Wer künftig Reisen bucht, wird durch die aktuelle Nachrichtenlage schwer verunsichert. Warum die Pleite von Thomas-Cook so große Folgen hat.

Für Familien, die sich auf ihren Urlaub in den Herbstferien gefreut haben, sind es bittere Nachrichten. Thomas Cook streicht sein komplettes Reiseprogramm bis Ende Oktober, und das betrifft auch die Töchter des Konzerns, wie Neckermann oder Bucher Reisen. Wer es sich leisten kann, bucht etwas anderes, die meisten werden wohl eher frustriert zu Hause bleiben.

Was die Verunsicherung beim Buchen von Reisen potenzieren dürfte: Gerade wer eine Pauschalreise bei einem großen Veranstalter kauft, setzt ja nicht nur auf Bequemlichkeit, darauf, sich um nichts mehr kümmern zu müssen. Er verlässt sich auch auf die Sicherheit, die er mit einem Branchenriesen verbindet und die er als Vorteil gegenüber demjenigen empfindet, der auf Solopfaden im Internet wandelt.

Sehen die Kunden irgendwann ihr Geld wieder?

Es ist logisch und der Verantwortung angemessen, dass sich der Insolvenzverwalter und mit ihm die Reiseversicherung zuerst um die Touristen kümmert, die in fernen Ländern von Hoteliers in regelrechte Geiselhaft genommen wurden und vor Ort Unsummen aufbringen mussten, um die Anlage überhaupt verlassen zu dürfen. Dass sie nun abreisen können, ist das Mindeste.

All jene, die den Urlaub noch vor sich glaubten, wird das kaum trösten. Ob sie, trotz Kundengeld-Absicherung nach deutschem Reiserecht noch in den Genuss kommen, wenigstens irgendwann ihr Geld wiederzusehen, ist offen: 110 Millionen Euro liegen bereit. Ob das für alle langt?