Düsseldorf. Ab Freitag fliegen wieder mehr Menschen in Urlaub. Manche Abläufe haben sich geändert. Hier die Tipps, damit Sie nichts mehr überraschen kann.

Noch ist das Tor zur Welt nur ein Türchen nach Europa. Ein paar hundert Passagiere verlieren sich am Dienstagmorgen kurz nach 9 Uhr im Abfertigungsgebäude des Flughafens Düsseldorf, sie sitzen und stehen auf Abstand; das Rauschen der Rolltreppen ist deutlich zu hören und Durchsagen dröhnen geradezu: „Mund-Nase-Schutz . . . Abstand . . . Händewaschen.“

Ganze 31 Abflüge stehen für diesen Tag auf nicht ausgelasteten Anzeigetafeln: Von Wien 9.55 Uhr bis Ankara 21.20 Uhr. Zwischen den 31 Ortsmarken eine Zeile für Rätselfreunde: „TT001 Düsseldorf B71“. Was das wohl soll? Ein Flugzeug in Düsseldorf startet nach Düsseldorf? Hmmm. Doch die Lösung ist: Die Zeile zeigt einen Testbetrieb in der Passagierabfertigung an – es geht hier nämlich wieder los.

Flughafen rechnet für den Sommer mit 30 Prozent des normalen Betriebs

Vor dem Beginn der Sommerferien am Freitag kommt der Flughafen Düsseldorf auf rund 40 Abflüge täglich.
Vor dem Beginn der Sommerferien am Freitag kommt der Flughafen Düsseldorf auf rund 40 Abflüge täglich. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Flughafen-Chef Thomas Schnalke rechnet jedenfalls damit, dass während der Sommerferien vom nächsten Freitag an der Flugbetrieb wieder auf ein Drittel des üblichen anschwillt. „Wir sind startklar für Ihren Urlaub“, sagt er vor der Presse, es klingt wie ein Reklamespruch.

Und Jens Bischof, sein Kollege von Eurowings, der größten Fluglinie in Düsseldorf, sagt es so: „Wir geben acht auf dich!“ Das ist tatsächlich ein Reklamespruch. Von anschwellendem Verkehr geht auch Bischof aus: Eurowings werde bald wieder 6000 statt derzeit 2000 Flüge monatlich anbieten und 50 Ziele von Düsseldorf aus ansteuern.

Maskenpflicht herrscht im ganzen Flughafengebäude und an Bord

Doch was ist nun anders für die Menschen, die tatsächlich in den nächsten Wochen in den Urlaub fliegen wollen? Grundsätzlich kann man sagen: Die Abläufe sind dieselben, wenn Sie schon geflogen sind, müssen Sie es nicht neu lernen. Aber vieles geht langsamer. Doch eines nach dem anderen.

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    Im ganzen Flughafengebäude herrscht die Maskenpflicht, und die üblichen Abstände sind einzuhalten. Zusätzliches Personal wird Leute und Gruppen ansprechen, die den Abstand – natürlich unabsichtlich – unterlaufen. Wessen Maske kaputt gegangen ist oder wer sie vergessen hat, bekommt eine neue vom Flughafen, „zunächst kostenlos“, sagt Schnalke.

    Einchecken dauert etwas länger, „da die Fluggäste jetzt viel mehr Fragen haben“

    Von den Schaltern, an denen man eincheckt, ist zunächst nur jeder zweite besetzt. Besetzte und unbesetzte Schalter wechseln einander ab, solange die Zahl der Passagiere nicht zu groß wird. Zwischen Bodenpersonal und Fluggästen ist Plexiglas aufgebaut.

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    Man bekommt hier ein Formular ausgehändigt, in dem beschrieben steht, was ihm Zielland gilt in Zusammenhang mit Corona. Und das Einchecken an sich dauert statt durchschnittlich zwei jetzt drei Minuten, sagt Birgit Waanders von Eurowings: „Da die Fluggäste jetzt viel mehr Fragen haben.“

    Passagiere sollten bei der Fluglinie nachfragen, wann sie da sein müssen

    Auch bei den Sicherheitskontrollen wird es etwas langsamer zugehen als sonst. Dafür sind weniger Passagiere abzufertigen.
    Auch bei den Sicherheitskontrollen wird es etwas langsamer zugehen als sonst. Dafür sind weniger Passagiere abzufertigen. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

    Für die Anreise sollten „die üblichen zwei Stunden vor dem Abflug ausreichen, vielleicht kann man 30 Minuten mehr einplanen“, sagt Jens Bischof von Eurowings. Man sollte wenige Tage vor dem eigenen Start bei der Fluglinie nachfragen, mit der man abhebt.

    Auch bei den Sicherheitskontrollen gilt: Nur jede zweite ist zunächst besetzt, damit die Warteschlangen sozusagen auf natürliche Weise voneinander Abstand üben. „Sicherheit steht an erster Stelle“, sagt, nicht völlig überraschend, Helge Scharfscheer, der Leiter der Bundespolizei am Flughafen.

    Wenig Handgepäck: „Es ist eine Frage der Solidarität, sich zu reduzieren“

    Deshalb solle man „nur mitbringen, was man wirklich braucht“. Nur ein Stück Handgepäck ist erlaubt, damit die Kontrolle zügig vorangeht. In dieser Tasche sollten daher auch nur wenige Dinge sein. „Es ist eine Frage der Solidarität, sich zu reduzieren“, sagt Scharfscheer. Wer Desinfektionsmittel dabei hat, muss auf die Größe der Fläschchen achten: Auch für Desinfektionsmittel gelten die Größenvorgaben der Flüssigkeitenverordnung.

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    Bei einer eventuellen Passkontrolle muss die Maske kurz abgesetzt werden. Die Bundespolizei hat außerdem die Möglichkeit, Menschen, die krank wirken, an Ort und Stelle untersuchen zu lassen.

    Dass die Abläufe langsamer sind, wird zumindest teilweise dadurch kompensiert, dass noch nicht so viele Menschen fliegen. „Es wird ja nicht so sein, dass auf einen Schlag Tausende von Reisenden da sind“, sagt Schnalke.

    Ist ein Flugzeug ausgelastet, werden auch die Mittelplätze besetzt sein

    Alle Beteiligten raten dazu, eine zweite Maske bei sich zu haben. Die Maskenpflicht gilt auch an Bord Ihres Fliegers. Der Bordservice und die Verpflegung sind nur eingeschränkt unterwegs. Ein- und Ausstieg sollen entzerrt werden, gelandete Flugzeuge möglichst direkt am Terminal parken, damit die Busfahrt entfällt, die schon ohne Corona nervt.

    Ist ein Flugzeug nicht ausgelastet, werden die Passagiere mit Abstand platziert. Ist ein Flugzeug ausgelastet, werden auch die berühmten Mittelplätze besetzt sein. „In der ganzen Lufthansa-Gruppe“, sagt Jens Bischof, „gibt es während der ganzen Pandemie nicht eine nachgewiesene Passagier-zu-Passagier-Infektion.“ Was soll man da noch sagen? Guten Flug!