Düsseldorf. Das NRW-Justizministerium bestätigt, dass zwischen den Fällen von Kindesmissbrauch in Lügde und Bergisch Gladbach kein Zusammenhang besteht.
Das NRW-Justizministerium hat seine Einschätzung bekräftigt, dass es zwischen den beiden Kindesmissbrauchskomplexen in Bergisch Gladbach und Lügde keinen strafrechtlichen Zusammenhang gibt. Zwar habe ein Verwandter des mutmaßlichen Haupttäters von Bergisch Gladbach nach den Ermittlungen tatsächlich von 1984 bis 1995 auf dem Campingplatz in Lügde einen Stellplatz gehabt. Der Mann sei aber bereits bei den Lügde-Ermittlungen ohne relevantes Ergebnis überprüft worden, sagte ein Vertreter des NRW-Justizministeriums am Donnerstag im Familienausschuss des Landtages.
Anders als in Medienberichten vermutet, seien bei den Ermittlungen zu dem Missbrauchsnetzwerk Bergisch Gladbach bisher auch keine Bild- und Videodateien mit Geodaten aus Lügde festgestellt worden, sagte der Ministeriumsvertreter.
Campingwagen an inzwischen verurteilten Täter verkauft
Ein weiterer Verwandter des Beschuldigten von Bergisch Gladbach habe nach den Ermittlungen zwischen 2005 und 2009 zwei Mal eine Parzelle in Lügde besessen und einen Campingwagen an einen inzwischen verurteilten Lügde-Täter verkauft. Die Eltern des Mannes hätten aber ausgesagt, dass sie den Lügde-Täter nie auf dem Campingplatz gesehen hätten.
NRW-weit gab es allein 2017 mehr als 2300 Fälle von Kindesmissbrauch, hieß es in einer Vorlage für die Sitzung. Gut drei Viertel davon seien Mädchen, die Dunkelziffer liege nach allen Erkenntnissen deutlich höher. Die Strukturen zum Kampf gegen den Missbrauch müssten kritisch überprüft und wenn nötig verbessert werden. (dpa)