Bielefeld. Das Risiko, sich mit Corona zu infizieren, ist in Flüchtlingsunterkünften, ist in Flüchtlingsunterkünften besonders hoch, sagt eine Studie.

Das Ansteckungsrisiko nach einer Corona-Infektion in einer Flüchtlingsunterkunft ist einer Studie zufolge etwa so hoch einzustufen wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Das hat eine Untersuchung unter Leitung des Bielefelder Forschers Kayvan Bozorgmehr ergeben. Das Virus könne sich rasch ausbreiten, wenn es einmal durch Bewohner oder Personal in die Unterkunft gelangt sei, sagte der Studienleiter der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Zunächst hatte der SWR über die Untersuchung berichtet.

Die noch unveröffentlichte Studie gilt als erste wissenschaftliche Untersuchung dieser Art, die sich mit Corona-Ansteckungsrisiken in Flüchtlingsheimen befasst. Grundlage waren 23 Unterkünfte mit 1367 bestätigten Infektionsfällen in NRW, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Kleine Räume für mehrere Personen, Gemeinschaftsküchen, wenige Toiletten und Duschen für viele Bewohner seien in der Corona-Pandemie hochproblematische Lebensbedingungen, betonte der Gesundheitswissenschaftler. Die nötige strikte Isolierung infizierter Flüchtlinge von Nicht-Infizierten sei aus räumlichen Gründen oft nicht möglich. (dpa)