Düsseldorf. Das Konzert vor 13.000 Zuschauern unter Corona-Bedingungen hat für Diskussionen gesorgt. Nun haben sich Land und die Stadt Düsseldorf geeinigt.

  • Das Großkonzert in Düsseldorf, das vor 13.000 Zuschauern stattfinden soll, hat im Vorfeld für viele Diskussionen gesorgt. Der Vorverkauf läuft bereits seit einigen Tagen. Am Donnerstag haben sich die Stadt Düsseldorf und das Land NRW auf ein Vorgehen geeinigt.
  • Wenn die Corona-Infektionen einen Grenzwert nicht überschreiten, soll das Konzert - organisiert von Marek Lieberberg - in Düsseldorf stattfinden. Auftreten sollen dort unter anderem Sarah Connor und Bryan Adams.
  • Wie hoch dieser Grenzwert ist, ist derzeit nicht bekannt. Die endgültige Entscheidung über das Konzert fällt am 31. August. Dann wollen die Stadt Düsseldorf und das Land NRW gemeinsam mit Blick auf die Corona-Zahlen entscheiden.

Findet es statt oder wird es trotz laufendem Vorverkauft doch abgesagt? Das in Düsseldorf vor 13.000 Zuschauern geplante Großkonzert am 4. September (Freitag) hat für Diskussionen gesorgt. Während Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) die Pläne zuletzt verteidigte, bezeichnete NRW-Ministerpräsident Armin Laschet das Konzert als „kein gutes Signal“. Nun haben sich die Stadt Düsseldorf und das Land NRW auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt: Die Landesregierung hat vorerst grünes Licht für das Konzert gegeben. Eine endgültige Entscheidung soll aber erst am 31. August fallen. Auftreten sollen unter anderem der Rocker Bryan Adams und die Sängerin Sarah Connor.

Konzert Düsseldorf: Zusage an Corona-Infektionen gekoppelt

Denn eine Einschränkung gibt es: Die Corona-Infektionszahlen dürfen einen bestimmten Wert nicht überschreiten, wenn das Konzert stattfinden soll. Dementsprechend wollen die Stadt Düsseldorf und das Land NRW bis Ende August abwarten, wie sich die Corona-Zahlen entwickeln. Wo allerdings die Grenze liegt, ist noch nicht bekannt. „Im Falle einer Absage wird den Besuchern das Eintrittsentgelt einschließlich der Vorverkaufsgebühr zurückerstattet“, heißt es in der gemeinsamen Presseerklärung des Landes NRW und der Stadt Düsseldorf.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann macht in der Pressemitteilung deutlich: „Nordrhein-Westfalen liegt heute bei einer Inzidenz von 13,7. Im Vergleich mit anderen Landeshauptstädten liegt die Landeshauptstadt Düsseldorf mit einer Inzidenz von 18,7 auf dem zweiten Platz bei den Infektionen. Solange sich Inzidenz und Infektionsgeschehen auf hohem Niveau bewegen, wird eine Musikveranstaltung in dieser Größenordnung nicht stattfinden können.“

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„Wir sind froh, dass wir zu der gewohnt guten Zusammenarbeit mit dem Ministerium zurückgefunden und eine für alle Seiten tragbare Lösung gefunden haben“, wird Oberbürgermeister Thomas Geisel zitiert.

Für Konzertveranstalter Marek Lieberberg ist „das ist eine konstruktive, richtungweisende Übereinkunft, die der Kultur eine Chance gibt und dabei die konkrete Infektionsentwicklung berücksichtigt. Damit können Künstler, Fans und Veranstalter leben.“

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SPD-Oppositionsführer Thomas Kutschaty warf Ministerpräsident Armin Laschet vor, unnötig Verwirrung gestiftet zu haben: „Das kommt davon, wenn man die Corona-Schutzverordnung, die man selbst erlassen hat, nicht kennt. Wer selbst den Rechtsrahmen schafft, darf sich nicht beschweren, wenn davon auch Gebrauch gemacht wird“, sagte Kutschaty der WAZ.

Angesetzt ist das Großkonzert mit bis zu 13.000 Zuschauern im Fußballstadion Merkur Spiel-Arena. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte offiziell erst vergangenen Freitag von den bereits von der Stadt abgesegneten Plänen erfahren, als der Veranstalter das Konzert per Pressemitteilung öffentlich machte. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte umgehend rechtliche Zweifel angemeldet.

Konzert in Düsseldorf soll stattfinden: Regierung war ernsthaft verstimmt

Zudem war die Regierung ernsthaft verstimmt. „Dass ein lokales Gesundheitsamt in dieser Lage eine Veranstaltung dieser Größenordnung im Alleingang genehmigt, hat mich als Gesundheitsminister nachhaltig irritiert“, hatte Laumann erklärt.

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Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) verwies darauf, dass das Hygienekonzept der Coronaschutz-Verordnung des Landes entspreche. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte Geisel indirekt Profilierungsversuche vorgeworfen. Wenige Tage nach dem geplanten Konzert sind am 13. September in NRW Kommunalwahlen - auch in Düsseldorf steht dann die Oberbürgermeister-Wahl an.

Veranstalter Marek Lieberberg („Rock am Ring“) hatte das Konzert „Give Live A Chance“ getauft. „Wir machen die Tür auf für die Renaissance der Live-Musik, der wir mit diesem Konzert endlich die verdiente Chance zum Neustart geben“, hatte er vergangene Woche erklärt. Sarah Connor und Rea Garvey hatten bei Facebook auf die desolate wirtschaftliche Lage der Beschäftigten in der Konzertbranche hingewiesen.

Streit um Großkonzert in Düsseldorf: Stadt und Land einig

Nach Angaben des Veranstalters wurden mittlerweile bislang etwas mehr als 3000 Tickets für das Großkonzert verkauft. „In Anbetracht der Lage“ sei man mit dem Vorverkauf zufrieden, erklärte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Man müsse in diesem Zusammenhang auch erwähnen, dass die Abwicklung eines Tickets wesentlich länger benötige, da eine Registrierung erforderlich sei.

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Im Stadion selbst soll es Sitzplätze in den Rängen und im Innenraum geben. Gruppen dürfen bis zu vier zusammenhängende Plätze buchen - zu den nächsten gilt Mindestabstand. Die Imbissstände sind geschlossen, damit sich dort keine Schlangen bilden. Getränke oder Snacks werden von „Läufern“ an den Plätzen serviert. Das städtische Gesundheitsamt hatte das Konzept als zuständige Behörde genehmigt. Der die Fußball-Arena wird von der städtischen Veranstaltungstochter D.Live betrieben.

Konzert in Düsseldorf soll stattfinden: Auch die Commerzbank-Arena in Frankfurt war im Gespräch

Am Donnerstag wurde unterdessen bekannt, dass für das Konzert auch die Commerzbank-Arena in Frankfurt angefragt worden war. Arena-Geschäftsführer Patrik Meyer sagte „BILD.de“: „Es stimmt, dass das Konzert in Frankfurt stattfinden sollte. Wir als Stadion-GmbH hätten es auch gerne gemacht. Das Gesundheitsamt fand das Hygienekonzept gut, aber das Gesundheitsdezernat der Stadt hat das Konzert abgesagt. Das Dezernat verwies auf das allgemeine Veranstaltungsverbot.“ (tobi/ck/dpa)