Fälle mehr auftreten.

Zwar handele es sich in diesem Jahr um eine für den Tierbestand besonders ansteckende Variante des Geflügelpesterregers, sagte ein Sprecher des Lanuv. Die Ausbrüche träfen aber auf eingespielte Strukturen bei den Veterinärämtern. „Damit ist die Lage nach wie vor gut beherrschbar“, so der Sprecher weiter.

Seit Herbst gibt es eine von Wildvögeln ausgehende Geflügelpestwelle, vor allem mit dem hochansteckenden Virus H5N8. 14 Bundesländer sind betroffen, in mehr als 120 Beständen wurde die Geflügelpest amtlich festgestellt.

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