Essen. ZDFneo kämpft um junge Zuschauer. Die Top-Serie „Fargo“ versendet es in der Nacht. Warum brauchen wir teure Spartensender, wenn sie versagen?

Zu den großen Rätseln der Planer im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gehört auch dieses: Warum versenden sie eine amerikanische Fernsehserie von meisterhafter Qualität wie „Fargo“ als Premiere in Fünf-Stunden-Blöcken an zwei Samstagen mitten in der Nacht? Eine dieser Serien, deretwegen das Fernsehen seine Zuschauer unter 65 spürbar an Bezahl-Anbieter wie Netflix und Co. verliert.

ZDF hat im Kampf um das jüngere Publikum aufgegeben

Im verzweifelten Ringen um ein jüngeres Publikum verweisen ARD und ZDF zu gerne auf ihre Spartensender. Bei der Gründung von „ZDFneo“ vor zehn Jahren schwärmten die Verantwortlichen, das sei nun „eine attraktive öffentlich-rechtliche Alternative für die jüngeren Zuschauer“. Und: Man ziele „auf Zuschauer, die mehr vom Fernsehen erwarten als sie gerade bekommen.“

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Danebengezielt, muss man im Fall „Fargo“ wieder einmal feststellen. Wenn es das ZDF nicht einmal für nötig hält, solche Perlen bei seinen Ablegern angemessen zu präsentieren, dann hat es den Kampf um das jüngere Publikum aufgegeben. Dann fragt man sich allerdings, warum überhaupt Geld für „Fargo“ ausgegeben wurde. Und das führt am Ende zur grundsätzlichen Frage: Wozu braucht man diese Spartensender dann überhaupt?