Wuppertal. Weil er seine Tochter (15) im Internet zum Sex angeboten hatte, ist ein 50-Jähriger jetzt in U-Haft. Einer der Interessenten stellte Anzeige.
Ein alleinerziehender Vater aus Wuppertal, der seine Tochter fremden Männern kostenlos zum Sex angeboten haben soll, sitzt nun in Untersuchungshaft. Ein Richter habe dem beschuldigten 50-Jährigen den Haftbefehl verkündet und in Vollzug gesetzt, sagte ein Sprecher des Landgerichts am Donnerstag.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte seine Tochter auf einer frei zugänglichen Internetplattform als seine volljährige Freundin angeboten. Er soll seine zum Tatzeitpunkt 15-jährige Tochter unter Druck gesetzt und dann zugesehen haben, wie die Fremden mit der Minderjährigen Sex hatten. Das Mädchen habe er zuvor unter anderem mit Drohungen unter Druck gesetzt.
Ermittlungen gegen den Vater dauern seit April an
„Wir wissen zumindest von acht Männern, die auf das Angebot eingegangen sind“, sagte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert. Er schloss nicht aus, dass es noch mehr Männer waren. Einer der acht Männer, ein 41-Jähriger, habe im Nachhinein Anzeige erstattet. Ihm sei das Ganze seltsam vorgekommen. Der Vater habe ihm gegenüber behauptet, das Mädchen sei volljährig.
Gegen die acht Männer werde nicht ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft mit: Ihnen sei vorgegaukelt worden, bei der Tochter handele es sich um die volljährige Lebensgefährtin des 50-Jährigen, die freiwillig mitmache und einverstanden sei.
Vater droht eine mehrjährige Haftstrafe
Die Taten hätten sich im Zeitraum Oktober 2018 bis April 2019 ereignet. Die Ermittler hatten E-Mails und Chatverläufe des geschiedenen Mannes ausgewertet und waren so auf die weiteren Männer gekommen. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Anklage erhoben und wirft dem Mann sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener und Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger vor. Als nächstes muss das Landgericht Wuppertal über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.
Die 15-Jährige lebte während der Taten alleine bei ihrem Vater. Die Mutter hatte die Familie schon vor längerer Zeit verlassen. Dem 50-Jährigen droht bei einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe. Das Mädchen wird weiter vom polizeilichen Opferschutz betreut. (sk/red/dpa)