Essen. Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests ist enorm. Wo kann man sie im Ruhrgebiet machen lassen – und was können die Antigen-Tests? Ein Überblick.

Kurz vor Weihnachten ist der Ansturm auf die Corona-Schnelltest-Zentren und Arztpraxen in NRW riesig. „Wir haben den Eindruck, dass sich jeder noch vor Weihnachten testen lassen will“, sagte Thomas Fasshauer, einer der Betreiber der Testzentren von Medicare in NRW. Die Hoffnung vieler Menschen: Antigen-Schnelltests auf das SARS-Cov-2-Virus sollen helfen, trotz Corona Weihnachten feiern zu können. Aber können sie das?

Wie funktioniert ein Antigen-Schnelltest?

Für Antigen-Schnelltests wird tief im Nasen- oder Rachenraum eine Probe entnommen und auf einen speziellen Teststreifen aufgebracht. Sind in der Probe Eiweiß-Fragmente des Virus enthalten, wird ein positives Testergebnis angezeigt.

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Welche Vor- und Nachteile hat ein Schnelltest?

Der größte Vorteil ist schon am Namen erkennbar. Ein Schnelltest zeigt schnell (15 bis 30 Minuten) und vor Ort an, ob jemand zum Testzeitpunkt infektiös ist. Bei dem im Labor ausgewerteten PCR-Test dauert es Stunden, je nach Aufkommen auch Tage, bis das Ergebnis vorliegt. Dafür ist der PCR-Test genauer. Während die Sensitivität – also die Wahrscheinlichkeit, dass ein Infizierter auch als solcher erkannt wird – bei den besten der mittlerweile mehreren Hundert in Deutschland erhältlichen Antigen-Tests zwischen 96 und 98 Prozent liegt, beträgt sie beim PCR Test derzeit 99 Prozent.

Gibt es in NRW derzeit genügend dieser Schnelltests?

Die Nachfrage nach Corona Schnelltests steigt vor Weihnachten stark an.
Die Nachfrage nach Corona Schnelltests steigt vor Weihnachten stark an. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Das ist von Praxis zu Praxis unterschiedlich. Während einige Hausärzte und Apotheken auf Nachfrage erklärten, die Vorräte gingen zu Ende, sind die Vorräte in anderen Praxen offenbar noch groß. Die Hersteller haben ihre Lager aber noch voll. „Wir können liefern“, versichert Richard Ammer, Geschäftsführer des Iserlohner Pharmaunternehmens Medice. Das kann die Firma „nal von minden“ in Moers auch, stellt aber gleichzeitig klar, dass eine Zustellung vor Weihnachten vom Bestelldatum der Praxis abhänge: „Niemand wird bevorzugt.“ Der einfachste Weg ist ein Anruf beim Hausarzt. Der kann nicht nur sagen, ob er noch Schnelltests hat, sondern weiß auch, ob es noch Termine gibt, um sie durchzuführen.

Kann ich mich nur bei meinem Arzt testen lassen?

Nein. In vielen großen Städten des Reviers gibt es auch private Testzentren, die teilweise nicht nur vor dem Fest, sondern auch an Heiligabend, den Weihnachtstagen, Silvester und Neujahr einen Abstrich machen. Ein paar Beispiele – ohne Anspruch auf Vollständigkeit: In Bochum hat ein Zentrum am vergangenen Freitag eröffnet (www.coronatest-nrw.de), in Dortmund (www.coronaschnelltest-dortmund.de) gibt es die Möglichkeit schon etwas länger. Auch in Duisburg (www.ws-industries.de bzw. /www.terminland.de/arintensivpflege/), in der König-Pilsener Arena in Oberhausen (www.meincoronaschnelltest.de), Düsseldorf (www.covid-test-team.com) und Gelsenkirchen (www.covid-testzentrum.de) werden Tests durchgeführt. Mal muss man sich anmelden, mal ohne Termin kommen – deshalb auf jeden Fall zuvor im Internet prüfen.

Was kosten Antigen-Schnelltests und wer zahlt sie?

Die Preise liegen zwischen knapp 40 und 80 Euro. Hier und da gibt es Ausreißer nach oben oder nach unten. Egal wie teuer, bezahlt werden müssen sie immer selbst.

Ein Mitarbeiter in Schutzkleidung nimmt im 1. privaten Corona-Testzentrum in Bochum einen Abstrich.
Ein Mitarbeiter in Schutzkleidung nimmt im 1. privaten Corona-Testzentrum in Bochum einen Abstrich. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Kann ich mir eigentlich auch selber einen Schnelltest kaufen?

Offiziell nein. Die Testkits dürfen nur an Fachpersonal ausgegeben werden. Im Internet finden sich allerdings viele Anbieter, die an jeden versenden, der bestellt. Auch in Kiosken oder an Tankstellen wurde schon Angebote gesichtet. Ärzte raten allerdings dringend davon ab, sich dort einzudecken. „Test ist nicht gleich Test“, warnt Arne Meinshausen, Facharzt für Allgemeinmedizin und Geschäftsführer der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW). Zwar gibt es eine Liste des Paul Ehrlich-Instituts mit den Mindestanforderungen für einen Test, (zu erreichen über einen Link auf (www.bfarm.de), weitergehend überprüft worden sind die Tests selber bisher allerdings nur in Ausnahmefällen.

Mein Schnelltest war negativ. Bin ich jetzt alle Sorgen los?

Ein Punkt, in dem sich ausnahmsweise alle Experten einig sind: eindeutig nein. Ein Test sei kein Freifahrtschein für die Feiertage, weil er immer nur eine Momentaufnahme sei. „Schnelltests sind nur für maximal 24 Stunden aussagekräftig“, warnt etwa der Chefinfektiologe der München Klinik Schwabing, Professor Clemens Wendtner. Wer könne, solle sich deshalb am besten ab Montag freiwillig in „Vorquarantäne“ und das Risiko für Weihnachten so weiter senken, empfiehlt Virologe Christian Drosten. Eine 100-prozentige Sicherheit aber, sagen alle Mediziner, gebe es nicht.