Grevenbroich. Fast alle kontaktierten Männer haben im Fall Claudia Ruf Speichelproben abgegeben. Mit dem Gentest soll die Tat von 1996 aufgeklärt werden.

Bei der ersten Phase des Massen-Gentests im Mordfall Claudia Ruf fehlt nur noch von zwei Männern eine Speichelprobe. Beide seien derzeit im Ausland und hätten deswegen noch keine Probe abgeben können, sagte ein Polizeisprecher in Bonn auf Anfrage der Deutschen-Presse Agentur. Somit haben bereits über 1000 Männer eine Speichelprobe abgegeben. Weiterhin gebe es niemanden, der den Test ausdrücklich verweigere. 800 Proben seien bereits ausgewertet – alle negativ.

Die damals elfjährige Claudia Ruf war 1996 in ihrem Heimatort Hemmerden südwestlich von Düsseldorf entführt, sexuell missbraucht und umgebracht worden. Ihre Leiche wurde 70 Kilometer entfernt auf einem Feldweg in Euskirchen bei Bonn gefunden. Die Suche nach dem Mörder war kürzlich wieder aufgerollt worden, weil Profiler neue Ansätze bei dem Fall entdeckt hatten.

Der Mordfall Claudia Ruf aus dem Jahr 1996 wurde neu aufgerollt

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Dies mündete im dritten Massen-Gentest in dem Mordfall, bei dem nun die DNA von 1900 Männern überprüft werden soll. Aus der Bevölkerung waren in den vergangenen Wochen erneut zahlreiche Hinweise eingegangen. Eine heiße Spur sei nicht dabei gewesen, sagte der Sprecher.

Die zweite Phase des Tests hat bereits begonnen: Rund 900 Männer, die nicht mehr in Grevenbroich-Hemmerden leben, damals aber Bezüge dorthin hatten, sollen ebenfalls eine Speichelprobe abgeben. Es gebe auch einige Männer, bei denen noch unklar sei, wo sie sich aufhalten. (dpa)