Essen. Immer mehr Anbieter liefern nicht nur die Rezepte,sondern auch fast alle frischen Zutaten gleich mit. Worauf Sie bei Kochboxen achten sollten.

Der Hunger ist ja da. Was aber oft fehlt, sind Ideen und die Zeit zum Kochen. Oder zumindest die Zeit, um einkaufen zu gehen. Deshalb gibt es ja Kochboxen. Seit Corona grassiert, boomt das Essen aus der Kiste.

Was genau sind Kochboxen eigentlich?

Eine Art Essen auf Rädern 2.0 und im Grunde nichts anderes als Lebensmittellieferdienste mit erweitertem Service. Wer sich für eines ihrer stetig wechselnden Menüs im Internet entscheidet, bekommt das Rezept dafür und die Zutaten frisch und passgenau ins Haus geliefert. Kein Einkaufen, keine Schlepperei, nur Kochen muss oder darf man noch selber.

Also muss ich gar nicht mehr in den Supermarkt?

Kommt darauf an, wie gut ihre Küche ausgestattet ist. Alle Rezepte gehen jedenfalls davon aus, dass im Haushalt Grundzutaten wie beispielsweise Salz, Pfeffer, Mehl oder Öl vorhanden sind. Manchmal werden allerdings auch Balsamico-Essig oder Rinderbrühe erwartet. Gute Dienste geben das allerdings vorausschauend auf ihrer Internetseite bekannt.

Wie viele Dienste gibt es denn?

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Viele. Hello Fresh (www.hellofresh.de), Marley Spoon (www.marleyspoon.de), Tischline (www.tischline.de ) und Dinnerly (www.dinnerly.de) gehören zu denen, die bundesweit liefern. Einen guten Überblick gibt es auf www.kochboxchecker.de).

Muss ich jeden Tag neu bestellen?

Nein. Die meisten Anbieter verschicken bis zu fünf Gerichte pro Woche für bis zu vier Personen in einer Kiste.

Wie werden frische und gekühlte Lebensmittel in der Kochboxtransportiert?

Da hat jeder Dienst sein eigenes System. Damit die Zutaten lange frisch bleiben, werden spezielle Kühlbehälter sowie gegebenenfalls Kühlakkus beigelegt. Auf jedem Kochbox-Portal lassen sich aber auch die jeweiligen Frischhaltevorkehrungen rund um gekühlte Produkte nachlesen.

Wir sind Vegetarier. Können wir Kochboxen trotzdem nutzen?

Die Zutaten sind da. Jetzt kann gekocht werden.
Die Zutaten sind da. Jetzt kann gekocht werden. © Kai Kitschenberg

Aber ja. Viele Dienste haben auch ein vegetarisches Angebot, manche versenden sogar Boxen für Veganer oder für Menschen, die eine bestimmte Diät machen. Der Kunde muss nur das richtige Häkchen auf der Internetseite des Unternehmens setzen. Die Auswahl in diesen Sonderfällen ist allerdings erwartungsgemäß nicht so groß wie bei herkömmlichen Gerichten

Ich bin Single. Gibt es für Leute wie mich spezielle Kochboxen?

Bei den meisten Anbietern leider nicht. Wir haben auf Anhieb nur eine bei Hello Fresh, einem der größten Anbieter, gefunden. In allen anderen Fällen bleibt nur die Alternative eine Foodbox für 2 Personen bestellen und gleich für zwei Tage zu kochen oder eine Portion einzufrieren.

Wie abwechslungsreich sind die Rezepte?

Das ist von Dienst zu Dienst unterschiedlich, aber in der Regel ist die Auswahl groß und reicht von klassischer Hausmannskost bis hin zu bekannten Spezialitäten aus anderen Ländern – plus einigen Exoten, die man sonst eher nicht kocht.

Wie ist denn die Qualität der gelieferten Lebensmittel?

Schwierig zu sagen. Im Internet finden sich zahlreiche Vergleichstests. Um sie zu finden, einfach bei Google die Stichworte „Kochboxen Test“ oder „Kochboxen Vergleich“ eingeben. Wirklich schlecht schneidet dabei eigentlich kein Anbieter ab. Aber das sind natürlich immer nur Momentaufnahmen. Und in einschlägigen Foren gibt es – wie immer – zu jedem Anbieter neben vielen guten auch ein paar schlechte Kritiken.

Was kosten die Boxen?

Unterschiedlich. Grundsätzlich gilt: je mehr Gerichte man bestellt, desto günstiger wird die einzelne Mahlzeit. Rechnen Sie pro Essen – je nach Rezept – mit Kosten irgendwo zwischen 4,50 Euro und 9,50 Euro. Mal kommen noch Versandkosten hinzu, manchmal nicht.

Muss ich sonst noch etwas beachten?

Ja, zum Beispiel, dass sie die Boxen dorthin schicken lassen, wo sie auch jemand annehmen kann. Kommen die Kisten, weil niemand zu Hause war, zwei Tage in eine Lieferstation, trägt das nicht zur Frische der Ware bei. Ganz wichtig auch: Die meisten Kochboxen kommen im Abo. Das lässt sich zwar meist wöchentlich kündigen oder in der Urlaubszeit pausieren, doch dafür muss der Kunde – auch bei Probekisten – aktiv werden. Macht er das nicht, kommt bei vielen Anbietern Woche für Woche eine neue Kiste – mit Rezepten und Zutaten nach Wahl des Dienstes.