Neuss. Das wird die Gastronomie-Krise noch verschlimmern: Weil viele Firmen ihre Weihnachtsfeiern streichen, steigen die Verluste für Lokale weiter.
Die Gastronomie in Nordrhein-Westfalen erwartet am Jahresende deutliche Umsatzrückgänge, weil wegen der Corona-Pandemie zahlreiche Weihnachtsfeiern gestrichen werden. „Nach einer stichprobenartigen Umfrage bei Gastwirtinnen und Caterern fallen 80 bis 90 Prozent der Feiern aus“, sagte Dehoga-NRW-Sprecher Thorsten Hellwig der dpa. „Das sind mehr als empfindliche Einbußen.“
Beziffern konnte Hellwig das Umsatzvolumen durch Weihnachtsfeiern nicht - angesichts von über 44 000 Gaststätten, davon 5200 Kantinen und Caterer in Nordrhein-Westfalen, dürfte es sich aber um Millionen handeln.
Feiern werden lange geplant – und fallen vielleicht trotzdem aus
Das Geschäft zum Jahresende mit Gänseessen, Weihnachts- und Silvesterfeiern spielt für die Branche laut Hellwig eine wichtige Rolle. Die Feiern würden in der Regel frühzeitig geplant; in diesem Jahr sei das aber unmöglich, denn wenn die Coronazahlen am Veranstaltungsort zu hoch steigen, müssten Teilnehmerzahlen teils deutlich reduziert oder Veranstaltungen abgesagt werden. Ab 50 Infektionen auf 100 000 Menschen in den letzten sieben Tagen sind nach der aktuellen Coronaschutzverordnung nur noch 25 Teilnehmer bei Feiern erlaubt.
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Viele Firmen empfänden Weihnachtsfeiern in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit Kurzarbeit, ungewisser Zukunft und Corona-bedingter „Quarantäneangst“ offensichtlich als unpassend, berichtete Hellwig. Die Branche hoffe aber trotzdem darauf, dass zumindest kleinere Weihnachtsfeiern vielleicht doch noch kurzfristig stattfinden könnten.
Drei Viertel der Lokale kämpfen wegen Corona ums Überleben
Schon jetzt rechneten die NRW-Gastwirte und -Gastwirtinnen für das laufende Jahr mit knapp über 50 Prozent Umsatzverlust im Vorjahresvergleich. Nach einer Anfang September veröffentlichten Umfrage des Gastronomie-Verbandes kämpfen fast drei Viertel der Unternehmen im Land wegen der Pandemie um ihr wirtschaftliches Überleben. (dpa)