Düsseldorf. Rocker-Gruppierungen in NRW verlieren offenbar an Zuspruch. Das sagt das Landeskriminalamt. Aber es soll mehr örtliche Gruppen geben.

Die Rockerszene in Nordrhein-Westfalen schrumpft. Die Polizei registrierte Anfang Juni noch rund 2010 Rocker in NRW - gut 60 weniger als zum Jahreswechsel. Das geht aus aktuellen Zahlen des Landeskriminalamts NRW hervor, über die die „Neue Westfälische“ zuerst berichtet hatte.

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Demnach haben die „Bandidos“ noch rund 800 (zuvor 820) Mitglieder, der „Gremium MC“ 330 (360), die „Hells Angels“ 270 (280) und die „Outlaws“ unverändert 110 sowie der „Brothers MC“ 100 (110) Mitglieder, teilte das LKA am Montag mit.

Einzig die "Freeway Riders" legten zu

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Nur die „Freeway Riders“ legten mit 400 Mitgliedern um zehn Personen zu. Das LKA zählt etliche Rockergruppen zur Organisierten Kriminalität.

Die Zahl der Rocker hat sich vor allem zwischen 2010 und dem Jahr 2016 deutlich erhöht. Das Landeskriminalamt NRW berichtete damals, die Zahl der Rocker in NRW habe sich vervierfacht. Damals wurden 2113 Mitglieder von Rockervereinigungen gezählt.

Weniger Mitglieder, aber mehr örtliche Gruppen

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Was den sinkenden Mitgliedszahlen entgegen steht: Bei Bandidos, Freeway Riders und Hells Angels wächst die Zahl der örtlichen Abteilungen – Chapter oder Charter genannt. Das teilte das Landeskriminalamt auf Nachfrage zum Jahresbeginn 2020 mit.

Für die Experten sind die auf den ersten Blick widersprüchlichen Zahlen erklärbar. Sie sind offensichtlich ein Zeichen für die Macht- und Gebietsansprüche der so genannten „Outlaw Motorcycle Gangs“ (OMCGs), die diese nach LKA-Einschätzung auch mit Gewalt und Gesetzesbrüchen durchsetzen wollen. Daher stehen sie auch erklärtermaßen im Fokus der Ermittler in NRW. (Red./mit dpa)